G 511 20 Die Vorprojekte wurden seinerzeit von den Ministerien der Kolonien und der öffentlichen Arbeiten aufgestellt und gebilligt. Weiter wurden noch technische Studien gemacht sowie auch wasser- wirtschaftliche Untersuchungen (Expedition Ardouin) angestellt, die sich zu dem Vorschlag verdichteten, an der ausgezeichneten Reede des Gabun-Aestuars, in Owendo, eine große Hafenanlage zu schaffen, an der die transatlantischen Dampfer anlegen könnten. A. J. Wauters beurteilt die Ergebnisse dieser Vorarbeiten wie folgt: „Wir tragen keine Bedenken, uns der Meinung so vieler maßgebenden Persönlichkeiten über den Nutzen anzuschließen, den es hätte, ohne zögern die Aus- führung des Hafens von Owendo und einer Eisen- bahn in Angriff zu nehmen, die berufen ist, die reichen und bevölkerten Becken des Ogowe und Ivindo zu erschließen. Die Frage ist vom technischen Gesichts- punkt aus spruchreif. Es bleibt nur übrig. das Geld aufzubringen und anzufangen. Die Kosten des Hafens und der Teilstrecke von Owendo nach Ndjole würden 25 Millionen nicht viel überschreiten, die von Ndjole nach Makoku sind auf 35 Millionen eingeschätzt, so daß also 60 Millionen Gesamtkosten entstehen würden. Es dürfte nicht schwierig sein, dieses Projekt ausgu- führen, wenn die Väter des Unternehmens wohlweis- lich sich beschränken und klug genug sind, dasselbe nicht aufzubauschen.“ Die Bedeutung der Bahn. In überaus bezeichnender Weise wird der Zweck und die Bedeutung der Bahn in dem ge- nannten französischen Kolonialblatt in Form eines in Frage und Antwort eingekleideten Weck= und Mahnrufs zur Darstellung gebracht. Nachdem zuvor die Frage aufgeworfen ist, welches wohl die deutschen Eisenbahnpläne in Südkamerun sind und nachdem einige Stellen der Rede Dernburgs vom 17. Dezember 1911 angeführt sind, heißt es dort: „Wollen wir eine passive Haltung einnehmen, uns durch die Ereignisse führen lassen, und infolgedessen nach einigen Jahren in der Lage aufwachen, die uns wohl oder übel zwingt, unseren östlichen Nachbarn den Teil des Gabun zu überlassen, der nördlich vom Ogowe liegt, ebenso wie einen beträchtlichen Teil des mittleren Kongo? Wollen wir micht vielmehr eine mannhafte Haltung einnehmen und auf wirtschaftlichem Gebiete eine energische Offensive ergreifen (wobei wir ganz in den Grenzen des Abkommens vom 4. November bleiben), wollen wir die Deutschen in den beiden Sackgassen einengen, die wir ihnen abgetreten haben und ihnen beweisen, daß diese für sie keinen andern Wert haben, als den unsrer Winkel und Enklaven in Indien? Werden wir Entschiedenheit zeigen? Werden wir begreifen, daß es unsere Pflicht und unser Interesse erfordert, eine An zahl Millionen in die Wagschale zu werfen, damit unsere Rivalen begreifen, daß wir ent- *- « — . X 27u2 Sonr 8 0# O#adebo — , ° Naßotab 4: ⁊50 000. 225 30 . u5