G 554 20 Kongo (Hauptstadt Leopoldsville). ist hier endemisch. In klimatischer und wirtschaft- licher Beziehung ist der Bezirk Katanga am meisten bevorzugt, namentlich das Hochland (1300 bis 1500 m). Daher ist diese Gegend besonders zur Ansiedlung geeignet, und hier wird auch sicherlich in Zukunft das hauptsächlichste Be- tätigungsfeld der kolonialen Unternehmungen und Bestrebungen liegen. Das Temperaturmittel be- trägt etwa 22° C., und infolge einer beständigen Luftbewegung herrscht in dieser Provinz eine an- genehme Temperatur. Die wichtigsten Krankheiten im belgischen Kongo sind die Malaria, die Dysenterie, Leber- affektionen, die Schlafkrankheit und das Rückfall- fieber. Die Malaria tritt in schwerer Form auf; auf sie entfallen ungefähr 40 v. H. der Sterbe- fälle unter der weißen Bevölkerung. Auf dem Hochland von Katanga ist sie sehr selten. Ebenso gefährlich wie die Malaria ist die Dysenterie, die ebenfalls in den höher gelegenen Gebieten weniger häufig vorkommt. Die Schlafkrankheit ist überall verbreitet, mit Ausnahme der Bezirke Uelle, Ober-Arruwani und Katanga südlich vom 10. Breitegrad. Weiße werden von dieser Krank- heit selten befallen. Die Sterblichkeit unter den Weißen im Kongo zeigt folgende Tabelle: 1900 bis 1904. 6,79 v. H. 19065 5,69 1906 4,.25. 1907 4,38. 1908 4,609 19009) 20,62 Die am meisten betroffenen Bezirke sind Nieder- Kongo, der Aquatorialdistrikt, Bangala und Ubangi. Die östliche Provinz ist am günstigsten gestellt. Trotzdem die Sterblichkeit im Kongo dank der sanitären Maßnahmen ständig im Rückgang be- griffen ist, beträgt sie immerhin noch das Doppelte der Sterblichkeit in Ländern der gemäßigten Zone. Jedoch ist Aquatorialafrika in dieser Beziehung nicht schlechter gestellt als andere tropische Länder; es ist sogar gesünder als z. B. Aquatorialamerika, das von dem im Kongo unbekannten gelben Fieber heimgesucht ist. Eine Akklimatisation ist für den Weißen nur in dem Teil des Kongo möglich, der im Osten durch den Lualaba, im Westen durch den Luapunala und im Norden durch den 10. Breitegrad be- grenzt wird. In diesem Teile von Katanga läuft der Europäer keine größere Gefahr als in Transvaal. (Auszug aus dem Journal médical de Bruxgelles Nr. S3 vom 18. Februar 1912: Lussurance du risdue coloninl au (ongo Belge.) Die Malaria! Baumwollanbau in Britisch-Indien.) Mitglieder der British Cotton Growing Asso- ciation sollen nunmehr in Südindien eine Baum- wolle gefunden haben, die für die Verwendung in der englischen Industrie langfaserig genug sein soll. Wie bekannt, gebrauchte die englische Baum- wollindustrie bisher die in Indien angebaute Baumwolle wegen ihrer sehr kurzen Faser nur sehr wenig. Die Masse der indischen Faser wurde von den indischen Spinnereien und den auf dem europäischen Kontinent und in Japan ansässigen Fabrikanten gekauft. Schon zu wiederholten Malen sind englischerseits Vorschläge und selbst Versuche zum Anbau einer langfaserigen Sorte gemacht worden, die aber bisher ohne irgend- welchen nennenswerten Erfolg waren. Das Vor- kommen der nunmehr „entdeckten“ langstapeligen Faser wird daher von den englischen Fabrikanten mit Freude begrüßt. Es ist die Cambodia- Art, welche in dem Tinnevelly-Distrikt der Provinz Madras angebaut worden ist, und von der während der letzten Saison einige Quantitäten bereits ihren Weg nach Liverpool gefunden zu haben scheinen. Nach dem Urteil englischer Spinner soll sie in der Lancashire-Industrie gut verwendbar sein. Man rechnet so weit, daß un- gefähr 500 000 Ballen dieser Sorte mit Leichtig- keit untergebracht werden können. Es wird daher englischerseits die Hoffnung ausgesprochen, daß nunmehr die indische landwirtschaftliche Regierungs- abteilung alles daran setzen wird, die Versuche weiterzuführen und die Bauern zu einem aus- gedehnteren Anbau zu veranlassen. (Bericht des Handelssachverständigen bei dem Raiserl. Gencralkonsulat in Calcutta.) Der Kahaomarkt in Scuador im ersten Viertelsahr 1912.) Die Kakao-Ankünfte in Guayaquil zeigten Anfang Jannar eine beträchtliche Abnahme, da infolge der aum 28. Dezember 1911 ausgebrochenen Revolution jede Verbindung mit dem Flußgebiet stromanfwärts unterbrochen war. Trotzdem war in den Konsum- ländern wenig oder gar kein Interesse vorhanden, der Preis stieg hier allerdings gegen Mitte des Monats auf 17,10 Sucres?““) pro span. zentner (46 kuI für guten Arriba-Rakao, andere Sorten im Verhältms weniger, da einige Aufträge aus Spanien und den Vereinigten Staaten eingelaufen waren. Die Zufuhren in der ersten Hälfte Januar betrugen: Arriba 1771 521 Pfund gegen 1 606 636 Pfund Balao und Naranjal 265087 = 208 320 Machala 69033 311727 zusammen 2 106 541 Pfund gegen 2 126 683 Pfund im Vorjahr. *) AUgl. „D. Kol. Bl.“ 1912, S. 263 *)VWMngl. „D. Kol. Bl.“ 1912, S. 31 ***) 1 Snere = 2,04