G 654 20 Die Durchlässe waren bis Kilometer 98,95 eingebaut. Der Bau der Brücken über den Dibamba und den Sanaga hat im verflossenen Baujahr durch Eintreten unvorhergesehener Schwierigkeiten mehrfach Verzögerungen erlitten. Bei der Di- bamba-Brücke war eine Verschiebung und Sackung des linksufrigen Widerlagers eingetreten, an deren Beseitigung noch gearbeitet wird. Bei der Sanaga-Nordarmbrücke hatte sich die Notwendigkeit herausgestellt, die beim Pfeiler B eingebrachte Betonplatte zu entfernen und durch eine Pfahlgründung zu ersetzen. Die Arbeiten waren Ende März noch nicht erledigt. Das Einfahren der eisernen Überbauten der Offnungen 3 und 4 konnte wegen des niedrigen Wasser- standes noch nicht vorgenommen werden. Die Sanaga-Südarmbrücke war fertig vernietet und einmal gestrichen, die Baugerüste waren bereits wieder entfernt. Die Brücken über den Mbue (Kilometer 85,288), Essomba (Kilometer 88,521) und Mu- nisomba (Kilometer 91,31) waren zur Aufnahme der eisernen Überbauten fertiggestellt. Bei der Lebnjokbrücke (Kilometer 97,75) war das Grundmauerwerk der Endwiderlager ausgehoben und das Betonmaterial zur Baustelle geschafft. An der Rkelebrücke (Kilometer 120,8) haben die Bauarbeiten begonnen. Der Oberbau war am 20. Februar bis zum Sanaga-Nordarm (Kilometer 81) vorgestreckt; ein weiteres Vorstrecken hat in der Berichtszeit nicht stattgefunden. Die Bekiesung war bis zum Sanaga- Nordarm durchgeführt, und zwar von Kilometer 46 ab in etwa ein Drittel der Bettungsstärke. Der Kies wird in Duala gewonnen. Von Edea ab kommt als Bettungsstoff Steinschlag in Be- tracht, der aus dem Steinbruch auf der Sanaga- insel gewonnen wird. Die Fernsprechleitung war bis Kilometer 46 fertiggestellt und bis Kilometer 81 im Bau. Auf dem Bahnhof Duala waren Wasser- turm und Lokomotivschuppen fertiggestellt; des- gleichen der Güterschuppen bis auf die Tore und die Holzzerkleinerungsanlage bis auf das Aufstellen der Maschinen. An der Hinter- füllung der Kaimauer, an der Herstellung der Gleiswage und an der Errichtung einiger vor- läufiger Schuppen wurde noch gearbeitet. Auf dem Bahnhof Edea war das Empfangs- gebäude, der Güterschuppen und die VBiehbucht im Bau. Die Anwerbung von Arbeitern in der den Bedürfnissen entsprechenden Anzahl bereitete im verflossenen Baujahre noch mancherlei Schwierig- keiten. Im Monat März waren 3631 Vertrags- arbeiter, 1359 Tagelöhner und 492 Handwerker beim Eisenbahnbau beschäftigt, von denen 345 Lazarettbehandlung erfuhren und 32 starben. Außerdem waren 244 Tagelöhner bei den Vor- arbeiten beschäftigt. Der Gesundheitszustand der farbigen Arbeiter hat sich gegen das Vorjahr bedeutend günstiger gestaltet, was der Verbesserung in der Verpflegung und sonstiger gesundheitlicher Für- sorge zugeschrieben werden muß. Im Dezember v. J. wurde das Kranken- haus bei Kilometer 100,4 in Betrieb genommen, das Krankenhaus bei Kilometer 56 wurde auf- gelöst, und mit der Anlage eines solchen bei Kilometer 126 begonnen. Der Gesundheitszustand der Europäer war im März nicht besonders günstig. Es kamen eine Anzahl Malariaerkrankungen vor, auch war der Tod eines Lokomotivführers infolge Schwarz-= wasserfiebers zu beklagen. Die Witterungsverhältnisse des ver- flossenen Baujahres haben den Fortschritt der Arbeiten im Juni, besonders aber vom Juli bis in den September hinein, stark beeinträchtigt, in den übrigen Monaten aber sehr begünstigt. Nachdem nunmehr die zeitraubenden und schwierigen Untersuchungen für die Weiterführung der Bahn nach dem Njong zu Ende geführt sind und die Entscheidung zugunsten der südlichen Linie gefallen ist, wird der Weiterbau wieder mit größerer Beschleunigung ausgeführt werden können.