G 1054 20 Die Basin Conversion Works waren 1910 voll- endet, die Beamten wurden für das Studium der Entwässerung und der Nutzbarmachung des nördlichen Deltas verwendet. II. Sudan. Handel und zölle. Der große Aufschwung, den der Handel genom- men hat, ist hauptsächlich durch den Außenhandel des Landes bewirkt worden. In diesem Jahr betrug der Ausschwung bisher 41 % oder 990 778 .E. (1910: 2299 771 CE., 1911: 3280 540 K E.). Sollte im letzten Viertel des Jahres der Aufschwung sich behaup- ten, wie dies 1910 auch der Fall war, so würde der Wert des gesamten Anßenhandels von 1911 mehr als 4 000 000 . E. (1910: 3 113 561 EC E.) betragen. Diese Zunahme, die hauptsächlich auf dem Außenhandel beruht, zeigt den gesunden Stand der einheimischen Angelegenheiten. Ein erfreuliches Zeichen ist die zunehmende Be- tätigung der einheimischen Bevölkerung, die sich in folgenden Ausfuhrzahlen wiederspiegelt: Es sind 1911 ausgeführt: 306000 t Baumwolle (Flachs und Samen), 22 000 Schafe, 13.000 Stück Vich, 86 000 Häute, 780 t Sesam, 220 t Erdnüsse, 2300 t Dom-Rüsse und 780 t Gummi. Die Ausfuhr von Baumwolle betrug 12 330 t, die von (Zummi 13 929 t. Bisher wurde im Sudan nur an besonders be- günstigten Orten Baumwolle gebaut. Zweifellos kann aber in dem größsten Teil des Sudan Baumwolle und anderes in großen Mengen erzeugt werden, wenn Bewässerung, Erziehung und Vermehrung der Be- völkerung hilfreich einwirken. Ein gutes Zeichen für die Zukunft ist auch die starke Zunahme der Nachfrage nach Land zur Bebau- ung seitens der Eingeborenen und der riesige Auf- schwung des Vieh= und Schafhandels. Von sehr großer Bedeutung ist die Erbauung von Port Sudaun und die Anlage der nenuen Eisen- bahnen, die Port Sudan dem internationalen Handel erschlossen haben. Port Sudan wird ein wichtiger Punkt für die europäischen und östlichen Märkte werden. Z. B. zeigte der Einfuhrhandel im Berichtsjahre ein Anwachsen von 3600 0000 P E., während 743 t Baumwollflachs und 4830 t#Baumwollsamen nach Europa verladen wurden. Zahlreiche erstklassige Schiffahrtsgesellschaften legen jetzt in Port Sudan an, die Schiffsfrachten haben eine beträchtliche Höhe behauptet. Die Herabsetzung der Preise auf den Regierungs- dampfern und Bahnen, die Cinführung eines durch- gehenden Preises von Gambela nach Port Sundan, der Ankauf der Flottille der Sondan Develcpment and Exploration Company und die Weiterführung der Bahn nach El Obeid, alles hat zum Ausschwung des Handels beigetragen. Die Einfuhr hat an dem Steigen des Gesamt- handels einen großen Einfluß. Sie ist von 1 348 318 4 E. im Jahre 1910 auf 1 696 663 ( E. oder um 254 gestiegen. (Metallgeld nicht eingerechnet.) Der größte Aufschwung geschah in Baumwollfabrikaten, von denen 3064 t zu 413 000 K E. eingeführt wurden. 75% entfielen dabei auf Einfuhr aus Großbritannien. Der sonstige Aufschwung geschah in Blumen, Zucker, Kafsee und Tee. Metallgeldeinfuhr stieg von 91 906 ( E. auf 286 165 C E. MWichtig für das Land ist die Erschließung der Cinnahmequellen des Landes durch die Oilfe der Re- gierung. Dies zeigt der Ausschwmung der Baumwoll- ernte in Tokar und die steigende Ausfuhr von leben- digem Vieh unter Aufsicht der Regierung. Mit diesen und anderen wirtschaftlichen Fragen beschäftigte sich der Central Economic Board, der das „Imperial Institute“ in London und die Wellcome Rescarch Laboratories des Gorden Ce. 1. lege helsend beistanden, während die kürzlich errich- tete Sondan Chamber ol Commerce in Khartum die Frage der allgemeinen Wohlfahrt des Landes be- arbeitete. Der Wert des Handels in Port Sundan betrug 600 636 K E., d. s. 5% mehr als 1910. Die Einfubr von Großbritannien stieg von 101 310 E E. auf 560 159 M E., die Ausfuhr von 78 635 CE. aunf 196 337 gE. Diese Zahlen bedeuten 33% und 16“:1 der Gesamteinfuhr bzw. -ausfuhr des Landes (1010: 29% und 9%). Die Haupteinfuhr über Äägnpien kommt aus Europa; der aus Agypten selbst ftam- mende Anteil der Gesamteinfuhr im Sudan beträgt 16%, der Anteil Großbritanniens 46 ½/4#.. Die Gummiausfuhr ist weiter rapide gestiegen, ebenso sein Wert. (1910 wurde für 100 kg 243 Piafster bezahlt, 1911 311 Piaster.) Der Baumwollertrag 1910/11 war unter Durchschnitt, die Ausfuhr von Baumwolle ist 231 522 ( E. auf 267 339 K E. gestiegen. 17 147 t Durra wurden ausgefuhrt, d. u. 7990 r weniger als 1910. Die Eingeborenen scheinen in Er- innerung an die Zeiten der Hungersnot unter dem Mahdi sich nicht von ihrem Korn trennen zu wollen. Der Viehhandel hat sich stark entwickelt, es iint daher der Bau von Kühlhäusern vorgesehen. Aus- geführt wurden bis Ende November 19 37 Stuck Vieh und 83 653 Schafe (1910: weniger 15 123 bzm. 31 819). Die neue Bahn nach El Obeid wird weiter stark zur Cntwicklung beitragen. Die Entwicklung des Weizenhandels hängt davon bnr in Agypten oder auswärts einen guten Markt zu inden. Der Handel mit Straußenfedern hat weiter ab— genommen, seine Besserung wäre nur möglich, wenn Sachverständige ihn in die Hand nähmen. Eine Konzession ist erteilt zur Sammlung von wildem Gummi in Bahr-el-Ghazal. Die Abschägung von Proben des Sudan-Gummi in London ist sehr ermutigend. Der Zollbericht vom September 1911 weist eine bemerkenswerte Zunahme des Gesamthandeols des Landes auf. Die gesamten Zollcinnahmen sind um 798 642 K(E. oder 36% gestiegen. Die von Privatunternehmungen bewirkte Aus- fuhr ist doppelt so groß wie die der Regierung. (Ahn- lich war es auch bei der Einfuhr.) Oinsichtlich der Privatunternehmungen übersteiar der Wert der Ausfuhr den der Einfuhr um über 5% 000 ( E. Die Zolleinnahmen zeigen für die ersten neun Monate ein Mehr von 18 074 KE. gegenüber dem Voranschlag; auf die ganzen zwölf Monate macht das Mehr 20 205 L E. aus. Eisenbahnen. Die Eisenbahneinnahmen zeigen ein Mehr von 50 612 EE. gegen das Vorjahr. Der Gesamtverkehr, sowohl der Personen= wie der Güter, hat zugenommen. Die größte Zunabme zeigt der Verkehr mit Lebendvieh, 1911 sind 172 Gan Stück befördert worden gegen 98 380 Stück im Jahre 1910. dem von