W 957 20 Vorjahr auf. Die Zugkilometer find etwas ein- geschränkt, die Zugausnutzung ist daher für die Güterbeförderung wesentlich besser geworden, wenn auch die Leerläufe der Güterwagen infolge des einseitig gerichteten Baugutverkehrs noch etwas zugenommen haben. Auf dem 200 km langen Nordabschnitt Windhuk— Baugrenze (nördlich der Station Narib) wurden im Berichtsjahr befördert 11 314 Reisende mit 796 468 Personenkilometern, 63 884 t, da- von 62 479 t Baugut, mit 3 558 513 Tonnen- kilometern und 96 005 Zugkilometern. Vereinnahmt wurden bei 109 km Betriebslänge im Jahres- durchschnitt aus dem Personenverkehr 28 137 MAÆ, aus dem Güterverkehr 357 249./ (davon aus Baufrachten 324 319 ), aus dem Viehverkehr 3534 J— , aus sonstigen Quellen 1775 , im ganzen 390 695 .. Die Gesamteinnahmen für den Abschnitt Karibib—Windhuk—Baugrenze haben demnach betragen 2 118 900 +f 390 695 —= 2509 595 .¾, also Betriebsziffer 64,84 v. H. und der Betriebsüberschuß 882 175 .. Im Vorjahre betrug der Betriebsüberschuß für die Strecke Karibib—Windhuk 484 224 ¾. Mit dem allmählichen Aufhören des Baugut- verkehrs wird naturgemäß zunächst auf einen Rückgang der Einnahme und des Betriebsüber- schusses zu rechnen sein. Am 11. Januar 1912 entgleiste in der Nähe der Station Johann-Albrechtshöhe auf der Strecke Karibib—Windhuk infolge der durch heftigen Regen bewirkten Unterspülung des Gleises eine Lokomotive mit fünf Güterwagen, wobei ein Loko- motivführer und ein Heizer getötet wurden. Mitte Januar 1912 konnten infolge eingetretener Über- schwemmungen die Züge auf der genannten Strecke vorübergehend nicht planmäßig durchgeführt werden. Am Ende des Berichtsjahres waren folgende kapspurige Fahrzeuge vorhanden: 4 Tenderloko- motiven, 8 Lokomotiven mit Schlepptender, 4 Personenwagen, 4 vereinigte Gepäck= und Post- wagen, 44 bedeckte Güterwagen, 10 Vieh= und 92 offene Güterwagen. An Beamten, Hand- werkern und Arbeitern waren am Schlusse des Rechnungsjahres beschäftigt: 176 (172) Weiße und 205 (159) Farbige. Rolonialwirtschaftliche Mittellungen. Deutsche Kolonialgesiellschaft für Südwestakrikha.") Die Gesellschaft hat im abgelaufenen Geschäfts- jahr (1. April 1911 bis 31. Märg 1912) einen Rein- gewinn von 950 749 .“ erzielt gegen 1 309939 KX im Vorjahre. Uber die Gründe des Gewinnrückganges und den Geschäftsgang in den verschiedenen Geschäfts- zweigen führt der Geschäftsbericht folgendes aus: 1. Bergwerksgerechtsame. Die Einnahmen auf Bergwerkorechnung beliefen sich im Vorjahre auf 1 105 353 .XK gegen 734771../K im Berichtsjahre. Der Minderertrag ist im wesentlichen darauf zurückezuführen, daß an Förderabgaben aus Diamanten 207 151,37.#%# weniger eingegangen sind. Die Diamantenförderung hat erheblich nachgelassen, einzelne Gesellschaften haben ihre Betriebe eingestellt, um die Neuregelung der Dia- mantenabgaben abzuwarten. Auch die Einnahmen aus Schürfgebühren sind geringer geworden, da im Jahre 1910/11 eine größere Summe alter rück- ständiger Schürfgebühren von der Bergbehörde für die Gesellschaft einge zogen worden ist. Die bergmännische und geologische Erforschung ist weiter fortgesetzt worden. Angeregt durch die Zinnfunde im Erongo-Gebirge ent- wickelte sich eine rege Schürftätigkeit. Auch die Gesell- schaft hat ihre Untersuchungen in ihrem Bergwerks- gebiete fortgesetzt und keine Kosten gescheut, bei der Erschließung des Landes mitzuwirken. In Gemein- schaft mit der Otavi Minen= und Eisenbahn-Gesellschaft wurde eine Erpedition zur Erforschung des Goldvor- kommens bei Korichas im Kaokofelde ausgerüstet, die leider erfolglos verlief. Die bergmännischen Untersuchungen der Gesellschaft wurden von 5 Pro- — — — *) Vgl. „D. K. Bl.“ 1911, S. 763. spektoren unter der Leitung des Geologen Dr. Reuning durchgeführt, es wurden folgende Fundstellen einer eingehenden Untersuchung unterworfen: Kupfer= und Goldvorkommen am Kuiseb, Kupfer am Gr. Rößingberge, Tantal bei Donkerhuk und am Kl. Rößingberge, Nickel und Kobalt bei Welwitsch, Kalkspat am Khanflusse, Glimmer bei Rößing, Hai- gamkab und Welwitsch, Topas, Blei, Silber bei Gr. und Kl. Spitzkoppie, Marmor längs der Otavi= und Staatsbahnstrecke, Zinn bei Neitseis, am Brandberg, Kubas, Gr. Spitzkoppfe und Otjimboyo, Beryll und Rosenquarz bei Rößing. Das Ergebnis dieser umfangreichen Arbeiten war in den meisten Fällen nicht günstig; nur die Zinnfelder bei Otjimboyo und das Beryllvorkommen bei Rößing werden als möglicherweise aussichtsvoll bezeichnet und dürften weitere Aufschlußarbeiten rechtfertigen. Im laufenden Geschäftsjahr wird zur Gewinnung des alluvialen und eluvialen Zinnvorkommens eine kleine Bergbaunanlage errichtet werden, die den Weg für die Ausbeute der Gangvorkommen öffnen soll. Ob sie aber in abbauwürdiger Menge nachgewiesen werden können, muß erst durch eine genaue bergmännische Untersuchung festgestellt werden. Das Glimmervor- kommen bei Rößing, das anfänglich günstige Aussichten bot und auch größere Mengen brauchbaren Glimmers versprach, erfüllte nicht die anfänglich gehegten Hoff- nungen. Die Arbeit wurde daher abgebrochen. Die Beryllfelder sind in Abbaufelder umgewandelt worden. Es soll dort ein kleiner Bergbaubetrieb eingerichtet werden, der wenigstens die Unkosten decken wird. Das Reichs-Kolonialamt hat sich im Berichts- jahre entschlossen, einer Umwandlung der Brutto-