W 486 20 Oberhäuptling, ein alter Mann, der großen Ein- fluß auf seine Leute hat. Die Bevölkerung hat viele Gewehre. Die Leute waren früher Elefanten- jäger und wissen ihre Waffen einigermaßen zu gebrauchen. Es werden Mais, Ulezi-Hirse, Süß- kartoffeln angepflanzt. Rindvieh und Ziegen sind in der Rukwa-Ebene reichlich, beim Hosio wenig vorhanden. Bei dem Jumben Mkomere gibt es infolge von Tsetse kein Rindvieh, doch einige Ziegen. Der Ssongwe-Fluß hält ständig Wasser. In der Trockenzeit ist er klar, in der Regenzeit lehmig. Bei dem Hauptdorf des Gajaminso liegt ein Fährboot. Der Luika= und Lupa-Fluß laufen nur in der Regenzeit. In der Trockenzeit haben sie Wasser in großen Tümpeln. An den Flüssen gibt es reichlich Wild aller Arten. Bei den Hosio und Mkomere werden rote Hirse, Mais und Süß- kartoffeln angebaut. Dicht bei dem Hosio ist das Grenzdorf von Ukangulu unter einem Manangwa, eine große Siedlung. Beide zusammen können eine Kompagnie gut verpflegen. Die Wawungu bauen Rundhütten aus dicken Gräsern mit wenig Holzstützen. Zäune werden aus Gras gemacht. Die Dörfer sind offen und haben nur eine Palisadenbefestigung für Rindvieh. Außerhalb der Siedlungen ist das Land wüst und äde, überall mit dichtem Dorn, abwechselnd mit Buschwald bewachsen. Im Kriege verstecken sich die Leute in den Schluchten des Randgebirges nördlich des Rukwa und im Dornbusch. Der Boden gibt wenig her und die Siedlungen am Luika werden dauernd verlegt. Usafua (West). Usafua wird durch die Niederung von Ussangu in zwei Teile geteilt. Der westliche Teil untersteht dem Häuptling Sumba. Der östliche, durch den die Hauptstraße Neu-Langenburg—Merere führt, untersteht mehreren Jumben. Im westlichen Teil liegt die Mission Utengule am Msofus-Fluß bei dem Jumben Malisgo. Sowohl bei Sumba wie auch bei Maliögo gibt es reichlich Verpflegung, haupt- sächlich Mais. Rindvieh ist viel vorhanden. Der Hauptteil der Wasafua wohnt in den Bergen. Die Leute bauen hauptsächlich Mais an, auch Süßkartoffeln und Ulezi und sind infolge ihrer Ernährung ein wenig besser zu gebrauchen, als die Wasokiri. Sie werden aber in der Ebene leicht krank. Große Lasten auf langen Märschen können sie nicht tragen. Sie wohnen teils in Dörfern, teils in Einzelsiedlungen. Die Hütten sind Rundhütten aus Gras, fast ohne Holzstützen. Im nordwestlichen Teile von Usafua, auf dem Plateau, welches auf den Karten den nicht ristierenden Namen Tja-Langwa führt, wohnen Wasafua unter zwei Jumben, Sinakule und Kimamule. Kimamule hat eine direkte Ver- bindung mit Merere — eine Straße, die viel benutzt wird und nach Westen weiter über Uten- gule nach Bismarckburg geht. Das Plateau ist 5der Dornbusch mit elendem Boden. Der süd- östliche Zugang zum Tja-Langwa-Plateau geht von Ruiwa aus, von wo er etwa 700 m steil bergauf führt. Vom Sumba aus ist Sinakule in etwa vier Stunden zu erreichen. Geschlossene Siedlungen mit Befestigungen gibt es nicht. Den Wasufua genügt im Kriegsfalle ein Ausweichen in die schwer zugänglichen Gebirgsschluchten. Bei dem Jumben Maliögo liegt die frühere Stein- festung des alten Merere; ein großer Steinwall mit Graben und Euphorbien. Der Wall steht nur noch zum Teil und die Gräben sind ver- schlemmt. Usafua (Ost). Der östliche Teil Usafuas liegt an der nördlichen Iringastraße. Anscheinend ist dort kein Oberhaupt, sondern es find nur einzelne Jumben vorhanden. Das Land ist gut bevölkert und gut bebaut. bberall ist fließendes Wasser. Die bewohnten Teile sind durch tiefe Schluchten voneinander getrennt. Die Verpflegung könnte bei Vorherbestellung ausreichend sein, doch sind die Leute sehr scheu und es dauert lange Zeit, ehe genügend Essen bereit ist. Ein Lagerplatz ist nicht an der Straße; die meisten Karawanen liegen auf oder dicht an der Straße. Von der Paßhöhe zweigt sich eine nur 1 m breite Barra- barra nach Nordwesten ab, die sich später wieder abzweigt nach Utengule zu, nach Ruiwa zu und im Bogen zum Kahemere führt. Auch dieser Teil Usafuas ist gut bevölkert und angebaut. An einer Stelle, dicht beim Golelemali, liegt eine große Parzelle alten Urwaldes mit ungeheuren Bäumen. Leider fällen die Eingeborenen diese fortgesetzt, um Grund für ihre Ulezi-Pflanzungen zu erhalten, die auf neu gerodetem Boden am besten gedeihen. Die Wasafua bauen Rundhütten, gewöhnlich aus Bambus, welches dort reichlich vorkommt; die Dörfer liegen sehr versteckt im Dornbusch und sind schwer zu erkennen. Manche Dörfer, besonders die der Jumben, bestehen aus Hüttengruppen, in die eine geringe Palisadierung für das Rindvieh eingebaut ist. Rindvieh gibt es in großen Mengen. Außerdem werden Mais, Ulezi, Bohnen und europäische Kartoffeln und Erbsen angebaut. Auf den Höhen und Rücken von Ost-Usafua sind große Strecken hervorragender Viehweiden mit Quellen und fließenden Bächen vorhanden. In der großen Regenzeit ist das Land allerdings fast ununterbrochen in Nebel gehüllt. Der Boden besteht fast aus reiner vulkanischer Asche mit einer geringen Humusschicht. Am Sirafluß, westlich der Einmündung des Lupa-Flusses, liegt das Gebiet des Häuptlings Mwanda, der selbständig ist. Das Land ist klein, aber gut bevölkert und