157 20 Die D briefen auf 4% iger Basis beschafft. ie Darlehen werden für folgende Zwecke gewährt: 1. um bestehende Schulden zu tilgen, 2. zur Ausführung von landwirtschaftlichen Zwecken und ½. um Meliorationen ausguführen. Die Darlehen sind jährlich mit 6% zu verziusen, und nach 5 jähriger Frist beginnt die Rückzahlung des Lapitals in 50 halbjährlichen Raten. Das Kapital tann indessen auch früher in größeren Raten durch den Entleiher zurückge zahlt werden. Anlage 8. Genossenschaften in Deutsch-Südwestafrika. 1. Der Südwestafrikanische Genossenschafts- verband zu Windhunk. Der Verband umfaßt die in Südwestafrika tärigen Genossenschaften. Er bezweckt: a) Die Förderung und Ausbreitung des Ge— nossenschaftswesens. Die Wahrung und Vertretung der gemein- samen Interessen besonders auf dem Gebiete der Verwaltung und Gesetzgebung. Die Beratung und Förderung der zugehörigen Genossenschaften und deren Mitglieder in genossenschaftsrechtlichen und wirtschaftlichen Fragen. Die Vornahme der gesetzlich vorgeschriebenen Revisionen bei den zugehörigen Genossen- schaften. Die geringste Zahl der Genossenschaften, welche der Verband umfassen darf, wird auf 2, die höchste auf 200 festgesetzt. Mitglieder lönnen werden ein- getragene Genossenschaften aller Art, ferner Kor- porationen und Geschäftsanstalten, welche gemein- nünigen Zwecken dienen. b — · —* r- 1 — Wirtschafts-Genossenschaften. 2. Die Ein= und Verkaufs-Genossenschaft E. G. m. bö. O. zu Windhubk. 3. Die Genossenschaft zur Verwertung landwirtschaft- licher Erzeugnisse E. G. m. b. H. zu Karibib i. Liqu. 4. Laribiber Wasserleitung E. G. m. b. H. zu Karibib. 5. Der Wirtschaftsverein E. G. m. b. H. zu Gibeon. 6 Dic Ein= und Verkaufs-Genossenschaft E. G. m b. H. zu Omaruru. 7. Die Verwertungegenossenschaft E. G. m. b. H. zu Okahandja. V. Die Ein= und Verkaufs-Genossenschaft E. G. m. b. H. zu Grootfontein. 9. Einkaufsverein Karibib E. G. m. b. H. Aredit-Genossenschaften. Die deutsch-südwestafrikanische Genossenschaftsbank E. G. m. b. H. zu Windhnk. Die Spar= und Darlehnskasse E. G. m. u. H. Zzu Gibeon. Zu 2. Die Ein= und Verkaufs-Genossenschaft in Windhuk betreibt das Absatzgeschäft für alle Artren von Farmererzeugnissen. Der Mitgliederbestand betrug am 11. Jahresschluß 10; die Dividenden betrugen 1908, 100# und 1910 6%. Im Jahre 1910 betrug der Geschäfts- umsatz 262 357. K gegen 200 549 ¼# im Jahre 1909 und 151 345.% im Jahre 1908. Von dem Gesamt- umsatz von 262 357.K& entfallen auf den Schlächterei- betrieb 212 128 &. auf den Butterverkauf 41 943 . und auf den Eierverkauf 7266.#K. Geschlachtet wurden insgesamt 719 Stück Großvieh, 1945 Stück Kleinvich und 430 Stück Schweine. Zu 3. Die Haftsumme für den Geschäftsanteil betrug 1000 .“4, jeder Genosse hatte das Recht, 20 Ge- schäftsanteile zu erwerben. Die Genossenschaft zur Verwertung landwirtschaftlicher Erzeugnisse zu Karibib, deren Hauptzweck der Schlächtereibetrieb war, ist in- folge des Fehlens geeigneter Persönlichkeiten zur Leitung der Geschäfte in Liquidation getreten. Zu 4. Gegenstand des Unternehmens ist der Bau einer Wasserleitung und der Betrieb derselben. Das erste Betriebejahr der Gesellschaft begann am 1. Jannar 1910. Die Zahl der Mitglieder am 1. Oktober 1910 betrug 21, das Kapital 15 500 A4. Die Haftpflicht jedes Mitgliedes für jeden erworbenen Geschäftsanteil ist auf 1000 ¼“ beschränkt. Zu 5. Der Wirtschaftsverein zu Gibeon befaßt sich sowohl mit dem gemeinsamen Einkauf von land- wirtschaftlichen Bedarfsartikeln als auch mit dem Absatz von landwirtschaftlichen Erzeugnissen, besonders von Vieh. Der Geschäftsanteil beträgt 300 ., die Haft- summe eines jeden Mitgliedes für jeden erworbenen Geschäftsanteil 3000 .M. Die Genossenschaft hat noch schwer unter den Verlusten aus den Schäden früherer Jahre zu leiden. Es ist daher nicht ausgeschlossen, daß der Verein in Liquidation tritt, um einer neuen Ein= und Verkaufsgenossenschaft für den Bezirk Gibeon Raum zu geben. Auf Grund eines Beschlusses der anßerordentlichen Generalversammlung des Wirtschafts- vereins vom 10. Mai 1910 wurden die Mitglieder zur Sicherstellung der zu erwartenden Verluste mit einer Umlage von 1500 ./ pro Kopf belastet, die einem Betriebsfonds zugeführt wurden. Zu 6. Die Ein= und Verkaufsgenossenschaft in Omaruru vermittelt den Absatz von Erzengnissen des Feldbaues, Tabak, Kartoffeln, Gemüse, sowie von Vieh in einem eigenen Schlächtereibetriebe. Sie betreibt serner das Geschäft des gemeinsamen Einkaufs von Bedarfsartikeln. Der gesamte Umsatz des letzten Ge- schäftsjahres (bis 31. Mai 1910) über Waren und Schlächtereikonto beläuft sich auf 816 355 X. Der Einkauf von Waren beziffert sich auf 409 906 ., der Verkauf von Waren auf 282 287 K, der Einkauf an lebendem Vieh auf 60 350 t, der Verkauf auf 63 811 +. Der gesamte Geschäftsbetrieb erbrachte einen Bruttogewinn von 33 333 4, nach Abzug der Unkosten verblieb ein Reingewinn von 7691 Ac. Der Mitgliederbestand ist von 30 auf 60 eingetragene Mit- glieder gestiegen. Weitere Anmeldungen sind zu er- warten. Der Geschäftsanteil ist auf 5600 .XK festgesetzt. Die Haftsumme für den Geschäftsanteil beträgt 15 000 „J. Zu 7. Sie bezweckt die Verwertung landwirt- schaftlicher Erzeugnisse und den Ankauf landwirtschaft- licher Betriebsmittel. Zeder Geschäftsanteil beträgt 200 .. Die höchste Zahl der Geschäftsanteile ist 20. Die Haftsumme beträgt 1000.¼4. Sie erösfnete ihren Betrieb im Mai 10909 zunächst mit einer Schlächterei. Da sich diese bei dem geringen Umsatz nicht lohntLe, übernahm ein Schlächter auf eigene Rechnung die Schlächterei mit der Verpflichtung, nur von der Ge- nossenschaft Nieh zu kaufen. Es wurden von Mitte