G 254 20 inne hatte, einem Landwirt übertragen. Von dieser Zeit ab ist auf der Sennerei nur noch reines Allgäuer Vieh und auf dem Vorwerk nur einheimisches und Kreuzungsvieh mit Allgäuer Bullen eingestellt gewesen. Später hat man dem letzteren noch Buckelvieh aus Ada- maua überwiesen und neuerdings einen von Hagenbeck in Hamburg kostenlos zur Ver- fügung gestellten Zebubullen. Das Vorwerk hat heute einen Bestand von: 1. Kühe: Stück n) Allgäuer= und Waldlandvieh-Rrenzung 30 b) Allgäuer= und Buckelvich-Krenzung 8 c) Buckelviehn. ....... 5 13 2. Bullen: a) Allgäuer ......... 1 b) Allgäuer- und Waldlandvieh-Kreuzung 4 c) Allgäuer= und Buckelvich-Kreuzung 2 (1) Zebu. ........ 1 8 B. Cchsen: a) Allgäuer ......... 18 b) Allgäuer- und Waldlandvieh-Kreuzung 8 26 4. Junge Bullen: Da) Allgäuer= und Vuckelvieh-Ktreuzung 1!.) Allgäuer= und Waldlandvich-Krenzung 17 Allgäuer 2 23 5. Färson: a) Allgäuer und Buckelvieh-K#renzung 5 b) Allgäuer= und Waldlandvich-Nreuzung 30 35 6. Kälber: Meun) Allgäuer= und Buckelvich-Nreuzung 10 b) Allgäuer= und Waldlandvich-RNrenzung 28 )gebu= und Waldlandvieh-RKNrenzung 2 40 Zusammen 175 Die Entwicklung der letzten zehn Jahre hat sowohl bezüglich der Allgäuer als auch des einheimischen und Krenzungs- viehes gezeigt, daß es in Buca trotz der vorhandenen großen Regenmenge von jährlich über 3000 mm, wie sie kaum ein zweites Viehzuchtland zeigt, durchschnitt- lich sehr gut gedeiht. In den tiefer liegenden Gebieten scheinen sich die Allgäuer nicht so gut zu akklimatisieren. So wurde in den letzten drei Jahren wiederholt der Versuch gemacht, einen Allgäuer Bullen in Victoria bei der dort befindlichen kleinen Herde von sochs Waldlandrindern zu stationieren. Nach kurzer Zeit mußten die Bullen aber nach Buca zurückgenommen werden, weil sie abmagerten und scheinbar an Rindermalaria erkrankten. In den letzten Jahren hat das Gouvernement die Verhältnisse der genannten Betriebe durch den landwirtschaftlichen Sachverständigen Dr. Wolff und die Tierärzte Dr. Helm und Springefeldt genauer untersuchen lassen und die Richtlinien festgelegt, nach denen in Zukunft die Viehzucht in diesen Betrieben gehandhabt werden soll. Die bereits vor längerer Zeit ausgearbeiteten Instruktionen sind nunmehr noch einmal durch- gearbeitet und in der in Abschrift beigefügten Form erlassen worden."“) In Einzelheiten werden indessen diese Instruktionen in den nächsten Jahren noch mancherlei Abänderungen zu erfahren haben. Die Grundlage, das ist die Verteilung der ver- schiedenen Aufgaben, die die Viehzucht mit sich bringt, auf die einzelnen Stationen, dürfte jedoch für einen längeren Zeitraum bestehen bleiben. I. Sennerei Buca. Auf der Sennerei Buea wird nur Vieh reiner Allgäuer Rasse gezüchtet. Aufgabe der Sennerei ist, neben der Versorgung der Europäer in Buca und Umgebung mit Molkereiprodukten, die Ab- gabe von Zuchtbullen reiner Allgäuer Rasse und, sobald ein Bestand von 80 Kühen erreicht ist, auch von Rindern an andere Dienststellen und Private. Der ursprüngliche Zweck, die Hebung der Eingeborenen-Biehzucht am Kamerunberg durch Abgabe von Bullen an Eingeborene, ist in den Hintergrund getreten. Man hat dies vor Jahren vorsucht, indem man den größeren Häuptlingen auam Kamerungebirge und im Bezirk Johann- Albrechtshöhe Allgäuer= bzw. Kreuzungsbullen zur Verfügung stellte. Diese Versuche sind aber daran gescheitert, daß der Waldlandneger (Bakwiri, Ba- kossi) überhaupt kein Viehzüchter ist, und er in- folgedessen dem Unternehmen der Regierung mehr als interessenlos gegenüberstand. Auch war der Viehbestand der Eingeborenen durch die Verluste beim Buca-Aufstand und durch die Zusammendrängung der Eingeborenen in zum Teil unzureichende Reservate dezimiert worden. Der Bestand an Mieh ist jedoch in den letzten Jahren wieder erheblich gewachsen, wie durch eine vom Gouvernement vorgenommene VBVieh- zählung festgestellt wurde. Trotzdem erscheint es auf Grund der hier ge- machten Erfahrungen vorläufig nicht zweckmößig, den Versuch, das kleine Waldlandrind am Kamerun- gebirge durch Kreuzung mit Allgäuern aufzubessern, wieder aufzunehmen, bevor die auf dem Vorwerk Buca in dieser Richtung angefangenen Versuche zu einem Abschluß gekommen sind. JIch sehe violmehr das Vorgehen der Regierung in der Richtung gegeben, die Eingeborenen zunächst zur *) Siche Anlagen.