W 872 20 mittel zum Wiederverkauf oder zur Ausfuhr für nachstehende Bezirke nur mit Genehmigung des Bezirksresidenten gestattet: Lower Shire, West Shire, Upper Shire, Ruo, Blantyre, Mlanje, Zomba und Südnyassa. (The Board of Trade Journal.) Jonzidar. Zolltarifänderung. Laut Customs (Amendment) Deeree (Nr. / 1912) vom 31. Mai 1912 sind in die Liste der zollfreien Waren ungemünztes Gold und Sem Sem, die bisher laut Tarifverordnung vom Jahre 1911“) mit 7½ v. H. des Wertes zollpflichtig waren, aufgenommen worden. (The Board of Trade Journal.) Britisch-Indien. Ernteaussichten. Der Monsun hat im Westen und in der Mitte Indiens bisher im allgemeinen einen günstigen Verlauf genommen. Er hat zuerst im Juni sehr schwach und unregelmäßig eingesetzt, so daß schon große Befürchtungen für die Land- wirtschaft gehegt wurden, zumal da auch im vorigen Jahre der Monsunregen nicht reichlich gefallen war. In den letzten Wochen ist der Monsun jedoch sehr stark aufgetreten, so daß bis jetzt genügend Regen gefallen ist und auf einen normalen Verlauf gerechnet werden kann. Be- sonders günstig ist der Umstand, daß gerade die notleidenden Gebiete in Kathiawar, Gujerat und Panch Mahals, die im vorigen Jahre unter der großen Trockenheit gelitten hatten, während der ganzen Zeit reichlich Regen erhalten haben. Im allgemeinen bietet die Lage der Landwirtschaft, die vor zwei Wochen noch kritisch war, einen günstigen Ausblick. Die Berichte über den Saatenstand lauten aus allen Gegenden günstig und besonders stehen auch die Saaten in den Baumwolldistrikten gut. Nach allem sind bis jetzt die Voraussetzungen für eine gute Ernte 1912/13 gegeben. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Bombay vom 3. August 1912.) Ausdehnung des Baumwollanbaues.“) Der von der „Federation of Master Cotton Spinners and Manufacturers Asscciation“ in Manchester im Herbst letzten Jahres zum Studium der Frage des erweiterten Anbaues von lang- schüriger Baumwolle in Indien hierher entsandte *) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1912, H. 6, S. 265. ) Val. „D. Rol. Bl.“ 1912, H. 12, S. 554. Mr. Arno Schmidt hat seine Betrachtungen in einem Bericht an die genannte Vereinigung zu— sammengefaßt. Zeitungsmeldungen zufolge ziete er aus dem Ergebnis seiner Untersuchungen der Schluß, daß der Anbau von Baumwolle in Indien verdoppelt werden könnte und zwar ohne Beeinträchtigung der Produktion von Lebene- mitteln. Die zur Baumwollkultur bestgeeigneten Distrite sind seiner Ansicht nach Sind, Westpunjab, Gu- jurat, der Süden der Madras Presidency und die Zentralprovinzen. Der Errichtung von Einkaufsagenturen in den Anbandistrikten redet auch Mr. Schmidt lebhan das Wort. Sie würden zunächst dem Pflanzer die Gelegenheit bieten, seine Produkte an der Mann zu bringen und in Wahrnehmung eigenster Interessen sodann auch den unreellen Manipulo= tionen im Handel, wie Wässern u. dgl. steuern. (Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Simla vom 12. Juli 1912.) Die Gerbindustrie in Britisch-Indien. Die Gerberei ist in Britisch Indien eine sehr alte Industrie, welche in einer großen Anzab# von kleinen Betrieben ausgeübt wird. Die be- deutendsten Gerbereien bestehen in Trichinopolr, wo die feinsten Gerbungen hergestellt werde, sowie in Coimbatore und Madras. Die größ# Gerberei gehört der Madras-Niederlassung einer großen deutschen Lederfabrik. Die Zurichtung der Felle wird ausnahmslos mit der Hand aus geführt; ein Versuch, Maschinenarbeit einzuführen, hat sich nicht bewährt und wird auch wohl kaum im großen wiederholt werden, ehe nicht die Al- beitslöhne ganz bedeutend steigen. Der Gerbprozeß ist ein sehr einfacher. E: werden zuerst im Ascher in Muschelkalk un Wasser die Haare gelöst. Nach Abstreifung de Haare werden die dann gallertartigen Felle odet Häute durch kräftiges Streichen mit Messern von dem Kalk und anhaftenden Fleischteilen befreu. Nach mehrtägiger Messerarbeit und schließlichen Stampfen kommen die Felle in die Lohgeschirre, wo sie sich langsam in Leder verwandeln. Dal- auf werden sie zur Erzielung einer besseren Farke mit Myrobalanen behandelt, mit Sesamöl abge- rieben, gestreckt, weich gemacht und sind dann fertig zum Sortieren nach Qualitäten und zum Packen. Der Gerbprozeß von Fellen dauert m allgemeinen 35 bis 40 Tage, von Häuten 4 bis 50 Tage. ZJe nach der Güte der ber arbeiteten Rohfelle, dem benutzten Gerbmateriu- und der auf die Gerbung verwandten Sorgsall richtet sich der Wert der gegerbten Ware. Ein großer Teil der Gerbereien wird durch Exportenre in Madras finanziert, welche alsdam