W 82 20 forschung der Grundwasserverhältnisse und Untersuchung auf Verwendbarkeit für eine bessere Wasserversorgung Rabauls. Abgabe von Sämereien, jungen Pflanzen, Früchten und botanischen Präparaten. Aus dem Versuchsgarten wurde kostenlos Pflanz- und Saatmaterial abgegeben. Es sei jedoch hervor- geboben, daß nach Moglichkeit ein Austausch von Pflanzen und Sämereien angebahnt wurde, wodurch dem Garten einige neue Pflangen zugeführt worden sind. An zwei Tagen werden wöchentlich auf Wunsch Früchte kostenlos abgegeben. An das Botanische Museum in Dahlem wurde eine Sammlung von Heilpflanzen der Eingeborenen aus der Umgebung von Rabaul abgesandt. Ferner wurden Präparate von Pflanzen, Blüten und Früchten sowie Rohprodukte und Schädlinge, besonders ver- schiedene Schildläuse, als Anschanungsmaterial an das Oamburger Kolonialinstitut sowie an die Universität Jena überwiesen. . Eingesandte Präparate von erkrankten Blättern und Früchten wurden von dem Königlich Zoologischen Museum in Berlin bestimmt, wie folgt: 1. Auf den Blättern: Aspidiotus destructor Sig. 2. Auf den Früchten: Chrysomphalus Ficus Astm. und Lepidosaphes macgregori Bunks. 3. Auf dem Fruchtstiel: Lepidosaphes gloviri (Tack) Kirk. Neuanlagen. Zwecks Anlage einer kleinen Höhen- station (450 m) auf der Nordtochter wurden für den botanischen Garten 2 bis 3 ha Land angekauft. Der Palmengarten wurde, bis an die Südgrenze des Gartens, um 1¼ hn vergrößert. Die Vorarbeiten beanfspruchten viel Zeit und Arbeitskräfte, da das Ge- lände von Alang-Alang völlig überwuchert war. In diesem Teil des Gartens werden von Buitengorg ein- geführte Palmen ausgepflanzt. Für den Obstgarten wurde ein neues Stück Land geklärt und mit neuen Obstgehölzen besetzt, die in Wardschen Kästen aus dem Botanischen Garten in Dahlem nach hier überführt worden waren. Die anhaltende Trockenheit in den Monaten April bis Juni hat leider einen großen Ausfall unter den Obstgehölzen herbeigeführt. Den jungen Pflanzen konnte infolge Wassermangels keine Pflege zuteil werden Mit Divi-Divi wurde ein neues Versuchsfeld be- stellt; infolge der mehrmonatigen Dürre waren un- unterbrochen Nachpflanzungen erforderlich. Mit der gelben wie mit der schwarzen Sojabohne wurden mehrere Anpflanzungsversuche vorgenommen. Der Erfolg war weder in der trockenen noch in der regenreichen Zeit günstig. Eine weitere Auedehnung der Kultur erscheint aus diesem Grunde nicht aus- sichtsvoll. Aus den ersten Samen der im Garten befindlichen Olpalmen konnten junge Palmen herangezogen werden, mit denen ein geschlossenes QJnartier bestellt worden ist. Ein weiteres Stück Land, das Nutzpflanzen der Eingeborenen aufnehme. soll. ist in Angriff ge- nommen. Bis jetzt sind aus den Inselgebieten ver- schiedene Brotfruchtbaumarten angepflanzt, die von den Eingeborenen als Nahrungemittel bevorzugt werden. Besondere Aufmerksamkeit wird der Anpflanzung geeigneter Futtergräser zugewendet. Gut gedeiht Paspalm dilatatum. Am Ende des Berichtsjahrs wurden Aussaaten vorgenommen von Dnl##lis glomerata. Lolium italicum, Bromus Schraderi. Ein abschließendes Urteil über den Ausfall der Versuche ist zur Zeit nicht möglich. Altere Kulturen. Bergreis. Die