G 607 20 Betrieb eröffnen konnte, mit 1 530 000 . F beteiligt, worauf 50 v. H. eingegzahlt sind. Dagegen haben wir von unserer Beteiligung an der Deutsch-Ostafrika-- nischen Bank nom. 1 100 000 . an die Handels- bank für Ostafrika verkauft, so daß unsere Beteiligung an der Deutsch-Ostafrikanischen Bank nunmehr noch 299 000. 4¼ beträgt. Die restlichen 25 v. H. des Rapitals wurden bei der Deutsch-Ostafrikanischen Bank im Laufe des Jahres eingezogen. Sie wird für das Jahr 1911 ceine Dividende von 8 v. H. zur Ausschüttung bringen, die bei uns für das laufende Jahr zu Verrechnung kommen wird. Die Deutsche Tanganjika-Gesellschaft hat im belgischen Kongo nach wie vor mit großen Schwierig- keiten zu kämpfen, so daß wir deren Liquidation ins Auge gefaßt haben. Dagegen haben wir uns zu An- fang dieses Jahres an einem deutsch-belgischen Unter- nehmen, der „Société Commereciale Belgo-Alle- mande du Congo“, beteiligt und versprechen uns davon für die Zukunft gute Erfolge. Außerdem be- teiligen wir uns mit kleineren Summen an zwei anderen belgischen Gesellschaften. Durch den Fortbau der Tabora-Bahn nach lldjidji werden die kommerziellen Verhältnisse von Deutsch-Ostafrika und dem Kongo einander wesentlich näher gebracht werden. Wir haben in Gemeinschaft mit der Ostafrika- nischen Eisenbahn-Gesellschaft die Ostafrikanische Landgesellschaft m. b. H. gegründet. Das Kapital derselben beträgt 100 000 /4; wir sind daran mit 20) v. H. beteiligt. Die Gesellschaft wird die Ländereien der Eisenbahn-Gesellschaft sowie unser Land an der Zeutralbahn verwerten. °Zu Ende des Jahres haben wir die Anteile der Ostafrikanischen Gasthausgesellschaft „Kaiserhof“ er- worben. Die NMgomeni-Pflanzungs-Gesellschaft m. b. H. bringt wieder eine Dividende von 6 v. H. auf die Stamm= und von 8 v. H. auf die Vorzugs- anteile zur Verteilung. Die Ostafrika-Kompagnie, an der wir eine Be- teiligung von 204 000 .8 haben, bringt für das Jahr 1911 erstmalig eine Dividende und zwar von 6 v. H. zur Ausschüttung; sie verspricht eine gute Entwicklung für die Zukunft. Die Holzgesellschaft für Ost- afrika hat leider die Schwierigkeiten in der Holg-= gewinnung noch nicht überwinden können. Mir haben auf unsere Beteiligung erhebliche Abschreibungen vor- genommen. Die Einnahmen aus unserer Beteiligung an fremden Unternehmungen hoben sich auf 93 375 .4, wovon wir den Betrag von 49 180K zu Abschreibungen verwandt haben. Auf unsere Gebäude in Ostafrika nahmen wir nochmals eine Erxtraabschreibung von 760 591 .K vor. Durch große Neubauten in Tanga, Daressalam und Tabora hatte das Konto einen Zugang von 154 192.“4. Unsere gesamten Gebände stehen mit 75 000.KX gu Buch. II. Pflanzungen. Die Arbeiterverhältnisse haben sich im Be- richtsjahr leider weiter verschlechtert. Die Nachfrage nach Arbeitskräften wächst von Jahr zu Jahr, während der Bezug aus dem Innern immer schwieriger und kostspieliger wird. Die Löhne sind weiter gestiegen; vor allem haben auch die Anwerbekoften eine so un- gesunde Höhe erreicht, daß die Regelung der Arbeiter- beschaffung dringend notwendig geworden ist. Der Verband Deutsch-Ostafrikanischer Pflan zungen hat sich mit dieser Lebensfrage für die Pflanzungen weiter ernstlich beschäftigt und hofft im Zusammenarbeiten mit dem Gouvernement