W 452 20 Ostern 1907. Gelegentlich einer Tour nach der Mannsquelle entdeckten meine Träger im Busch einen alten Elefantenschädel. In der Gehirnhöhle des im dichten Gras liegenden Schädels logierte ein Schwarm wilder Bienen. Jaunde, 7. August 1908. Unter dem Dach eines Eingeborenenaborts des Bezirksamts wurde ein sehr starker Schwarm entdeckt. Er wurde früh morgens in einen Dzierzonstock gestürzt, dessen Flugloch ich mit einem Absperrgitter versperrt hatte. Tagsüber hängte ich den Bienenstock mit Tüchern dunkel ab. Am nächsten Morgen nahm ich die Tücher ab und öffnete das Flugloch. Die Arbeitsbienen stürzten zunächst durch das Absperrgitter aus dem Stock. Da die Königin dieses nicht passieren konnte, zogen sich die Bienen wieder in den Stock zurück und blieben. Der Stock setzte sehr viel Brut an, trug viel Honig ein und schwärmte zweimal. 8. August 1908. In einem dicken Baumwollbaumstamm, 2 M über dem Boden, hatte ich einen Bienenstock ent- deckt. Ich sägte nachts das Flugloch auf 20 gem aus, entnahm der Höhle die sämtlichen Waben und befestigte die letzteren mit Draht in den Rahmen eines Dzierzonstockes. Die Bienen selbst, die dick an den Innenwänden des Baumstammes saßen und äußerst bösartig waren, brachte ich nur unvollständig in den Kasten. Ich ließ deshalb den Bienenkasten mit Bienen an den Baumwoll= baum festbinden, die Bienen zogen am folgenden Tag sämtlich zu den Waben in den Bienenkasten und blieben. 9. September 1908. Verschiedene in Trauben an Baumästen hängende und in Fangkästen geschüttelte Schwärme rückten mir dagegen regelmäßig aus. Ich bin der Ansicht, daß die hiesigen wilden Bienen in keinem Falle ihre in einen Bienenkasten uHmlogierten Brutwaben verlassen. Honigwaben und leere Waben verlassen sie dagegen öfters. Ungern werden Schwärme in Kästen sepßhaft. Schwärme, die freiwillig in aufgestellte Kästen ein- ziehen, bleiben meistens. Ich beurteile die Ka- meruner Honigbiene als äußerst beweglich, fleißig, widerstandsfähig gegen Bienenkrankheiten und Unbill der Witterung. Seßhaft im Bienenkasten fand ich die hiesige Biene auch nicht so stechlustig und böse wie die heimische deutsche Bienenrasse; Handschuhe und Bienenhut habe ich in Kamerun nic besessen und benutzt. Ich arbeitete nur mit Pfeife und Wabengangen. Feinde der Bienen sind Ameisen, Eidechsen, eine Blindschleichenart, ein grasmückenähnlicher Bienenfresser und Schwal- ben, ferner große Nachtschmetterlinge. Ich habe mit Erfolg mit meinen Bienen verschiedene Ver- suche gemacht: Erstens machte ich Ablager. Die weisellosen Bienen entwickelten schöne Königinzellen. Zweitens warf ich ein starkes, weisellos ge- wordenes Volk mit einem schwachen, weisel- richtigen Volk zusammen. Drittens fütterte ich in der Regenzeit die Bienen mit Honig, gekochtem Zucker, Mehl und tränkte mit Wasser in der Trockenzeit. Viertens logierte ich Bienen aus einem Kasten in einen anderen um uff. In Jaunde sind die Honigerträgnisse besser als in Buca. Aroma, Farbe und Dicke des Honigs richtet sich nach der Tracht, ausgelassenes Bienen- wachs ist goldgelb. Zur Zeit habe ich vier Zementtins im bienen- reichen Grasland auf dem Honighügel oberhalb der Mussakehütte aufgestellt, in welche Bienen- schwärme einziehen sollen. Von Honigausfuhr aus Kamerun verspreche ich mir gar nichts, dagegen viel von Wachsaus- fuhr, wenn es gelingen würde, die farbigen Be- wohner des Kamerungebirges, das so sehr bienen- reich ist, zu rationeller Korbbienenzucht zu be- wegen.“ 722 Togo. Ubersicht über die Bewegung des Handels des Schutz- gebiets Togo im IV. Viertel des HRalenderjahres 1911. (Berichtigung.) Im „Deutschen Kolonialblatt“ 1912, Nr. 7, ist auf Seite 305 zu lesen bei Zement, Kalk, Kreide usw. in Spalte „im IV. Viertel des Kalenderjahres 1911“ statt 1131971 kg 719471 kg und in Spalte „Zunahme“ statt 715 783 kux 3uN 283 kg. M Samoa. Erlöschen des Vulkans in Savali. Der stellvertretende Gouverneur berichtet, daß die Tätigkeit des Vulkaus in Savaii, die schon seit längerer Zeit nachgelassen hatte, sich im August v. Js. stark verminderte, um in der ersten Hälfte des September völlig zu erlöschen.