W 770 20 die Förderung in Tsumeb fast auf der Höhe des Vor- jabres zu erhalten. Die für diese besonderen Arbeiten verursachten Kosten sind bereits in der vorliegenden Bilanz vollständig durch Abschreibungen getilgt. Die Gestehungskosten der Erze konnten auf dem bioherigen Satz von 23 .X per Tonne gehalten werden. Die Aufschlußarbeiten im Osterzkörper der 4. Sohle können als beendet gelten und haben einen zwischen 5 und 7m mächtigen und etwa 10 m langen Erzkörper von guter Beschaffenheit nachgewiesen. Es handelt sich durchweg um kupfer= und bleireiche karbonatische Erze. Die Verhältnisse im westlichen Teil unserer Tsumeb-Mine auf der 4. Sohle sind noch nicht völlig geklärt. Dieser Teil der Lagerstätte weist sehr un- regelmäßige Formen auf und geigt sich wesentlich schmaler als auf der 3. Sohle, erweist sich aber anderseits noch bis 76 m in westlicher Richtung vom Hauptquerschlag aus erzführend. Diese ergführen- den malachitischen Schichten sind auch im neuen Ge- schäftsjahr weiter verfolgt worden, ohne daß bisher deren Endpunkt erreicht wurde. Alle für den Abbau auf der 4. Sohle notwendigen Aus= und Vorrichtungs- arbeiten wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr durch- geführt. Der Hauptschacht wurde auf 105 m nieder- gebracht, und auf der 100 m-Sohle ein 45 m langer OQuerschlag vom Hauptschacht aus nach Norden ge- trieben. Eine die ganze Lagerstätte durchörternde Strecke, sowie von dieser ausgehend 5 Untersuchungs- querschlüge und mehrere Strecken und Querschläge im 85= und 90 m-Niveau des Ergzkörpers teils zur Er- schliezung der Mächtigkeit, teils als Vorrichtungs- arbeiten für den künftigen Abbau wurden fertiggestellt. Von der 4. Sohle wurde im Osterzkörper ein unter 605% Neigung nach der Tiefe gehendes Bohrloch bis 24 m unterhalb der 4. Sohle getrieben, das durchweg in gutem Erz stand. Die bisher gewonnenen Bohr- kerne geigen durchweg Kupfererze von nach wie vor ausgesprochen karbonatisch-orndischem Charakter. An- geichen dafür, daß man sich einer sulfidischen Zone nühert, die erfahrungsgemäß ärmer zu sein pflegt, liegen daher nicht vor. Mit dem Weiterabteusen des Hauptschachtes und der Gesenke zur Aufschließung der 5. Sohle ist Anfang Juli begonnen worden. Die zum Weiterabteufen des Hauptschachtes auf der 100 m-Sohle notwendige Sumpf- strecke und ein Haspelort sind im abgelaufenen Ge- schäftsjahr ausgeschossen worden. Zur Ergielung billiger Förderkosten und um die Gewinnung des ge- samten bis zur 2. Sohle anstehenden Erzes sicherzu- stellen, wurde vom Tagebau eine schiefe Ebene mit zwei Gleisen angelegt. Der Betrieb erfolgt mittels eines mit komprimierter Luft angetriebenen Haspels, wodurch alles bis zur 2. Sohle noch anstehende Erz im Tagebaubetrieb gewonnen werden kann. Die Wasserhaltungsmaschinen haben die Wasser- mengen auch zu Zeiten ganz außerordentlich heftiger Regengüsse, welche im Märgz und April 1912 im Schut- gebiet niedergegangen sind, leicht bewältigt. Die Auf- bereitungsanlage wurde durch Schüttelrutschen ver- bessert und die Waschaulage durch Aufstellung einer Läuter= und Siebtrommel sowie durch den Ban zweier liegender Herde und 10 Gefluterkammern rentabler gestaltet. Die Erzförderung der in Betrieb befindlichen Gruben betrug 38 200 t (42 000). Hiervon entfielen auf Tsfumeb 35200 t (36600), und zwar im Tage- bau 5200 t (4900), im Tiefbau 30 000 t (31 700) und auf die Gruben in Otavital: Asis. Guchab und Gr. Otavi 3000 t (5100). Zur Verschiffung gelangten und lagen ver- schiffungsbereit insgesamt 29 600 t (31 600) mit durch- schnittlich . 