W 309 20 Aus den Einzelberichten der Provinzen mögen noch folgende Angaben über die Ernte hervorgehoben werden: Bombay. Die gesamte mit früher oder später Baumwolle in den britischen Gebietsteilen bepflanzte Fläche zeigt eine Abnahme von 18 v. H. gegen das Vorjahr. Die Eingeborenenstaaten (mit Ausnahme von Baroda) haben das Anbauareal um 49 v. H. ver- ringert. Der Gesamtertrag ist in den britischen Ge- bietsteilen um 49,5 v. H. und in den Eingeborenen- staaten um 74 v. H. gesunken. In Madras übersteigt die in den Raiyatwari- dörfern bis Ende Januar besäte Fläche die vorjährige Fläche um etwa 16 v. H., eine Folge der rechtgeitigen Regenfälle und hohen Preise. Der Stand der Felder ist im allgemeinen ziemlich gut bis gut. Der Ertrag übersteigt den vorjährigen um etwa 7 v. H. Die Nicht- Raiyatwaridörfer haben 9 v. H. mehr als im Vorjahre mit Baumwolle bepflanzt. Der Ertrag von dem ge- meldeten Areal wird auf 25 000 Ballen geschätzt. Die Eingeborenenstaaten haben 26 000 Acres bestellt. Der Ertrag wird auf etwa 2000 Ballen geschätzt. Aus dem Punjab wird die Anbaufläche in den britischen Distrikten um fast 16,7 v. H. höher angegeben auls im Vorjahre. Die Saat litt unter dem kalten November und Dezember. Der Gesamtertrag wird auf 25 v. H. geringer geschätzt als im Vorjahr. In den Eingeborenenstaaten sind 127.000 Acres mit Baumwolle bepflanzt worden, deren Ertrag auf 37000 Ballen geschäzt wird. Im Vorjahre wurden 136 000 Acres bestellt und 34 000 Ballen geerntet. Aus den Vereinigten Provinzen wird für die britischen Distrikte ein Areal von 901 000 Acres gegen 1 333 000 Acres im Vorjahre gemeldet. Der Ertrag wird auf 247 000 Ballen gegen 345 000 Ballen im Vorjahre geschätzt. Der Eingeborenenstaat Rampur meldet 20 000 Acres und 4000 Ballen gegen 14 000 Acres und 3000 Ballen im Vorjahre. Aus Sind melden die Berichte eine Zunahme der Gesamtanbaufläche um 18,3 v. H. Der Gesamtertrag der Ernte ist um 23.7 v. H. gestiegen. In Burma ist die Gesamtfläche um 9,6 v. H. gegen das Vorjahr gestiegen. Der Ertrag ist um 21,4 v. H. gegen das Vorjahr gestiegen. Das Areal in Ostbengalen und Assam ist das gleiche wie im Vorjahre. Der Ertrag ist um 35,5 v. H. zurückgegangen. Aus Bengalen wird eine Steigerung der Gesamt- anbaufläche um 35 v. H. gemeldet. Der Ertrag ist um 18 v. H. gestiegen. Daneben wird in den Eingeborenen- staaten, für welche keine statistischen Angaben erhältlich sind, auf einen Ertrag von rund 1000 Ballen gerechnet gegen 900 Ballen im Vorjahre. Ajmer-Merwara meldet ein um 43 v. H. ge- ringeres Arcal als im Vorjahre. In Hyderabad wird die Anbaufläche um 9,2 v. H. geringer als im Vorjahr angegeben. Der Ertrag ist um 2,4 v. H. gestiegen. In Zentralindien ist eine Zunahme der Anbau- fläche um 3 v. H. zu verzeichnen. Der Ertrag ist da- gegen um 4 v. H. gesunken. - Baroda meldet eine um 17,5 v. H. geringere Anbaufläche. Der Ertrag ist um 28,4 v. H. gesunken. Aus Rajputana wird eine um 43 v. H. geringere Anbaufläche und ein um 49 v. H. geringerer Ertrag gemeldet als im Vorjahre. Die überseeische Ausfuhr von Rohbaum- wolle hat sich in den letzten Jahren folgender- maßen gestaltet (in ewts): April bis Dezember 1907: 6 385 557, 1908: 3 873 671, 1909: 4 713 860, 1910: 5 892 312, 1911: 4 613 204. Die Preise für Broach-Baumwolle in Bombay haben in den letzten Jahren folgende Schwan- kungen ergeben: 1907 1908 1909 1910 1911 Preise in Rupien pro Kandy von 784 engl. Pfund September 268½ 227 280 318 304 Oktober 270 229 305 304 285 Novembeer 265 226 280 317 250 Dezember 271 220 282 354 252. Hebung der Baumwollkultur in Turkestan und Transkautasien.“) Die Hauptverwaltung für Landwirtschaft be- absichtigt zwecks Versorgung der russischen Baum- wollindustrie mit eigenem Rohstoff an Stelle der aus dem Ausland eingeführten Baumwolle eine Reihe von Maßnahmen zu ergreifen, die auf die Entwicklung und Verbesserung der Baumwollkultur gerichtet sind. Außer der Erweiterung der Anbauflächen hat die Hauptverwaltung sich entschlossen, ihre beson- dere Aufmerksamkeit auch auf die Verbesserung in der Kultur der Baumwollstauden selbst und in der Unterweisung der Baumwollpflanzer zu richten und außer den für das Jahr 1912 vorgesehenen 280 000 Rbl. noch 230 000 Rbl. einzusetzen, und zwar für die Entwicklung der bereits bestehenden und die Einrichtung neuer Versuchsanstalten für den Baumwollbau 150 000 Röl., für die Erwei- terung der schon bestehenden und Einrichtung neuer Versuchsplantagen für die Gewinnung von Baumwollsamen 50 000 Rbl. und ein weiterer Betrag zur Verstärkung des Personals von Spe- zialisten und Instrukteuren in den Baumwollbau- Rayons. Sodann beabsichtigt die Hauptverwaltung die Einrichtung von zwei neuen Versuchsstationen für Baumwollanbau, und zwar eine im Ferghana- Gebiet, die andere in Samarkand, wobei man die in den genannten Gebieten schon vorhandenen Versuchsfelder bei Andishan im Ferghana-Gebiet und in der Hungersteppe im Gebiet Samarkand verwenden will. Auch beabsichtigt man die Zahl der Versuchs- felder zu vergrößern, und zwar im Syr-Darja- Gebiet und im Kreise Katta-Kurgan. Die Hauptverwaltung hält für notwendig, die bereits vorhandenen und für das Jahr 1912 neu *) Agl. „D. Kol. Bl.“ 1911, S. 436.