W 507 20 Die Gummiwarenfabrik in Singapore ent= Bodens für den Zuckeranbau Bedacht zu nehmen, als wickelt sich ständig weiter. Sie beschäftigt jetzt acht Europäer und etwa zweihundert javanische und chinesische Arbeiter und verarbeitet sheet rubber-- von der malayischen Halbinsel. (Aus einem Berichte des Kaiserl. Generalkonsulats in Singapore.) Die Jucherindustrie in Oogambique. In der Provinz Mogambique arbeiten gegenwärtig sieben Zuckerfabriken, die nach den Ermittelungen des Direktors des Landwirtschaftsdepartements in Laurengo Marques im Jahre 1911 eine Ausbente von 27700 Tonnen') erzielt haben, und zwar auf der Plautage Mutamba (Juhambane) 1500, Plantage Inhamguro (Buzi-Fluß) 3200, Plantage Lusitania (Buzi-Fluß) 1700, Plantage Marromen (Zambezi-Flutz) 3500, Plantage Mopeéa (Zambezi-Fluß) 6500, Plantage Villa Fontes (Zambezi-Fluß) 11000 und auf der Plan- tage IJuhamacurra (Quelimane) 300 Tonnen. Die Eröffnung von drei oder vier weiteren Plan- tagen ist in Aussicht genommen, eine im Movenc-Tal südlich der Bahn Lourenzo Marques— Johannesburg, eine am Incomati und eine oder zwei am Zambezi. Die Fabriken am Incomati und Zambezi sollen jede eine Leistungsfähigkeit von 20000 Tonnen jährlich, die im Movene-Tal noch mehr besitzen. Hiermit erwartet man, für das Jahr 1914 die Produktion auf das Doppelte steigern zu können. Während der Erntezeit, die am Zambezi vom Mai bis Dezember, in Inhambaune von Juni bis November dauert, werden etwa 11 000 Eingeborene beschäftigt. Auf den Ropf des Arbeiters kommen 2½ bis 3 Tonnen der Zuckerproduktion, während sich das Verhälmis in Natal auf 4 Tonnen und mehr stellt. Der Grund wird in der höheren Antelligenz und besseren Verwendbarkeit des Inders als Industrie- arbeiter gesehen. Für ein gerade euntgegengesetztes Verhältnis würde sonst der Umstand sprechen, daß die Bodenbearbeiung in Natal wegen des hügeligen Landes vielfach mit der Hand gescheben muß, während in Mozambique fast überall der Dampspflug zur An- wendung gelangen kann. Die (Resamtfläche des mit Zucker bebauten Landes beträgt etwa 30 000 Acker,““) wovon jedoch ein Teil für die Ernte des Jahres 1911 noch nicht in Betracht kam. Es kommen auf den Plantagen 30 bis 40 ver- schiedene Arten von Zuckerrohr vor. Besonderer Be- liebtheit erfreut sich das auch in Natal so erfolgreiche lliba-Rohr. Es kommt nach etwa 15 Monaten zur Reife und gibt dann jährlich Ernten. Es wird jedoch von sachkundiger Seite darauf hingewiesen, daß das Zuckerland in Mozambique vielfach schwerer ist als das in Natal und den Anbau von schwererem Rohre von höherem Zuckergehalte vertragen kann. Die Ausbeute pro Acker ist sehr verschieden, je nach Boden und Bodenbearbeitung. Sie schwankt zwischen 25 und 70 Tounnen Zuckerrohr und 2 und 5 Tonnen gucker pro Acker. In Natal ist das Durch- schnittsergebnis der Ausbeute für den Acker 30 bis 35 Tonnen zuckerrohr und etwa 3 Tonnen Zucker. Für die künftige Entwickelung der Zuckerindustrie in Mozambique wird von dem Landwirtschaftodirektor empfohlen, nicht so sehr auf die Gewinnung neuen *) 1 Tonne —= 2210 lbs = 1000 kg. **) 1 Acker = 40,46 a. darauf, das bereits erschlossene Land ertragfähiger zu machen, insbesondere durch gehörige Irrigation, Drainage und maschinelle Bearbeitung. Auf diese