schließlich auf einc zufrieden- stellende Lösung. Der Preis für Sisalhanf war im Jahre 1911 ungünstig, so daß der Durchschnittserlöor weiter um 43 „4 per Tonne gegen das Vorjahr zurückging. Trotz- dem konnten wir befriedigende Resultate erzielen. Der besseren Ubersicht halber haben wir für die bioher unter dem Namen Union zusammengefaßten Pflanzungen Derema und Longugza getrennte Be- handlung eingegführt. Kaffeepflanzung Derema. Das Ernteergebnis 1910 ·11 betrug 1612 Sack zu 80 Pfund Kaffee in Hülsen, die in Europa zum Ver— kauf kamen. Außerdem wurden 150 Sack minderwertiger Kaffee geerntet. Wenn das hereingebrachte Quantum auch eine erfreuliche Steigerung gegen das Vorjahr ergibt, so hatten wir nach der Blüte doch auf eine größere Ernte gerechnet. Im Berichtsjahr war ein erhebliches Mehrquantum von Schwemmkaffee (ltaube Bohnen) zu verzeichnen, wodurch das Ernteergebnis ungünstig beeinflunt wurde. Wir führen diesen Um- stand auf die Aussaugung des Bodens zurück und hoffen, durch Düngung dem Ubelstande begegnen zu können. Unsere lebhafte Aufmerksamkeit haben wir der Ausrottung des Bohrkäfers gewidmet; es ist ein Rück- gang dieser Plage bereits eingetreten. Das Aussehen der Pflanzung ist gut. Wir werden durch Reinhalten der Kulturen den Bestand von 380 000 Kaffechäumen aufrecht zu erhalten versuchen. Der geerurete Kaffee war von guter Onalität, und der Kaffeemarkt änzerst fest, so daß wir für die Ernte 73 059 . K erzielen konnten. Die Kautschukbäume blieben in der Entwicklung verhältnismäßig zurück. Bei einem Bestande von etwa 12 000 Bäumen ergaben sich 1018 kg Mantschuk. Die Qualität ließ zu wünschen übrig. Für geernteten Kautschuk nahmen wir 6308.1x ein. Kautschukpflangung Longuza. Der Stand der Pflanzen ist als gut zu bezeichnen. Im Laufe der Jahre hat sich gezeigt, daß sich die früher geübte enge Auspflanzung von 2½ bis 3 m nicht bewährt, daß vielmehr dabei zahlreiche Bäume im Wachstum und im Ertrag zurückbleiben. Wir haben daher 10 0000 Bäume vom Bestand abgeschrieben. Neu- gepflanzt haben wir 300.00 Stück, so daß wir einen Bestand von 146 000 guten Manihot-Rautschukbäumen haben. Die 705 jungen Hevea-Kautschukbäume ent- wickeln sich gut; wir haben weitere 395 Stück aus- gepflanzt. Ein Urteil über diese Rautschukbäume läßt sich begreiflicherweise heute noch nicht füllen. An Kapok haben wir weitere 6600 Bäume ausgepflanzt; die Pflanzen entwickeln sich gut. Longuza hatte vielfach unter Arbeitermangel zu leiden. Infolgedessen konnte die Zapfung der Bäume nicht so durchgeführt werden, wie von uns erwartet war. Zur Verrechnung kamen 11 449 ku Kautschuk mit einem Erlös von 92 132 , was einem Durch- schnittopreis von 4,02½ für ½ kg ergibt. Die De- zemberernte wird erst im neuen Jahr zur Verrechnung kommen. Der obengenannte Erlös stellt also das Resultat von 11 Monaten dar. Wir glauben, daß in diesem Jahre die Pflanzung ein günstiges Resultat ergielen wird. Pflanzung Munva. Palmen. Der Bestand an Palmen ist unver- ändert 115 000 Stück, von denen 60 000 tragend waren. Es wurden 1.008 000 Nüsse geerutet mit einem Erlös von 29 880 Rp., mithin einem Durchschnittspreis von 20½ Rp. für 1000 Nüsse. Da die Unterhaltung der Pflanzung nur wenig Kosten erfordert, muß man diese Einnahme als hochbefriedigend begeichnen.