G 509 2e0 bilden, das unter englischer Leitung und Aussicht eine ordnungsmäßige Verwaltung bei möglichster Wahrung der Religion, Sitten und Gebräuche des Landes führt. Als ein wichtiger Schritt in dieser Richtung ist die Gründung von Fonds zu erwähnen, die zur Bestreitung der Ausgaben für die Eingeborenenverwaltung in den einzelnen Sultanaten dienen. Diese Einrichtung festigt die Stellung und Autorität der Sultane und Häupt- linge in den Provinzen. Von hervorragender Bedeutung für die Kolonie ist der Bau der Eisenbahn Baro— Kano, der demnächst beendet sein wird. Geplant ist außerdem eine Zweigbahn von Zaria nach den Zinnlagern von Bauchi. Der Abbau dieser Zinnlager hat schon einen ziemlichen Umfang angenommen; die Ausfuhr betrug im letzten Jahre 800 Tons. Das in der Kolonie in den verschiedensten Unternehmungen investierte Kapital wird auf etwa 2 500 000 K geschätzt. Der Handel ist ständig im Wachsen begriffen, und die Nachfrage nach Waren europäischen Ur- sprungs steigt sehr rasch. Bemerkenswert ist, daß mehr als die Hälfte der auf den Eingeborenen- märkten zum Verkauf gestellten Waren aus Deutschland kommt. Dieses üÜbergewicht über die englischen Händler liegt in der größeren An- passungsfähigkeit an die Kaufkraft und die Be- dürfnisse der eingeborenen Bevölkerung. Die Gesamteinfuhr durch Handelsfirmen betrug: 1909/10: 331 475 T, 1910/11: 439 773 2, während in diesem Jahre durch das Gouvernement Waren im Werte von 934 657 L eingeführt wurden. Der Gesamtwert der Ausfuhr betrug 1910/11: 352 981 L. Die Hauptausfuhrartikel sind Schi= und Erdnüsse, Palmkerne, Kautschuk, Gummi= und Zinnoxyde. Die Zahl der in der Kolonie ansässigen Europäer beträgt 637; davon sind 424 Beamte. Die Eingeborenenbevölkerung wird auf 10 Millionen geschätzt. Die Eingeborenen der mosleminischen Staaten werden sehr stark von Lepra heimgesucht; etwa 80 000 waren im letzten Jahre von dieser Krankheit befallen. Die Ge- sundheitsverhältnisse der Europäer ver- anschaulicht folgende Tabelle: 1905 1906 1007 lvos 1909 1910 Durchschnittl. “ g europäische Bevölkerung 312 347 424 499 544 637 Todesfälle s pr01000. 29,23, 48, 99 16, *7 20,04 23, 89 20,41 brantheitssäl¾ l pro 1000. 148,27 158,5 us 0 1 12 1 75, Die finanzielle Entwicklung in den letzten fieben Jahren zeigt folgendes Bild: Ein- Gesamt- einnahmen Zuschüsse nahmen : zuschunke * » einschl. der Ausgaben Jahr aus der Zuschüsee 8des Reichs Kolonie l- S 8 9. # 1904 00.94026 559 5236 6 520 516 405 500 1905/06 110 54 505 544 198 260 320 000 1906.0 7142 32 087 498 818 315 000 1907 0. 35 50 005 19 302 295 000 1908/00. . 538 445 540 644 290 000 1909, 10713 36 520 436 566 813 237000 1910/11. 274 989 619 989 565 760 216 000 Ausug aus den Colonial Reports-Annunl. Northern Nigeria. Report for 1910,11.) Fra#nzösisch-Guinea. Zollbegünstigte Einfuhr nach Frankreich. Durch Verordnung der Französischen Re- gierung vom 1. Mai 1912 ist die Menge der aus Französisch-Guinea herstammenden Kolonial= erzeugnisse, die unter den in den Verordnungen vom 30. Juni 1892, 22. August 1896 und 25. August 1900 angegebenen Bedingungen während der Zeit vom 1. Juli 1911 bis zum 30. Juni 1912 nach Frankreich eingeführt werden können, für Kaffee auf 3000 kg und für Bananen auf 1 000 000 kg festgesetzt worden. (Journal officiel de la République Franenisc.) osambique. Herstellung und Verkauf von gegorenen Getränken im Bezirk Inhambane. Der portugiesischen Kammer der Abgeordneten ist unterm 26. April 1912 ein Gesetzentwurf zu- gegangen, der die Herstellung und den Verkauf von gegorenen Getränken im Bezirk Juhambane regeln soll. Unter die gegorenen Getränke sollen gerechnet werden: Sope, ein Erzeugnis aus dem gegorenen Safte des Zuckerrohrs; Sura, ein Erzeugnis aus gegorenem Pal- mensaft; Caju, ein Erzeugnis aus dem gegorenen Safte des Cajubaumes. Für die Einfuhr der Rohstoffe zur Herstellung von Weingeist und Branntwein sowie für deren Herstellung, Einfuhr und Verkauf sollen die in Kraft stehenden verschiedenen Vorschriften und Ausführungsbestimmungen weiter gelten, ebenso die Bestimmungen über die Herstellung und den Verkauf von Weingeist zu gewerblichen Zwecken. (Diario do (ioyerno.)