W 548 e. allgemein behauptet. Die Zufuhren nach Hamburg beirugen von Westafrika an Palmöl 1911: 29 900 Faß = 20 930 tons gegen 1910: 343 400 Faß = 23 380 tons, Palmkerne 1911: 280 300 tons gegen 1910: 256 600 tons. " (Zummi-Elasticum 1911: 358 Kisten, 8446 Fässer, 6661 Ballen gegen 1910: 300 Kisten, 7121 Fässer, 5819 Ballen. Die Zufuhr von afrikanischem Mahagoni- holz betrug 1911: 70 136 Blöcke = 1/10, chm 9639 701 gegen 1910: 32 437 Blöcke = 1100 cbm 5371559. Ebenholz: Die Zusuhren haben gegen das Vor- jahr merklich zugenommen, und es wurden im all- gemeinen gute Preise erzielt. Maisd= Zufuhren sind nicht erfolgt. An daes Reichs-Kolonialamt wurden im Berichto- jahre im Interesse der Mitglieder Eingaben über fol- gende Angelegenheiten gemacht: Bahnbau Lome — Atak- pame, Südkamerun-Bahn, Rompensationdverhandlungen Maroklo-Logo, Lundungebrücke in Lome, Arbeiter- ausfuhr von Kamerun nach Deutsch-Südwestafrika, Anlage von Kautschul-Plautagen in Süd-Namerun, Beförderung der Post durch die Brandung in Lome — die zum Teil im Sinne der Kaufmannschaft einen be- friedigenden Erfolg hatten. Wir lassen im nachstehenden die Berichte über die Entwicklung des Geschäfts und des Handels in den eingelnen Rolonien im Jahre 1911 folgen: in nennenswerter Weise Togo. Die kleine und infolge ihrer friedlichen, ruhigen Euntwicklung oft wenig beachtete Togokolonie hat im Berichtsjahre einige zeit im Mittelpunkte des poli- tischen Interesses gestanden, weil ihre Abtretung an Frankreich im Zusammenhange mit den Nongo-Kom- pensationen erwogen wurde. Man wird es freudig begrüßen, daß dieser Gedanke nicht zur Auoführung kam, denn es wäre nicht zu verftehen gewesen, wenn man gerade diese schon seit vielen Jahren sich selbst erhaltende Rolonie aufgegeben hätte, die in jeder Beziehung einen so deutschen Charakter zeigt wie keine andere. Der Handel ist fast ganz, der Plau- ltagenbau ganz in demschen Händen, die Curopäer sind zu 10 Demsche, demsches Geld, deutsches Gewicht gelten im ganzen Lane, in den Schulen lernen Tausende von Negerkindern neben ihrer Muttersprache als einzgige europäische Sprache Deutsch. In der Kolonie selbst war der durch sehr heftigen Sceegang herbeigeführte Einsturz des mittleren Teiles der Landungsbrücke im Mai eine recht unangenehme lhberraschung; selbst die zunächst geplante provisorische Wiederherstellung wird noch Monate auf sich warten lassen. Unterdessen wickelt sich der Verkehr in der primitiven Weise mit offenen Boboten ab, was gahl- reiche Beschädigungen mit sich bringt und eine recht betrachtliche Erhohung der Seeversicherungprämien nach sich gezogen hat. Von großer Bedemung ist die hünktlich am 1. April erfolgte Eröffuung der 160 km langen Bahn Lome —Atatpamebe zirk; doch wird ihre Wirkung dadurch beeinträchtigt., daß man ihren End- nunkt nach dem ungesunden Dörschen Agbonn gelegt hat, statt die Bahn weitere 4 km., wenn auch an- steigend, in die Handelsftadt Atalpame hinein zuführen. Die Witterung war im allgemeinen wieder günstig, wenn auch an der Küfste die Niederschlagemengen im zweiten HLalbjahr so sehr bhinter dem Dunuchsähmitt zurückblieben, daß die ganze Maiserne wiederum verdorben ist. Infolge der seit Jahren günstigen Regenmengen hat sich die Ausfuhr an