I 868 20 Pflanzungs-Gesellschaft Kpeme in Togo. Die Gesellschaft hat in dem am 30. April 1912 abgelanfenen achten Geschäftsjahr nach Abschreibungen in Höhe von 15 658.K4 und Tilgung des Fehlbetrages aus dem Vorjahre in Höhe von 8684 „ einen Rein- gewinn von 9637.K erzielt, aus dem zum ersten Male eine Dividende auf das Vorzugskapital von 160 000.1 verteilt werden soll. 964 M werden der Rücklage zu- gewiesen und 674 K vorgetragen. Für die Kokospalmen--Diflanzungen haben die günstigen Regenverhältnisse der Vorjahre zunächst noch nachgewirkt: der nachteilige Einfluß der anßergewöhn- lichen Trockenheit wird sich voraussichtlich erst im laufenden Jahre zeigen. Im Berichtsjahre konnte die Ernte an Kokosnüssen weiter erheblich gesteigert werden, nämlich von 708200 auf 924 400. An Kopra wurden 125 t verschifft gegen 99 t im Vorjahre. Die Kopra- preise erreichten ihren höchsten Stand seit Bestehen der Pflanzung, nämlich 580 .. Sie gingen später allerdings wieder etwas zurück. Für künstliche Düngung sollen in Zukunft größere Beträge als bisher ausge- wendet werden. Nach Fertigstellung der Sisalfabrik wurde mit der Gewinnung von Sisalhauf begonnen und in der Berichtszeit neben 1.7 t Abfall 12 t ver- schifft, die in Oamburg dieselben Preise erzielten wie der Hanf aus Deutich-Ostafrika#. Die Ginanlage, welche eine neue Lokomobile erhielt, brachte einen be- trächtlichen Uberschuß, mit dem allerdings nicht dauernd in gleicher Oöhe zu rechnen sein wird. Auf dem Vor- werk Bagida wurde eine Anschlußweiche an die Küstenbahn und eine Trockentenne angelegt. In der Rindviehzucht sind für das Berichtsjahr einige Ver- luste zu verzeichnen. Die Schafzucht wurde neu auf- genommen. Die Bilanz enthält folgende Aktiven: Grund- stücke 35000 4, Pflanzungsanlage 540 135.4, Gebände 23 020 .A, Inventar 3299 ./X. Ginanlage 16 526 .X&, Anschlußgleis und Feldbahn 9824 /, Sisalfabrik 14 103 ¼, Materialien 4610 ¼. Vieh 2820 ., Pro- duktenbestand 16 800 K. Kasse 5194.¼, Bankguthaben 83414“. Außenstände 10 675 J. Die Passiven ent- halten 4180 000 Stammkapital, 160 000.4 Vorzugs- kapital und 9521.¾ Verbindlichkeiten. Deutsche Diamanten-Gesellschaft m. b. 5. in Berlin.“) Das Geschäftsjahr 1911 war für die Gesellschaft wie für die überwiegende Mehrzahl aller Diamanten- gesellschaften nicht günstig. Die fiskalischen Abgaben und Steuern waren so hoch, daß sie einen gewinn- bringenden Abbau nur auf sehr reichen Stellen er- möglichten. Es war trotz weiterer Ausgestaltung der Beförderungs= und Abbaucinrichtungen, die große Opfer erforderten, nicht möglich, die Förderung so zu ge- stalten, daß bei den angewandten rationellen Abbau- methoden ein der ausgewandten großen Mühe ent- sprechender Gewinn erzielt wurde. Die für das laufende Jahr zu erwartende Umgestaltung der Dia- mantenabgaben lasse eine nicht unwesentliche Ver- besserung der künftigen Erträgnisse erwarten. Die Fördermethoden der Gesellschaft und die weitere Ein- führung maschinellen Betriebes gestalteten die Förderung von Mitte des Jahres ab regelmäßiger, dürften jedoch ihre volle Wirkung erst im laufenden Jahre zeigen. Die Erkundung und geologische Untersuchung des Sperr- gebiets wurde am 1. April eingestellt; die für die weitere Untersuchung des Sperrgebiets zusammen mit dem Fiskus zu gründende Gesellschaft konnte noch nicht *) Aus dem Geschäftsbericht für das Jahr 1911. ins Leben treten, da das Reichs-Kolonialamt die hier- für notwendigen