458 20 131 000 .EE/km. Ulber die Betriebsergebnisse der in erster Linie militärischen Zwecken dienenden Bahn sind nähere Angaben bisher noch nicht veröffentlicht worden. Verlängerungen der Bahn sind geplant in nordwestlicher Richtung nach Keren und Agordat. Insbesondere ist für den Weiterbau der Bahn von Asmara nach Keren (95 km) durch Gesetz vom Juli 1911 die Summe von 12 540 000 Lire bereitgestellt. Durch diese Bahn sollen u. a. um- fangreiche Flächen für den Baumwollbau ge- wonnen und erschlossen werden. Weitere Fort- führungen der Bahn nach Kassala und dem Sudan und von Asmara in südlicher Richtung nach Abessinien scheinen über den Zustand all- gemeiner Erwägungen noch nicht hinausgekommen zu sein. Für das wirtschaftliche Erträgnis der Bahn Massaug —Asmara wird insbesondere von Bedeutung sein, ob die Goldgruben bei Asmara sich als abbauwürdig erweisen werden. Die weiter geplanten Verlängerungen der Bahn, insbesondere nach Tigré, sollen mit erheblichen Schwierigkeiten verknüpft sein, so daß die Kosten dieser Gebirgs- strecken sich auf etwa 270 000 Lire/k#m stellen würden. Es erscheint zweifelhaft, ob der äthiopische Handel diese Linie den bestehenden oder bald zu vollendenden englischen und französischen Bahnen demnächst vorziehen wird. F. B Jur Hebung der Baumwollkultur in Transkauhasien.“) Wie die russische Zeitung „Prawit. Wjiestnik“ berichtet, sind nunmehr die Beratungen über Maßnahmen zur Entwicklung der Baumwollkultur in Transkaukasien, die unter dem Vorsitz des Fürsten W. J. Massalski, des Chefs der Abtei- lung für Bodenmeliorationen der Hauptverwaltung für Landorganisation und Landwirtschaft, statt- fanden, zum Abschluß gelangt. Bei diesen Be- ratungen wurde eine ganze Reihe von Maßnahmen für die Entwicklung der kankasischen Baumwoll- kultur in Aussicht genommen und zwar die Ein- richtung zweier neuer Baumwollversuchsstationen, Vergrößerung der Anzahl von Spezialisten und Instrukteuren für den Baumwollanbau, Einrich- tung von Lehr= und Samenplantagen, Organi- sierung von Ausstellungen, Kongressen, Entwicklung des Kleinkredits durch Vermittlung von Kredit- genossenschaften, Verbesserung der Verkehrsstraßen in der Muganschen und Milschen Steppe, Unter- suchungen des Baumwollanbaues in Persien und dem östlichen Turkestan sowie Einrichtung eines Informationsbureaus für die Baumwollkultur in *) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1912, S. 300 f. den Vereinigten Staaten von Amerika. Die ge- samten Ausgaben für die Verwirklichung dieser Maßnahmen sind auf eine halbe Million Rubel und für das Jahr auf 300 000 Rubel berechnet worden. Die Materialien dieser Beratung sollen, wie die Zeitung „Kawkas“ berichtet, in den Ge- setzentwurf der Hauptverwaltung für Landorgani- sation und Landwirtschaft über die Maßnahmen zur Entwicklung der Baumwollkultur in Trans- kankasien und Turkestan ausgenommen werden. Baumwoll- ufw. Export des Uganda-Schutzgebiets. Der Export von Baumwolle aus dem Uganda- Protektorat betrug für die Zeit vom Januar bis April: 1910/11 1911/12 Tonnen Wert . Tonnen Wert . Entkernte Baumwolle 1185 1 829 081 2382 3074210 Unentternte 17600 618 600 1432 633 910 April, November 1910 1911 Baumwollsaat (Nerne) 960 390900 2072 83520 Gallonen Baumwollsaatöob 6719 11.0000 87 41240 (Bericht der Kaiserl. Vigekonfulats in Entebbe.) Straußenzucht auf Madagaskar. Das „Bulletin de Doffice colonial“ bringt in Nr. 49 vom Januar d. IJs. eine Mitteilung über Straußenzucht auf Madagaskar. Wir ent- nehmen diesem Bericht folgende Einzelheiten: Die gewaltige Ausdehnung, welche die Straußenzucht in neuerer Zeit in Britisch-Süd- afrika gewonnen hat, ließ den Gedanken auf- kommen, auch auf der dem afrikanischen Kontinent benachbarten Insel Madagaskar einen Versuch mit diesem neuen Betriebszweig anzustellen. Durch Vermittlung eines Engländers erhielt die französische Regierung im Jahre 1902 fünf südafrikanische Zuchtpaare. Von diesen Tieren ging der größere Teil bei der Uberfahrt und in- folge des Klimawechsels zugrunde, so daß 1903 nur noch zwei Paare vorhanden waren, auf denen sich die weitere Zucht aufbaute.“) Nach eingetretener Geschlechtsreife der einge- führten Tiere erhielt man Ende 1904 die erste Nachkommenschaft, deren Zahl sich mit Ende 1909 bereits auf 230 Stück belief. Dieses Ergebnis ist in Anbetracht der großen Schwierigkeiten, die durch die Gewöhnung an das neue Klima sowie durch die Ernährungs= und Haltungsverhältnisse entstanden waren, als sehr gut zu bezeichnen. Der Versuch kann heute als in jeder Hinsicht ge- *) Nähere Angaben hierüber finden sich in dem „ Bulletin Ccconomiduc de Madagascar“, 209 semcestre 1910.