Palmöl und Palmkernen, bei denen allerdings gegen Ende des Jahres die Preise beträchtlich zurückgingen, noch weiter gesteigert, so daß das Jahr 1911 mit vorauosichtlich rund 4000 t Palmöl und 13.000 t Palmkernen einen noch nie erzielten Rekord aufstellen wird. Kautschuk wird sich mit rund 110 t auf der Höbhe der letzten Jahre halten, dagegen holt Baumwolle mit rund 2200 Ballen den Rückgang des Vorjahres wieder ein und übersteigt sogar das Jahr 1909 etwas. Frei- lich wird ein normaler Weltpreis für das Produkt nötig sein, um die Anbaufrendigkeit der Neger zu erhalten. Kopra und Kakao endlich mit annähernd je 200 t setzen die Steigerung der Vorjahre fort. Bei beiden Produkten fällt auch der europäische Plantagenbau ins Gewicht. Die wen'gen Plantagen entwickeln sich günstig. Die Plautage Rpeme brachte neben KRopra den ersten Sisalhauf aus Togo auf den Markt und erzielte die- selben Preise wie prima ostafrikanischer Hanf. Die Agupflanzung erntete neben Kakago die ersten größeren Mengen an Kautschuk und baute ihr Palmölwerk zur maschinellen Verarbeitung der Tlpalmfrüchte weiter aus. Ein neues Pflanzungenunternehmen, die Togo- Pflanzungs-A.-G., wurde in Berlin mit 850 000 6 Kapital gegründet und nahm den Anbau von Sisal- agaven und Kautschuk auf. Die Finanzgen des Schutzgebietes entwickeln sich wie im Vorjahre glänzend, obwohl die Uberschüsse der Verkehrsanlagen infolge des Ausfalles der Mais-= ausfuhr und wegen des Einsturzes der Landungs- brücke den Erwartungen nicht voll entsprechen. Von Bedeutung für die künftige Euntwicklung der dem Verkehr noch immer gesperrten Nordbezirke ist der Beschluß der Baseler Mission, ihre Tätigkeit dem- nächst nach dem Mungubeczirk aus zudehnen. Die Togo-Baumwollgesellschaft hat am 23. Oktober auf ihrer Generalversammlung den Beschluß gefaßt. in Lome eine Anlage zur maschinellen Aufbereitung von Clpalmfrüchten zu errichten. Diese Anlage, welche bis zu einer Leistungsfähigkeit von 30 tons frischen Früchten pro Tag auogebaut werden kann, berechtigt zu der Annahme, daß die Ausfuhrziffern von Palmol und Palmkernen, nachdem die Eingeborenen sich an dic dadurch eintretende Anderung in der Heranbringung und Verwertung der Landesprodukte gewöhnt haben, nicht unwesentlich gesteigert werden. Die sämilichen Maschinen sind zum Teil bereits in Lome eingetroffen und ausgeslellt und zum Teil noch unterwegs, so daß die Anlage im Laufe des Monats Mai dieses Jahres wahrscheinlich den Betrieb wird aufnehmen kann. Es ist ferner zu berichten, das das Gouverne- ment mit Zustimmung des Gouvernementrats be- absichtigt, den Clpalmdistrikt des Anecho-Bezirks durch eine Stichbahn zu erschließen. Nigeria. Im allgemeinen hat sich das Geschäft in Nigeria in ähnlichem Umfange bewegt wie im Jahre 1910. Die Zufuhren von Palmkernen und Palmöl standen ungefähr auf derselben Höhe wie 1910; von Nernen wurde etwas mehr, von l eitwas weniger erportiert. Eine sehr große Zunahme zeigte der Erport von Kalao, der aber zeitweise von recht ungenügender Inalität gewesen ist: immerhin licß sich durchschnittlich noch ein Preis erzielen, der nur wenig unter dem Werte von Accra-stakao lag. Der Mais-Erport ist leider fast ganz ausgefallen. Nachdem auch schon das Jahre 1910 ein schlechtes