60 Art und Weise, wie in den beiden Landesteilen der Handel betrieben wird. In Gabun hat der Holzhandel eine ganz über- ragende Bedeutung gewonnen; er wird in der Haupt- sache von unabhängigen Kaufteuten betrieben, die den gewöhnlichen Gesetzen des freien Wettbewerbs unter- worfen sind. Der Preis, zu dem die Naturprodukte von den Schwargen getauft werden, paßt sich deshalb dem durch die Preise in Europa diltierten Marktwerte unmittelbar an. In Mittelkongo und Ubangi dagegen erhöhen die enormen Kosten, welche den Transport der Waren ins Innere belasten, den Wert der ein- geführten Waren am Orte des Verbrauchs, während sie gleichzeitig den Ankaufspreis der für den Export bestimmien Naturprodukte vermindern. Der Wert der Umsätze im Seehafen muß daher schon normalerweise bei der Ausfuhr sehr viel höher sein, als bei der Ein- fuhr. Aber die Differenz zwischen Einfuhr und Aus- fuhr ist dadurch noch fühlbarer gemacht, daß der größere Teil des Landes bis zur Gegenwart in den Händen der Konzessionsgesellschaften geblieben ist, ins- besondere soweit der Kautschuk in Frage kommt, und daß diese, da sie infolge des ihnen gewährten Monopols keine Konkurrenz zu fürchten haben, dem Eingeborenen für die gesammelten Produkte nur einen Preis bezahlen, welcher der beim Sammeln auf- gewandten Arbeit entspricht, jedoch in keinem Ver- hältuis zum Marktwert der Produkte steht. Nur die andauernde Entwicklung der llmsätge des nicht- privilegierten Handels wird das Mißverhältnis zwischen Ausfuhr und Einfuhr beseitigen und ein normales Verhälmis herbeiführen. Die Zollstatistik behandelt als Durchfuhr den Verkehr zwischen Kinshassa und Südkamerun, ein Ver- kehr, der sich mittels Flußdampfern auf dem Kongo und Sangha vollzieht. Dieser Verkehr hat in werien Habren eine große Bedentung gewonnen. Im Jah belief er sich nur auf 257.000 Fr. an entonezischen * und 167000 Fr. an Ausfuhrprodukten; im Jahre 1906 hatten sich diese Ziffern zusammen auf 2146 000 Fr. baw. 383 000 . reeheben. Im Jahre 1911 verzeichnen wir 726 000 F bei der Einfuhr und 2270 00½ Fr. bei der Musfrr-. Ende 1913 werden sich infolge der Abtretung des Sanghabeckens an Dentschland diese Zissern mehr als verdoppelt haben Es läßtt sich nicht verkennen, daß das Mißverhältnis zwischen Einfuhr und Ausfuhr, wie es oben für den Handel Bragzavilles geschilvert ist, sich in Kamerun noch stärker zeigt als in unserer Kolonic, da dort die Relation der betreifenden Zahlen gleich 0 zu 3 ist. Die deutschen Gesellschaften gfübren nur sehr wenig bares Geld ein: daraus geht ! lar hervor, daß die Eingeborenenarbeit im großen und gangen zu einem nirdrigeren Satze bezahlt wird als dem in Frangösisch-Afrika üblichen.) Einfuhr. Nach der Zollstatistik belief sich die Einfuhr im Jahre 1911 auf 14 791 000 Fr. Die Auteile der ver- schiedenen Herkunftsländer sind folgende: Frankreich und französische kolonien .... 7670(mek.-2o.H. England.. :-k029()00- 20,5- Deutschland. 1 243000 8.4 Belgien 1 387 000 — 9 = Belgisch-Kongo 658 000 = = 46 andere Länder 807 000 = = 5.5= *) Es braucht kaum gesagt zu werden. daß diese Bemerkung den Tatsachen durchaus nicht entspricht. In früheren Jahren zeigten die amtlichen Sta- histiten ein anderes Bild. Im Jahre 1906 setzte sich die Einfuhr wic folgt zusammen: Frankreich und fransösiche Kolonien. 5 508 000 Fr. 4 v. . England 5 Dentschiaud. 32400 — 8.2 Belgi 1 383 000 = = 108 Belalsch. gongo 327000 J = 26 andere Länder. 1 327000 = = 10.4 insgesamt 12 794.000 Fr. Jahre 1903. dem die Statister einigermaßen Einfuhr folgendes Bild: Frantreich und fransösische ersten Jahre, für welches vollständig ist, zeigte die Kolon . 2 641 000 Fr. = 45,3 v.O Engl . ....1048000--18 - Deutschland 411000--7,l- andere Länder. 1720 000 = — 29.6 insgesamt 5 820 000 Fr. Wenn man die Einfuhr nicht nach den Herkunfts- ländern, sondern nach Warengattungen betrachtet, so ergibt sich folgende Iusancnenkeellinge Wichtigste Einfuhrwaren im Jahre 1911. Gewebe 3 985 000 Fr. = 27 v. S. Salz 183 000 = = 1,2 -- Weine 765 000 = = 5.17. Alkohol 485 000 5,17 Metallwaren 1 797000 = = 12,1 Pulver 10 000 = = 0,07. abal. 337000 = = 2,28 . Gesamteinfuhr im Spezialhandel 14 794 000 Fr. Wichtigste Einfuhrwaren im Jahre 1906. Gewebe 4848 000 Fr. = 37.7 v.O Salz — Weine 1550 000 = — 3.5 = Alkoho. 441 000 = = 3,48. Metallwaren 1 463 000 = = 11,39 zbuloer 181 000 = = 1,43.= Tabak 2014 000 = — 1.58 Gesamteinfuhr im Spezialhandel 12845 000 Fr. Wichtigste Einfuhrwaren im Jahre 1902. Gewebe 1 183 000 Fr. = 20,32 v. H. Salz 96 000 = = 165 - Weine 263 000 -- = 1.51 = Alkohol. 385 000 = — 6,61 Metallwaren. 787000 13,.51 Pulver 91 000 = 1,56 = Tabak 170 000 2,.92 Gesamteinfuhr im Spezialhandel 5 820 000 Fr. Wichtigste Einfuhrwaren im Jahre 18906. Gewebe 1 506 000 F. r- 32-4 v. H. —2 o2.47 Weine . 106000- « 2.25 - Alkohol. 322000 6.85 Metallwaren. 461 000 . 10,00 = Puluer 128 000 = = 2,72 Tabak- — — 2,61 Gesamteinfuhr im Spezialhandel 4 697 000 Fr.