MW 176 20 An baumwollenen Geweben inländischer Er- zeugung wurden ausgeführt: Wert: & 90 513 089 78685 438 Davon nach Deutschland Yard Wert: # 92 690 300 2094 425 §5 633 600 1747450 1900: 5722 158 100 68279 389 72 785 300 1 306 948 1908: 5530 808 500 70231 486 69 945 300 1 333 863 Der Absatz nach Deutschland hat sich also bei Garnen und Geweben weiter vergrößert, und die Gesamtausfuhr überstieg ebenfalls die der drei Vorjahre. Der Friede zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern in der Baumwollindustrie wurde bis zum Ende des Berichtsjahres nur in einigen wenigen Fällen ohne größere Bedeutung gestört. Der Schluß des Jahres hat allerdings einen Streit von großem Umfang und erheblicher Tragweite gebracht, der in das Jahr 1912 hineinragt und für dieses seine Wirkung äußern wird. Um dem Austritt von Mitgliedern entgegenzuarbeiten, gin- gen die Gewerkvereine der Weber in Nord= und Nordost-Lancashire dazu über, ihren Leuten jedes Zusammenarbeiten mit Nichtgewerkvereinlern zu untersagen. Um die Cntlassung der letzteren her- beizuführen, schritten in mehreren Fällen die Ge- werkvereinler zur Arbeitseinstellung und Lahm- legung des gesamten Fabrikbetriebs. Dies glaubten aber die Arbeitgeber sich nicht bieten lassen zu dürfen, da sie sich in der freien Wahl ihrer Ar- beiter nicht beschränken lassen wollten. Der Verein der Baumwoll-Spinnereibesitzer und --Fabrikanten für Nord= und Nordost-Lancashire beschloß daher, am 27. Dezember 1911 oder zu dem nächsten, nach den bestehenden Vereinbarungen über Ein- haltung einer Kündigungsfrist zulässigen Termin die zum Verein gehörigen Betriebe zu schließen und die Arbeiter auszusperren. Dieser Beschluß wurde ausgeführt, und es wurden dadurch etwa 160000 Arbeiter betroffen. Verschiedene außer- halb des Vereins stehende Betriebe schlossen sich an, und in einer größeren Zahl von solchen Spinnereien, die an sich nicht unter den Beschluß fielen, die aber an die stillgelegten Webereien zu liefern pflegten, mußte wegen mangelnden Absatzes Betrieb mit halber Zeit eingeführt werden. (Bericht des Naiserl. Generalkonfsulats in London.) Nard 1911: 6653 613900 1910: 6017 625 200 Baumwollanbau in Siam. Anpflanzungen von Baumwolle finden sich in Siam nunmehr in acht Provinzen des mittleren, nördlichen und östlichen Siams, ferner in einzelnen Provinzen der Malayischen Halbinsel und be- sonders in der Provinz Chantaburi, die neben der Gegend von Korat die günstigsten Boden- verhältnisse aufweisen soll. Es handelt sich vor- läufig meist um kleinere Unternehmungen, doch bestehen auch bereits einige größere, modern be- triebene siamesische Pflanzungen. Soviel bekannt, hat sich eine japanische Gesellschaft zur Anlegung von Baumwollplantagen gebildet. Der Lissaboner fahüomarht im Dezember und im Jahre 1911.“) Wie im November so ist auch im Dezember das Kakaogeschäft sehr ruhig gewesen, und obgleich im Ausland der Markt fest war, so ist in Lissabon doch der Preis etwas gefallen. Am Ende des Monats wurden 3700 Reis für gute Qualität notiert gegen 3800 Reis am Anfang des Monats. Im Dezember 1911 (und 1910) betrug die Zufuhr 137338 (104 167), die Ausfuhr 41 308 (131 900) und der Vorrat am 31. Dezember 166 000 (123 486) Sack. Im Januar dürften noch 70 000 bis 80 000 Sack hereinkommen, und da mit einer Ausfuhr von nur 30 000 bis 40 000 Sack gerechnet wird, so dürften die Vorräte bis Ende dieses Monats auf etwa 200 000 Sack anwachseu. Die Valorisationspläne haben sich bisher nicht verwirklichen lassen. Es scheint, daß ein großer Teil der Pflanzer in Bahia und in Ecuador doch noch nicht gewonnen ist. Die Lissaboner Pflanzer hoffen indessen noch immer, ihre Absicht schließlich durchzusetzen. Die nachfolgende Zusammenstellung gibt eine Ubersicht über die Handelsbewegung des Lissa- boner Entrepots für St. Thomé-Kakao (in Sack- zahlen) in den Jahren 1911 und 1910: 1910 1911 Zufuhr Ausfuhr slnr Zufuhr Ausfuhr alerrä Jan. 103649 57555 153207 57741 74039 107188 Febr. 56187 65299 141095 88106 66242 129352 März 36219 57976 122338 32868 46421 115799 April 26489 32070 116757 9159 31280 93678 Mai 39865 19688 136934 37787 34590 96869 Junui 27324 29076 135182 32802 12096 87575 Juli 21466 209641 130007 36302 49810 74067 August 26700 37439 119358 13807 37515 51359 Sept. 43793 33507 129504 20020 28878 42501 Oktober 53820 56825 1265409 20647 21676 50472 Nov. 62574 37904 151219 43151 23653 69970 Dez. 101167 131900 123186 137338 41308 166000 605343 588970 539028 497514 . Hiernach hat die Zufuhr im letzten Jahre gegen 1910 um 66 315 Sack abgenommen, doch ist die Ausfuhr noch mehr, nämlich um 91 456 Sack, zurückgegangen. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Lissabon vom 5. Januar 1912.) *) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1912, S. 29.