Weise würde auch dem stellenweise bestehenden Arbeiter- mangel wirksam begegnet. Es müsse außerdem schon jetzt ins Auge gefaßt werden, in den mehr entwickelten Landesteilen, wie am Zambezi, zum Schutze der eigenen Industrie die Rekrutierung für den Rand ganz zu ver- bieten. Die Produktionskosten einer Tonne Zucker be- laufen sich nach einer Schätzung des Landwirtschafts- direktors auf 5 bis 6 L, am Zambezi auf etwas mehr, während sie für Natal höher angegeben werden. Von der jährlichen Zuckerproduktion der Provinz gehen 6000 Tonnen nach Portugal, das bis zu diesem Höchstbetrage die Hälfte des Importzolles vergütet. Nur etwa 800 Tonnen jährlich werden in der Provinz selbst verzehrt, davon über die Hälfte in Lourenzo Marques. Etwa 5000 Tonnen wurden im Jahre 1911 nach dem Transvaal ausgeführt gegen 2500 Tonnen im Jahre 1910 und 600 Tonnen im Jahre vorher. Es wird gehofft, in diesem Jahre den Erport nach dem Transvaal auf ctwa 10 000 Tonnen zu heben, nachdem Einrichtungen getroffen sind, den Zucker besser zu raffinieren als bisher, damit er mit dem Natalzucker vorteilhafter konkurrieren kann. Der Rest der Zucker- produktion, bisher die noch größte Menge, geht nach England (Greenock). Der nach dem Ausland verschiffte Zucker ist Rohzucker, während der im Lande verbrauchte und der nach dem Transvaal ausgeführte einen Raf- finerieprozest durchmacht. Der im Lande verbrauchte zucker hat eine Kon- sumsteuer von 4 L 10 sh pro Tonne zu tragen. Der für die Auofuhr bestimmte Zucker ist dagegen nur mit einer Regierungsabgabe für die Führung der Statistik im Betrage von 4 Sh die Tonne belastet. Der nach Portugal ausgeführte Zucker (6000 t) erfährt bei seiner Einfuhr dort einen Zollnachlaß in Höhe der Hälfte des gewöhnlichen zolles, was einem Betrage von etwa 10 L die Tonne gleichkommt. Der nach Transvaal ausgeführte Zucker geht dort nach den Bestimmungen des mochus vivendi zgollfrei ein. Außerdem wird er zu den Vorzugsbedingungen der südafrikanischen Eisen- bahnen befördert. Hiernach beträgt die Fracht pro 100 lbs für die Strecke Laurenzo Marques—Johannes- burg für Mozambiqguezucker 2 sh 3½ (l, für Mauritius- oder anderen Auslandsgucker 4 rh 3 d. Mogambiqgue- zucker ist somit bei seiner Einfuhr in das Unionsgebiet gegenüber anderem fremden Zucker um etwa 6 L die Tonne bevorzugt (Wert der Zollfreiheit und Fracht- ermäßigung). Die Einfuhr von fremdem Zucker nach Mozam- bique hat, abgesehen von Stückenzucker, fast ganz auf- gehört. Der Landeszucker ist durch einen hohen Ein- fuhrzoll von 80 Reis das ku = etwa 18 L die Tonne geschützt. Der Bedarf ist verhältnismäßig gering und steht demjenigen im Unionsgebiete nach, wo Tee das bevorzugte Getränk der Bevölkerung ist. Die drei Fabriken am Zambejzi gehören einer englischen Gesellschaft, Sena Sukgar Fctor I.ld., die ihren Sitz in London hat. Dieselbe Firma unternimmt auch die Neugründung am zambezi. Die eine Fabrik am Bugzi-Fluß ist gleichfalls englisch, während die andere einer portugiesischen Gesellschaft gehört und von einem deutschen Ingenicur geleitet und mit aus Deutschland begogenen Maschinen betrieben wird. Die kleine Fabrik bei Quelimane ist französisch. Die Fabrik bei Juhambane ist eine Gründung von Johannesburger Finanzleuten unter Beteiligung portu-