W 67 20 stollen, sind Kautschuk, Wachs, Gomma, Almei- dina, Kaffee, Kakao, Olpalmkerne, Zucker, Baum- wolle und Elfenbein. Von Kautschuk wird zur Zeit und haupt- sächlich die minderwertige Qualität, der sogenannte Murzelkautschuk, ausgeführt. Der größte Posten lemmt aus dem Innern von Benguella. In letzter Zeit wird auch der Versuch gemacht, den Benguella-Kautschuk über Quissel-Malanga nach Loanda zu bringen. Baumkantschuk gibt es bisher wenig. In „Golungo alto“ sind etwa 600 000 Bäume angepflanzt, von denen aber bis jetzt nur 110 ertragsfähig ist. Es handelt sich zumeist um den Manihot-Kautschuk, dort Manicola genannt. Die bessere Sorte „Hevea“ ist bisher nur in ge- ringem Umfang angepflanzt. Futumia-Kickria= und Castillog-Bäume eignen sich nicht für Angola, zu- meist wird der Manihot angepflanzt, da dieser bereits in 3 bis 4 Jahren ertragsfähig ist, während „Hevea“ erst in 7 bis 8 Jahren Ertrag liefert. Die Zubereitung des Kautschuks ist eine sehr brimitive. In Deutschland werden nur die besseren Arten verwendet. Es kommen für die deutschen Häuser in Loanda nur Gelegenheitskäufe in Betracht, da der Hauptaufkauf weit im Innern in noch nicht okkupierten Gebieten geschieht, und der Verkauf von dem Sitze der portugiesischen Kaufleute von Lissabon aus vollzogen wird. Die Hauptausfuhr von Wachs erfolgt aus Mossamedes, Benguella, Novo Redondo. Dieses reine Bienenwachs kommt in großen Mengen zur Ausfuhr. Gomma-Cannoba-Wachs kann man gelegentlich aufkaufen; es wird aber aus den oben erwähnten drei Plätzen nur in kleinen Mengen ausgeführt. Beim Kaffee rechnet man für 1912 mit einer Ernte von etwa 1200 Tonnen. Außerdem wird dvon Novo Redondo aus Kaffee des Distrikts „Amboim“ ausgeführt. Er ist ähnlich dem Casengo- Kaffee. Die Ausfuhr in Novo Redondo nimmt jährlich zu. Es werden in letzter Zeit regelrechte Pflanzungen angelegt, und es sind erfolgreiche Düngungsversuche des Deutschen Kali-Syndikats ort im Gange. Die Casengo-Preise sind auch an der Hamburger Börse notiert, da der größte Teil des Casengo-Kaffees über Hamburg nach Holland geht. Der Aufkauf des Casengo= und Novo Redondo-Kaffees geschieht auch von deutschen Firmen in Loanda direkt, wenn auch nur in lleinen Mengen. Kakao wird aus Angola nur in geringen Mengen ausgeführt. Die Qualität ist gleich der des aus S. Thomé kommenden Kakaos. Auch die in Amboim bei Novo Redondo befindlichen Anpflanzungen sind im Zunehmen begriffen, es wird indes noch mehrere Jahre dauern, bis von einer richtigen Kakao-Ausfuhr aus Angola die Riede sein kann. Ol-Palmkerne bilden eines der wichtigsten Exportprodukte im Norden von Angola. Bisher richtete sich die Ausfuhr nach Lissabon, nur geringe Mengen gehen nach Liverpool und Hamburg direkt. Es stehen im Innern Millionen von Olpalmen unausgebentet. Die Regierung hat jetzt aber die Wichtigkeit dieses Kolonialprodukts erkannt und läßt Maschinen kommen, um Versuchsstationen einzurichten zur Anspornung der Farmer. Auf- gekauft werden die Palmkerne in kleineren Mengen — oft kilogrammweise — von den Negern. Von den Aufkäufern, meist ganz kleinen Leuten im Innern, werden die Kerne weiter verkaust an die Sammelstellen, z. B. in Loanda, die dann die Ware an ihre Häuser in Lissabon weitersenden. Bezahlt wird bei dem ersten Einkauf 40 Reis für das Kilogramm, beim zweiten zahlt man zur Zeit für 1 Arroba (15 kg) 18500. Ein direkter Ein- kauf lohnt sich nur in größeren Mengen. Der Exportzoll beträgt 3 v. H. vom Wert. Der Zuckerexport ist nach der Lage des Zucker-Weltmarktes ausgeschlossen. Mit dem Anbau der Baumwolle werden bedeutende Anstrengungen in Angola gemacht. Es geht aber auch damit recht langsam, da es an kundigen Pflanzern sehlt. Es gibt Einge- borenen-Pflanzungen einheimischer Art, außerdem wurde vor einigen Jahren die Caravonica von Australien eingeführt. Mit dieser Sorte, von der man sich sehr viel versprach, hatte man aber in den ersten Jahren zum großen Teil wegen der Unkenntnis der Pflanzer keinen Erfolg. An einigen Stellen gedeiht jedoch die Caravonica sehr gut, besonders an dem Küstenstriche von Benguella bis Port Alexandre. Namentlich in den Farmen von Duarte d'Almeida & Co. sollen in diesem Jahre (1912) recht gute Erfolge erzielt werden. Auch wurden dort mehrere Versuche mit der Anpflanzung Sgyptischer Baumwolle gemacht, deren Ergebnis aber noch aussteht. Die große Comp. de Mossa- medes, die mit französischem Kapital ganz außer- ordentliche Landkonzessionen im Hinterlande von Mossamedes erworben hat, will jetzt jährlich 1000 ha Baumwolle anpflanzen. Bisher hat diese Com- pagnie aber nur sehr geringe Erträge aufzuweisen, im Jahre 1911 ke. B. nur 1 kg auf 1 ha. In Elfenbein finden nur Gelegenheitskäufe statt, der größte Export geht vom Kongo.