Reiskultur hatte im vergangenen Jahr nicht den gewünschten Er- solg aufzuweisen. Man hat die Beobachtung gemacht, daß durch mehrfache Aussaat von hier gezogenem Reis viele Samen unentwickelt bleiben. Die Einführung neuen Saatguts wird deshalb öfters notwendig. Die mehrmaligen Anpflangungeversuche haben zu dem Er- gebnis geführt, daß der Bergreis im Schutzgebiet sowohl auf dem sandigen Bimssteinboden wie auf dem kalkhaltigen Lehmboden Bainingens wohl gedeiht, daß aber der Ertrag dieser Kultur im Vergleich zu anderen Kulturen in keinem Verhältnis zur ausgewendeten Mühe und zu den Betriebskosten steht. Im Garten wurden mehrmals Reisaufbereitungen vorgeführt, wozu Poligeisoldaten, Gonvernementsarbeiter, die Schüler der Regierungsschule und freie Eingeborene Zutritt hatten. Das Mißtrauen der Eingeborenen gegen diese Kultur ist noch nicht geschwunden, und sie werden sich ihr wohl schwerlich zuwenden. Ihre Einwendungen, daß Vögel und Schweine in der Reiskultur großen Schaden anrichten würden, sind nicht ohne weiteres von der Hand zu weisen. Knollengewächse. Von den Knuollengewächsen fand die Süßkartoffel (lpomoea Batatas) als Unter- pflanzung in den Versuchsquartieren zur Unterdrückung des Unkrauts Verwendung. Pachyrrhizus tuberosus wächst zwar gut, der Anbau hat jedoch keine Zunahme erfahren, da die Knolle sowohl wie die Bohne durchaus nicht schmackhaft sind. Die Eingeborenenkulturen Taro, Nams und Maniok kommen zur Zeit fast nur für den lokalen Markt in Frage, da die Eingeborenen sich schwer daran gewöhnen, über den Eigenbedarf hinaus anzubauen. Genußmittel. Kakao. Auf den beiden Kakao- quartieren wurden zunächst Bananen als Schatten- spender angepflangt. Diese haben während der an- haltenden Dürre vollauf ihren Zweck erfüllt und den jungen Pflanzgen genügend Schatten gegeben. Gleich- zeitig ist aber den Kakaopflänzchen durch die stärkere Beschattung reichlich Luft und Licht entzogen worden, so daß die beiden Nakaosorten kein besonders günstiges Wachstum zeigen. Das Forasteroquartier konnte vor- läufig nicht weiter ausgebaut werden, da aus den bo- tanischen Gärten in Singapore und Buitengorg kein Pflanz= oder Saatmaterial von echtem Forastero-Kakao zu bekommen war. Zum Unterschied von den beiden genannten Quar- tieren des Criollo= und Forastero-Rakao ist der Boden des Qnartiers für Bastard-Kakao (Criollo —# Forastero) zu steinig: außerdem erhält dieses Versuchsfeld Be- schattung im Osten durch Buschbestand, im Westen von einer hohen Erdwand. Das kräftige Wachstum der Bastard-Rakaos erklärt sich neben der günstigen Ver- mischung der beiden Kakaosorten zweifellos aus den beiden Unterschieden des Bodens und der Lage des Quartiers. Ein Düngungsversuch mit Chlorkalium. Super- phosphat und schwefelsaurem Ammoniak hatte bei einem fünfjährigen Kakaobaum überraschenden Erfolg. Zwei Criollo-Bäumchen aus Nicaragua haben sich kraftig entwickelt und werden im kommenden Jahr die ersten Früchte liefern. liber Raffee ist nichts zu berichten. Mit Tee kann später auf der Höhenftation ein kleiner An- pflan zungsversuch vorgenommen werden. Gewürzpflanzen. Auf dem Muskatunß-Qnartier sind die jungen Pflanzen während der Dürre zum