W 409 2e0 An Kupferstein 2220 Tonnen mit durchschnittlich 47 v. H. Kupfer per Tonne, 26 - Blei 2 2 440 Silber = - an Werkblei 2010 Tonnen mit durchschnittlich 98 v. H. Blei per Tonnc, 620 g Silber= " Im eben abgeschlossenen Geschäftsjahr 1911/12 ist die Produktion nicht so groß gewesen. Sie betrug 29600 Tonnen Erz 1 4120 Tonnen Kupfersteine 000 Tonnen Werkblei mit ähnlichem Gehalt an Metallen wie im vorher- gehenden Jahre. Die Untersuchung: Sarbeiten in der Tiefe der Tsumeb- Grube haben günstige Erfolge gehabt, sowohl was Menge als Wert der angetroffenen Erze anlangt, so daß die Produktion in ähnlicher Juantität und Oualität, wie bioher, für einige weitere Jahre gesichert erscheint. Kleinere Kupfererzmengen wurden gewonnen auf den Gruben von Otjisongati und im Khantal sowie von der Otavi Expl. Co. im Otovital. Besonderes Interesse haben die in den letzten Jahren gemachten Zinnerz-Funde in Süfstwestafrika erregt. In einem Gebiet, welches von der Küfte nördlich Swakopmund bis in die Gegend östlich Omaruru und vom Swakop im Süden bis zum Brandberg im Norden reicht, finden sich zahllose Pegmatit= und Quarzgänge, die meist in Gangzügen sich an dem Kontakt zwischen alten kristallinen Schiefern und Granit entlang ziehen. Das Zinnerz kommt vor als Kristalle und Körner von Zinnstein (Kassiterit), die in der Gangmasse eingesprengt sind. Der Gehalt der Gänge ist sehr wechselud, hängt aber nicht, wie bis- weilen gemeldet wurde, mit atmosphärischen Einflüssen und Grundwasserspiegel zusammen. Er beträgt von einem Bruchteil eines Prozentes bis zu 10 v. H. Die Abbauwürdigkeit ist abhängig von der Häufig- keit, Ausdehnung und Ergiebigkeit der reichen Stellen, die sich meist in einer bestimmten Entsernung vom Kontakt des Granits mit den Schiefern befinden sowie von örtlichen Verhältnissen, Größe des Betriebes usw. Die reichsten Funde, die bisher gemacht worden sind, befinden sich im Tal des Eiseb= oder Omaruru-Flusses westlich Okombahe, ferner nördlich Okombahe, sowie am Suüdost= und Südwestfuß des Erongo-Gebirges. Sie sind fast sämtlich in die Hände größerer englischer Gesellschaften übergegangen. Praktisches Verständnis, schnelles Erkennen von Chancen und Möglichkeiten, energisches Zugreifen und flüssigere Geldverhältnisse infolge von Kleinaktien sind Eigenschaften und Um- stände, welche dem englischen Unternehmer eine große lUberlegenheit über seinen deutschen Konkurrenten auf dem Gebiete des kolonialen Bergbaues geben. Nach dem heutigen Stand der Untersuchungen kann man die Aussichten des Zinnerz-Bergbaus in Südwestafrika als günstig bezeichnen, und bei der großen Ausdehnung des Zinngebietes ist noch viel Raum zur Betätigung für andere übrig. In Östafrika ist die Schürftätigkeit viel geringer gewesen, als sie bei den großen Möglichkeiten in dieser Kolonie für den Bergbau sein sollte. Der bestehende Goldbergbau hat sich indessen in befriedigender Weise weiter entwickelt. Die Produktion der Kironda-Gold- mine betrug: im Jahre 1909 - - 1910 387 000 - 1911 980 000 -- Der durchschnittliche Goldgehalt pro Tonne ist ungewöhnlich hoch und betrug: 225 000.4 - - 1909 38.5 g 1910 16.45 8 1911 — Die Betriebskosten sind bisher noch sehr bedeu- tend, doch werden sie aller Voraussicht nach in nächster Zeit weiter heruntergehen. Der gegenwärtige Rückgang in der Produktion steht in Verbindung mit vorüber- gehenden Wasserschwierigkeiten. Nicht weit von der Südostecke des Victoriasees ist die kleine Goldgrube Kassama, die schon früher einmal bearbeitet wurde, von einigen Prospektoren wieder ausgenommen worden und wird mittels eines kleinen fünf Stempel-Pochwerks betrieben. In der Nähe der Militärstation Ikoma sind neue Goldvorkommen gefunden worden, die zu Hoffnungen auf Abbauwürdigkeit berechtigen und von der Central- Afrikanischen Bergwerks-Gesellschaft gegenwärtig be- schürft werden. Die Glimmer-Produktion Deutsch-Ostafrikas nimmt langsam und stetig zu. Sie betrug: 1908 1909 1910 77 538 kg 94 852 kcg 106 580 kg im Werte von 208 947.—./¼ 258 799.—.4K 320 720,—./% Wert per kg 2,69 - 2,73 - 3,01 Auch im letzten Jahr soll eine kleine Zunahme stattgefunden haben, während der Preis des Glimmers zurückging. Die Salzgewinnungen in der Kolonic, welche in Händen der Central-Afrikanischen Seen-Gesellschaft liegt, betrug: 1910 rund 2000 Tonnen, 1911 = 1700 = Nach Fertigstellung der Tanganyila-Bahn wird eine bedeutende Erhöhung der Produktion erwartet. Von den übrigen Kolonien ist wenig Neues zu be- richten. Auf den Palau-Inseln hat in den letzten Jahren die „Deutsche Südsec-Phosphat-Aktien-Gesell- schaft" mit der Verschiffung von Phosphaten be- gonnen, welche 1910 ctwa 1911 4 40 000 Tonnen, 15 000 - betrug. Die Prodnktion der englischen Phosphat-Gesellschaft, die auf den Marschall-Inseln tätig ist, betrug: 1909. 71 782 Tonnen, 1910 142 675 - 1911 88 463 - Es sei hier noch auf eine Unsitte hingewiesen, die darin besteht, kleine in den Kolonien gemachte Erzfunde in der Presse sensationell auszubauschen. So kann man häufig von der Auffindung von 50= bis 60 progen- tigen Rupfererzlagern lesen, und wenn man der Sache auf den Grund ge ht, findet man, daß es sich um eine Analyse einiger Stückchen Kupfererz handelt, die ein Prospektor oder Farmer in einem Quarzggang aufgefun- den und an ein Laboratorium geschickt hat. Hat schon eine eingige Analyse von einer Erzlagerstätte keinen Wert, so ist sie erst recht unbrauchbar, wenn dabei die Angabe über Mächtigkeit oder Weite der Lagerstätte fehlt, auf die sich die Wertangabe bezieht. Vor einigen Tagen konnte man in einer Berliner Zeitung lesen, daß 70= bis 90 progentige Zinnerzlager (!) in Südwest- afrika aufgefunden worden sein sollten. Der Fach- mann, welcher weiß, daß das reichste Zinnerz höchstens 78 v. H. Zinn enthält und außerdem nur in verein- zelten Körnern und Kristallen in Pegmatit= und Quarz- gängen auftritt, erkennt sofort die starke Ubertreibung, nicht aber der Laie. Auch in anderer Weise werden