264 . bislang in Indien kein Markt für langschürige Baumwolle gewesen sei, daß es an interessierten Einkaufsagenturen fehle und daß demgemäß kein angemessener Preis für diese Art zu erzielen ge- wesen sei. Ein kürzlich erschienenes Regierungs- Memorandum führt ergänzend hierzu aus, daß, wenn der Baumwollpflanzer veranlaßt werden sollte, vom Anbau der kurzschürigen Baumwolle zum Anbau der langschürigen Art überzugehen, der Preis für langschürige Baumwolle nicht allein höher sein müsse wie der für kurzschürige, sondern so hoch, um den Pflanzer für den Ernteausfall, die der Anbau der ersteren gegenüber der letzteren Art unvermeidlich mit sich bringen werde, schadlos zu halten. Weiter sei der auswärtige Handel und Markt von Deutschland und Japan aus- schließlich nach England herüberzuziehen. Ubrigens hätte die in Tinnevelly (Madras Presidency) von amerikanischer Saat gezogene langschürige Baum- wolle, von der Proben nach England geschickt worden seien, dort vollständigen Beifall und Be- friedigung gefunden, und es seien tatsächlich bereits 3000 Ballen hiervon verarbeitet worden. Gleich günstige Bedingungen für den Anbau dieser Art seien in der Bombay Presidency, Sind und im West-Punjab gegeben. Mit Rücksicht auf eine Anregung der Cotton Growing Asscciation, die alljährlich zur Förderung des Baumwollanbaues ausgesetzte Summe zu erhöhen, wird darauf hin- gewiesen, daß die indische Baumwollkultur stets hinreichend durch Gewährung von Staatsbeihilfen gefördert worden, und daß die Regierung bereit sei, jede noch erforderliche Unterstützung zu ge- währen. In der Hauptsache aber seien ein an- gemessener Preis und eine stetige Nachfrage für langschürige Baumwolle erforderlich, und diese Bedingungen könnten nur von den Fabrikanten selbst erfüllt werden. Diese Hoffnungen sind denn auch schon teilweise eingetroffen, indem die „Federation of Master Cotton Spinners and Manufacturers Association“ in Manchester ihren Sekretär, Mr. Arno Schmidt, zur Untersuchung der Angelegenheit nach hier heraus zu senden beabsichtigt. Ferner wird in Madras angeblich von dortigen Mühlen bereits ein voller Preis für „Cambodia“-Baumwolle gezahlt, und Inter- essenten von Liverpool sollen als Käufer für diese Art auf dem Markte aufgetaucht sein. (Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Kalkutta vom 17. Jannar 1912.) Der Gummimarkt auf Ceyvlon. Die Gesamtausfuhr von Gummi aus Ceylon betrug in der Zeit vom 1. Januar bis 31. De- zember 1911 6575039 lbs gegen 3298652 lbs in der gleichen Zeit des Vorjahres. Die Ausfuhr nach den Hauptabsatzländern verteilte sich im Jahre 1911 (und 1910), wie folgt: Großbritannien 3651 424 (1572119) lbs, Ame- rika 1890796 (1610 395) lbs, Belgien 807597 (76827) lbs, Australien 61 444 (5858) lbs, Ja- pan 57 513 (4951) lbs, Deutschland 55 829 (16 956) lps8, Italien 8460 (1909) lbs, Holland 12893 (—) lbs, Österreich 6648 (1041) lbs. Der Gummimarkt bewegte sich von Ende Oktober bis Ende des Jahres ziemlich ruhig. Die Preise für „pale crepe“ fielen langsam auf 3,10 Rs. zurück und erholten sich im Dezember auf 3,30 Rs. Während früher mit plötzlich auf- tretenden Schwankungen zu rechnen war, zeich- neten sich die drei letzten Monate des Jahres 1911 durch regelmäßige Preiskurven aus. Die Nach- frage war besonders rege für mittlere Qualitäten „brown crepe“, welche verhältnismäßig hohe Preise erzielten. Zu Ende des Jahres wurden hierfür 3,20 Rs. bezahlt. Nr. I Gummi 3,30 Rs. bis 3,52⅛ Rs. Nr. II - 3,25 Rs. --3,35 Rs. Scrap . 2),65 Rs. = 2,82½ Rs. (Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Kalkutta vom 23. Jannar 1912.) Gummiausfuhr über Dard 1911. Nach einer Mitteilung des britischen Konsuls in Pars stellte sich die Gummiausfuhr über Pará im Jahre 1911, wie folgt: Fine Medium Coarse Caucho Zus. Nach den Ver. St. t t t t t von Amerika, von: Pará# 3418 561 „688 676 8363 Manaos . 1156 1016 1127 965 7564 Itacoatiara 1 1 — — 2 Jauitts. 92 15 28 42 177 Zusammen 7687 1593 5143 1683 16106 Nach Europa, von: Par# 5272 496 1307 1791 8869 Manaos 5102 922 912 1922 8918 Itacoatiara 76 10 16 3 135 Jquitos. 6s12 93 268 1010 2013 Zusammen 11152 1521 2533 4729 19935 JInsgesamt 18839 3114 7676 6412 36041 Im Jahre 1910 betrug die Gummiausfuhr über Parä 37 738 t und im Jahre 1909: 39671 t. lihe Boan of Trade Journal.)