16 v. H. Cu (16) 25 v. H. Pb (24) 270 gr Ag per Tonne (290) Die Zahl der eingeborenen Arbeiter war wie in jedem Jahr beträchtlichen Schwankungen unterworfen. da die Ovambos zur Zeit der Aussaat und zur Ernte- zeit in ihre Heimat zurückkehren. Da die uns in früheren Jahren gur Verfügung stehenden NRaffern und Capeboys ans der Kapkolonie aus den bereits im vorigen Geschäftsbericht angeführten Gründen nicht zur Arbeit herangezogen werden konnten, machte sich die Arbeiterknappheit in unserem Betriebe zeitweilig un- angenehm fühlbar. Inzwischen sind Verhandlungen wegen Erlangung einer Anzahl indischer Kulis, zu deren Einführung nach Deutsch-Südwestafrika das Gouvernement seine Erlaubnis erteilt hat, mit der Indischen Regierung angeknüpft worden. Diese noch schwebenden Verhandlungen werden hoffentlich zu einem befriedigenden Abschluß gelangen und auch unserer Gesellschaft zugute kommen. Der maschinelle Betrieb wurde durch Auf- stellung einer elektrischen Abteuspumpe mit dazugehö- rigem Gleichstrom-Drehstrom-Umformer erweitert. Da der bisher im Betrieb befindliche Dampfhaspel des Hauptförderschachtes für die größere Teufe nicht genügt. wurde eine zwillingsfördermaschine in Auftrag gegeben. Um die hohen Kosten für die Beschaffung von Kohlen und Brennholz zu ermäßigen, ist eine elektrische Zen- trale, und zwar eine Dieselmotoranlage mit Tceröl- betrieb, geplant. Die Erzvorkommen im Otavital haben im letzten Jahr nicht den gehegten Erwartungen ent- sprochen. Es handelt sich hier um nesterförmige Vor- kommen, welche zwar reiche Erze, aber nur bis zu einer geringen Tiefe, führen. Zur eingehenden geolo- gischen Untersuchung dieser Vorkommen haben wir einen Bergingenieur herausgesandt, welcher allerdings verschicdene neue Nester innerhalb der mineralisierten Bone gefunden hat, ohne jedoch einen anstehenden Erz- körper oder einen direkten zusammenhang zwischen den eingelnen kleineren Vorkommen feststellen zu können. Die dahin zielenden Arbeiten werden mit besonderem Eifer fortgeführt werden. Das Otavi Erploring Syndicate, bei welchem wir mit Gewinnanteil und als Aktionäre beteiligt sind. hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einige Kupferfund- punkte im Otavital nachgewiesen und aufgeschlossen. Auch hier handelt es sich um nesterartige Vorkommen. Außerdem wurden von diesem Syndikate eine grosie Anzahl von Zinnvorkommen, welche von den Geologen günstig beurteilt werden, belegt, sowie eine weitere Anzahl von Zinnseldern in Option genommen. Die bioher vorgenommenen Ausfschlußarbeiten sind vielver- sprechend: ein abschließended Urteil läßt sich jedoch vor- läufig nicht abgeben. Die Hütte ist fünf Monate im Betrieb gewesen. Da die LOnalität der geförderten Tsumeberze es er- möglichte, einen größeren Progentsatz als im Vorjahre als erportfähig zu versenden, so ist der Schmelzbetrieb im abgelaufenen Geschäftsjahr eingeschrüänkt worden. Es wurden produgziert: 991t Kupferstein (2220) mit durchschnittlich 48 v. H. Cu (47) 26 v. O. LD (26) 120 Er Ag per Tonne (410) sowie 913t Werkblei (2040) mit durchschnittlich 98 v. H. 'b (98) 700 gr Ag per Tonne (620).