Mittel nicht zur Verfügung hane. Die Vermessung der Bergbaufelder wird tron größter Beschleunigung noch in das Jahr 1912 hineinreichen. es waren bereits 1910 vermessen 41 Bergbaufelder mit 6270 ha Fläche, hervorgegangen aus 802 kleinen Schürffeldern. Im Berichtsjahr wurden vermessen und zur Umwandlung angemeldet: 304 Bergbaufelder mit 13 730 ha Flächeninhalt, hervorgegangen aus 1923½ Schürffeldern. Vermessen, aber noch nicht angemeldet wurden 66 Bergbaufelder. Die Ver- messungsarbeiten sind mit großen Kosten verbunden. Neben Vermessung und Abbau wurden Untersuchungs- und Aufschließungsarbeiten durch Schürfgräben in größtem Maßstab betrieben, um baldigst einen Über- blick über den Juhalt und die Abbaufähigkeit der Felder und ihre voraussichtliche Lebensdauer zu er- halten. Die Arbeiten werden noch längere Zeit be- anspruchen. Es wurden Schürfstreisen von 1 m Breite in einer Gesamtlänge von 123,9 km gezogen und deren Decke verwaschen. Die Ergebnisse haben im Nord- bezirk, wo nur noch Reststücke belegt werden konnten, wenig befriedigt; im Süden dagegen waren seie teil- weise recht erfreulich. Die Gesamtsumme ist um 470412 Karat hinter dem Vorjahr zurückgeblieben, weil im ersten Halbjahr der Abbau zeitweilig binter der Prospektion zurückstehen musßte und vor allem. weil die maschinelle Förderung nicht rasch genug ein- gerichtet werden konnte. Den Kernpunkt des Betriebes bildeten auch in diesem Jahr die Bogenfelsfelder. Die ältere kleinere Schiechelanlage wurde in „Frohe Hoff-- nung“ ausgestellt und eine große Anlage mit 12 Sepa- ratoren um die Mitte des Berichtsjahres auf Feld Lübeck nahe Lüderitzbucht in Betrieb gesetzt. Das von##- beginn an ausgenommene Ausbereitungssystem Schiechel ist inzwischen von fast allen größeren Gesellschaiten eingeführt worden und erfuhr wesentliche Verbesserungen. Die Vermehrung des Personals, die höberen Preise für Proviant und Futterartikel haben mit dem Rückgang der Förderung und dem verminderten Erlose im Jahre 1911 einen Verlust herbeigeführt. Die Verwaltung hofft aber, daß die jetzt besseren Ausbeme- zissern für das laufende Jahr ein befriedigendes Er- gebnis ermöglichen werden, wozu auch die Umwandlung der Abgaben beitragen werde. In den letzten drei Geschaftsjahren wurden an fiskalischen Abgaben und Steuern zusammen 4229 453 .K¼ gezgahlt, während die Anteilseigner nur 3 875000. K& erhielten. Die Forde- rung betrug 130 333 Karat (i. V. 135 038 Karat 16,85 v. O. (15,95 v. H) der Gesamtförderung Südwestafrikas, die 773292 Karat (816 695 Karat! betrug. Die Förderung erbrachte 3 936 350.#4¾, davon gingen ab an die Regie 196 817.¼ an den Fiskus 1246 510 Ausfuhrgoll und 249 302 . Förderab- gaben, ferner an die dentsche Kolonialgesellschaft für Südwestafrika 124 651 ¼, so daß ein Betriebosgewinn von 2119069 .¾ verbleibt, wo zu noch 1/V9 114.# andere Einnahmen kommen. Allgemeine Unkosten er- forderten 250 696 .¼, Betriebsunkosten 1 547 803 ./. Erpeditionen 48006 . Abschreibungen 423 313 4. so daß sich ein Verlust von 41 6.36. ergibt, der sich um 1925 Gewinnvortrag auf 39 711 .K ermaßigi, während im vorigen Jahre 5½ v. H. Dividende ver- teilt worden sind. Die Bilanz verzeichnet bei 2,50 Millionen Mart Stammkapital Verbindlichkeiten von 81 S94. (131 182.( Die Bergwerksgerechtsame sind mit 1.67 (1.87) Mil- lionen Mark eingestellt, Außenstände mit 0,55 (0,55) Mil- lionen Mark, darunter 0,32 (0,46) Millionen Mark Bank- guthaben.