W 459 20 lungen angesehen werden. Die Nachzucht, be- sonders die weiter im Innern des Landes auf- gewachsene, erweist sich als hart und widerstands- fähig und kann, was ihre Entwicklung anbetrifft, sich in jeder Hinsicht mit den Tieren der Kap- kolonie messen. An zur Zucht geeigneten Tieren im fort- pflanzungsfähigen Alter (d. h. drei Jahren und darüber) standen 1910 der Kolonie 30 Paare zur Verfügung. Ungefähr 50 Vögel verschiedenen Alters wurden im Jahre 1909 an Farmer und Züchter abgegeben. Der Verkaufspreis schwankte je nach Alter zwischen 25 bis 100 Fr. für das Stück. Im März 1910 gelangten abermals 50 Tiere im Alter von 4 bis 18 Monaten zum Verkauf. Für die jüngsten wurden 150 Fr., für solche von 6 Monaten 220 Fr. pro Stück be- zahlt, während die 18 Monate alten pro Paar 600 bis 650 Fr. Erlös brachten. Voraussichtlich werden sich die Preise auf der genannten Höhe behaupten, da die Nachfrage groß ist und die Möglichkeit einer Neueinfuhr infolge des von der Kapregierung erlassenen Ausfuhrverbots für Strauße und deren Eier zurzeit nicht besteht. Die Straußenfarm Tuléar, im Südwesten der Insel gelegen, konnte 1909 für den Verkauf von Federn, die an den Londoner und Pariser Markt geliefert wurden, bereits 6022, 50 Fr.erzielen. Seither ist die Menge und Güte der gewonnenen Federn beträchtlich in die Höhe gegangen. Trotz der gewaltigen Ausdehnung der Straußen- zucht, die im Kapland während der letzten Jahre stattgefunden hat, besteht kaum die Gefahr, daß infolge eines Uberangebots die Preise für Federn merklich sinken werden, weil entsprechend der Steigerung der Produktion ein ebenso großer Mehrverbrauch eingesetzt hat. So wie die Verhältnisse heute liegen, stellt die Straußenzucht einen reichen Gewinn ab- werfenden Betriebszweig dar. Doch wäre die Annahme falsch, wenn man glauben wollte, daß die Straußenzucht als besonders leicht und mühelos zu betrachten sei. Eingehbende Spezialkenntnisse in Verbindung mit dem nötigen Kapital und großer Rührigkeit und Sorgfalt sowohl des Leiters als des Personals sind für erfolgreiche Straußen- zucht unerläßliche Vorbedingungen. Veeheinkuhrverbot für die kolonie Dozambique. Die Landwirtschaftsinspektion in Lourenco Marques macht im „Boletim Official de Mocam- bique“ Nr. 9 vom 2. März d. Is. unter Wieder- holung der Bekanntmachung vom 28. Juni 1911 folgendes bekannt: Es ist gänzlich verboten, nach irgendeinem Punkte der Kolonie Mozambique irgendwelche Tiere einzuführen, die aus den nachgenannten Ländern stammen, weil in jenen Gebieten ver- schiedene Tierseuchen, wie Eastcoastfieber, Try- panosomiasis und Peripneumonia, vorkommen: Indien, Mauritius, Persien, Britisch-Birma und Assam, China und angrenzende Länder einschließ- lich Korea, Französisch-Indo-China, Hongkong, Unabhängige Malayenstaaten, Niederländisch-Ost- indien und Philippinen. Die Einfuhr von Rind- vieh aus folgenden Herkunftsländern ist gleichfalls verboten: Swaziland, Natal, Britisch-Betschuana- land und Rhodesia. Die Einfuhr von Rindvieh, Schafen, Ziegen und Schweinen aus Europa ist wegen der dort herrschenden Maul= und Klauen- seuche verboten. * Der RKolonialhandel der Vereinigten Staaten von Nordamerika im Jahre 1911. 1. Philippinen. Der Gesamterport des Jahres (mit Ausnahme von Gold und Silber) betrug 39 778 629 § und hielt den hohen Stand vom Jahre 1910 aufrecht. Der Import (abgesehen von Gold und Silber) erlangte die bisher noch nicht erreichte Höhe von 49 833 722 S. Baumwolle und Baumwollenwaren wurden im Werte von 10395 480 S eingeführt und betrugen 20 v. O. des ganzen Imports. Die Vereinigten Staaten nahmen mit 4 192 849 X die erste Stelle ein, an zweiter folgten britische Maren mit 3 523 224 J. Der Baumwollhandel mit anderen Ländern als den Vereinigten Staaten war im ganzen geringer als 1910. Die Einfuhr von Aieh nahm sehr zu und be #ifferte sich auf 1490550 * gegen 871 966 § im Vorjahre. Die Zunahme des Reisimports hielt auch im Jahre 1911 an, dic ein- geführte Menge war größer als in den Jahren seit 1905. Der Wert dieser Einfuhr betrug 6 560 030 kF, also 1 238 668 § mehr als im Jahre 1910, während der niedrige Preis des Vorjahres nicht aufrecht erhalten werden konnte. Weigenmehl wurde auch in großen Mengen eingeführt: infolge des niedrigen Preises betrug der Wert dieses Imports jedoch nur 1422279 F, also weniger als im Jahre 1910. Eisen, Stahl und Manufakturen wurden für 5 887185 X. Kohlen für 1548 437 eingeführt. Der Wert der ganzen Einfuhr aus den Vereinigten Staaten betrug 19 483 658 8 oder 40 v. H. des Ge- samthandelo. In dem Gesamterport von 39 778 629 F behielt Manilahauf den ersten Platz, nahm jedoch sowohl an reellem Wert wie auch — angesichts der großen Gewinne in Kopra und Zucker, welche beide neue hohe Rekorde aufftellten — an relativer Bedeutung ab. Der Erport von Hauf betrug 163 033 long tons im Werte von 16.141 340 S. Die dichte Annäherung im Preis von gutem Hanf und Sisal wurde 1911 nicht aufrecht erhalten. Infolge der Ermutigung, die die Zuckerindustriec durch freie Zzulassung zum amerikanischen Markt und den günstigen Preis von 1910 erhielt, stieg der Erport von 125 699 auf 147016 long tons. Davon gingen 126 889 lonkg tons nach den Vereinigten Staaten, 20 127 lonx tons nach anderen Ländern. Der Wert dieses Handels betrug 8014 360 s, also ungefähr 1 000 000 § mehr als im Jahre 1910.