W 616 20 waren Ende dieses Jahres vorhanden rund: 17410000 Kickrien (Funtumia), 240000 Heveen und 520000 Nakao= bäume. Abgesehen von der Neuanlage erstreckten sich die Pflanzungoarbeiten hauptsächlich auf die Instand- haltung und Pflege der älteren Kulturen, wie Jäten, Bodenbearbeitung, Beschneiden der Bäume, Schäd- linge absuchen usw. Sämtliche Vestände wurden durch Nachpflanzen vollständig ergängt. Die Kulturen haben sich gut entwickelt und zeigen ein gesundes Wachstum. 520 unbebautes Land sollen allmählich mit OLlI- palmen bepflangt werden. Kickria. Dem Alter nach standen Ende D 1911 im Felde: egember fünfjährig und älter. etwa 17000 Bäume vierjährg 655 000 = dreijährig 316 000 = zweijahrgg = 441 000 = einjährig = 23 000 = 1911 gepflanzt - 68 000 = rund etwa 1 740 000 Bäume Das Gedeihen der Kickrien war durchweg be- friedigend. Non Krankheiten und sonstigen Schädlingen blieben die Bäume fast ganz verschont. Anfang Mai 1911 wurde mit dem Zapfen zum ersten Male be- gonnen, und zwar wurden die fünfjährigen Bäume einmal, die später zur Auslichtung bestimmten vier- jährigen Kickrien zweimal gezapft. Ende November wurden die Zapfarbeiten eingestellt, um nach Eintritt der sogenannten kleinen Regenzeit (Februar-Mär3z 1912) wieder ausgenommen zu werden. Die gesamte Kautschukernte hat 1842.85 kg netto betragen. Der Kautschuk gelangte auf dem Hamburger Markte zum Aerkauf. Der dasür erzielte Preis schwankte zwischen 6 bis 8,80 für 1 kg. Der Ver- kaufserlös, abgüglich Seefracht und Spesen in Lam burg, betrug 13 350 . M. Die Zapfunkosten für 1 kg' fertigen Kautschuk beliefen sich auf 2.4# Hevea. Die Entwicklung der Heveen wird von unserer Pflangungsleitung als hervorragend bezeichnet. Die dreijährigen Bestände haben sich schon zu 7 bis 9 m hohen Bäumen mit normaler Kronenbildung und einem Stammumfang von etwa 40 cm, 1 m über dem Erdboden gemessen, entwickelt, mit deren Angapfen im Jahre 1912 begonnen werden soll. Neu angepflanzt wurden im Berichtsjahre 50 000 aus Cenlon begogene Stumps, die ebenfalls ein er- freuliches Gedeihen geigen. Ende Dezgember 1911 standen im Felde: dreijährige DLDeveen# etwa 128 000 Bäume zweijährige 500 000 - einjährige - 12 000 - gepflanzt 1911 500 000 - rund etwa 240 000 Bäume Kakao. Neu angepflan zt wurden im Berichts- jahre 97 500 Kakaobäumchen, die zum größten Teil in Saatbeeten herangezogen worden waren. Der Kakao erfreute sich des besten Wachstums. Die Ernte im Jahre 1911 hat netto 31 918 kg, gegen 18 425 ku im Jahre 1910 betragen, wovon die eine Hälfte von unserer alten Kakaopflanzung, die andere Hälfte von einem Teile der 1008 ausgepflangten Bäume herrührt. Der Verkaufserlös abgüglich See- fracht und Spesen in HLamburg belief sich auf 33012 „3¾, gegen 16 990 . im Vorjahre. Der Durchschnittspreis stellte sich netto auf 1,03 für 1 kg Rakaobohnen, gegen 1,02 X im Vorjahre. Der gesamte Kakavbestand ist auf einem Arcal von 1034 ha verteilt. Dem Alter nach standen Ende Dezember im Felde: # *rl 6 Jahre alt und mehr. etwa 6 500 Bäume - - W - 96 500 - 2 -..... - 92 500 - 1 Jahr= 227000 gepflanzt 1911 - 97 500 - rund etwa 520 000 Bäume Neben den drei vorgenannten Hauptkulturen sind ferner versuchsweise angepflanzt: 400 Ficus elastica und 5000 Kolabäume: adußer- dem stehen von früher her rund 14 000 Olpalmen auf der Pflanzung, von denen die Hälfte in ertragfähigem Alter ist; ihre Früchte werden zur Arbeiterverpflegung verwandt. Zwischenkulturen. Von der zur Arbeiter- verpflegung so wichtigen Mehlbanane haben wir auch in diesem Berichtsjahre reiche Erträge geerntet. Das damit bestandene Areal ist 1128 ha groß; davon waren 1297 ha ertragfähig. Geerntet wurden insgesamt 1 179 295 kg Mehlbananen. Davon wurden 796 500 kg für Arbeiterverpflegung verwandt. Verkauft wurden 317 325 kg zum Preise von 7 bis 8 Pfg. für 1 kg. Da nicht alle Bauanen an Ort und Stelle verbraucht werden konnten, wurde ein Teil gedörrt und nach Hamburg verschifft. um zu versuchen, ob sich die Ba- nanen in dieser Form zur Spirituserzeugung oder als Viehfutter verwerten lassen. Der für diese gedörrten Bananen erzielte Preis ließ uns aber keinen an- gemessenen Nutzen, und es wurde von der weiteren Versendung zunächst Abstand genommen. 2 1*. Die Einnahmen aus Zinsen und Erlösen der Ernte usw. betrugen 1911 180 662 .„K. dagegen erforderten die Ausgaben für Löhne, Zinsen, Betriebskosten usw. zusammen 369 368 .M, dagu kommt eine Dotierung des Betriebsfonds mit 105 602 „K, so daß ein Fehl- betrag von 294 308 . resultiert, der auf Pflan- zungsanlagekonto übertragen wird. Dieses Konto figurierte in der Bilanz per Ende 1911 mit 2 198 155 K. Die Bankguthaben betrugen 372 411.4, Effekten 476026 . Debitoren 13 413 . K, dagegen hatten Kreditoren 95 612 „“ zu fordern. Deutsche Rfrikhao-Bank fl 6.“) Das Jahr 1911 hat auf den verschiedenen Wirt- schaftogebieten Südwestafrikas, und demgemäß auch für die verschiedenen Niederlassungen der Bank, nicht gleichmäßig günstige Resultate erbracht. Immerhin zeigen die Gesammmsätze der Bank abermals eine kleine Steigerung. Einc reguläre, nicht unbefriedigende Weiterentwick- lung hat das Rückgrat der Kolonie, die Farmwirtschaft, erfahren. Die Zahl der Farmen im Privatbesitz ist auf 1141 am 1. April 1911 lgegen 1047 im Vorjahr) gestiegen, die Zahl der weißen Farmer (1035 gegen 9411 im Vor- jahr) stieg um 94, endlich zeigt die Viehbestockung trotz mancher Hemmnisse einen nicht unerheblichen Zuwachs. Auf dem Gebiete des Bergbaus hat die Prospektier= tätigkeit einige anscheinend größere Vorkommen von Zinn und Blei erschlossen, ohne daß indessen deren Bedeutung und Abbanwürdigkeit schon feststeht. Eine Reihe von Diamantzesellschaften stellte den Betrieb ein, weil die zur Zeit geltenden Abgaben vom Bruttoertrage ein nutzbringendes Arbeiten — besonders da, wo die reicheren Fundstellen bereits abgebaut sind — nicht zuließen, zum Teil indessen auch deshalb, weil *) Aus dem Geschäftsbericht für 1911.