W 237 20 stens soweit bis jetzt bekannt, keine Menschen umgekommen. Schwer verletzt ist nur ein Mann; mehrere Frauen find leicht verletzt. Der Schaden, den der Taifun angerichtet hat, ist nach den hiesigen Verhältnissen bedeutend. Der nördliche Teil der Insel Babeltaob ist voll- ständig zerstört. In den Ortschaften ist kein Haus stehen geblieben. Die Plantagen der Ein- geborenen sind ebenfalls vollständig vernichtet. Den im Norden angesiedelten Chammorros, die leine Taropatschen haben, werden wohl in kurzer Jeit die Lebensmittel ausgehen. Luch einige Palaudörfer, denen die Taropatschen bei den Flutwellen voll Salzwasser gelaufen find, werden n Schwierigkeiten geraten Von der am närdlichsten gelegenen Insel Laijangel ist bis jetzt noch keine Nachricht ein- getroffen. Am 2. Dezember wurde zur Erkundi- gung der Stationskutter hingeschickt, der bis heute aber noch nicht zurück ist. Bermutlich ist über Koilangel das Zentrum des Taifuns gegangen, und demnach dürfte von der flachen Insel nicht viel übrig geblieben sein. Die Missionsbauten in Malegeok und Eime- lik sind vollständig zerstrt. Von den Bauten in Malegeok find die Wellblechplatten über das ganze Dorf zerstreut. Einige sind von dem Sturm in die höchsten Bäume geschleudert worden und dort hüngen geblieben. Auch in der Ponapesen-Ansiedlung in Eimelik it kein Haus stehen geblieben. Die Jampflanzen, bie die Ponapesen immer an den Bäumen hinauf- ranken lassen, sind durch das Umbrechen der Bäume ebenfalls vernichtet worden. Da ihre Taropatschen rit ertaagsähig sind, dürsten sie bald in Not aten. Die Regierungsstation ist ziemlich glimpf- lih davongekommen. Die Hauptgebäude find alle behen geblieben. Auch die Quarantäne und ein #hnhaus, aus Eingeborenen-Material gebaut, Rieben erhalten. Die übrigen Gebäude, wie Vootshaus und Lagerraum, sind weggefegt 1 Der südliche Teil von Palau, Pililju und angaur haben nur noch starken Wind gehabt. onshähigungen an Material find nicht vorge- en. - m Daß die im Malakalhafen aufgestellten Baken alle weggepustet find, sei nur beilkufig t. Auch die auf dem Augelbelu-Riff uusgestellte Bale ist davongegangen. Palau, 7. Dezember 1912. die Von der Hauptinsel kann ich nicht mehr 1 Leues hinzufügen. An Menschenleben find iu die bereits gemeldeten verloren; der Japaner and ein Palaumann. Das Boot, mit dem der Japaner verschollen, ist gestern in Arekolon, im nördlichsten Teil der Hauptinsel, angetrieben. Ebenso ist das Kanu, das am Boot befestigt war, wieder angetrieben. Von dem Japaner selbst hat man bis jetzt nichts gefunden. Zu dem Materialschaden kommt noch ein neues Boot, welches dem Chammorro Agun von der Flutwelle fortgerissen ist, hinzu. Das Boot hatte einen Wert von 1400 —. Ebenso sind eine Reihe Kanus von den Eingeborenen und auch einige Bocbe stark beschädigt worden. Die Seefahrzeuge find lediglich von der eindringenden Flutwelle zerstört worden. Die Wohnstätten, wie auch die Gemeindehäuser und Bootshäuser sind in den Landschaften Malegeok, Nabuket, Arekolon auf der Ostseite, Eimelik, Armölongui, Narth- mau auf der Westseite der Insel Babeltaob ohne Ausnahme zerstört worden. Auf der ganzen Insel Babeltaob find nur in der am weitesten nach Süden gelegenen Landschaft Eirei einige Wohnstätten stehen geblieben. Nachdem der erste Schreck bei den Eingebo- renen vorüber ist, tritt wieder das alte Bild in Erscheinung. Die Boote haben ihre Fahrten nach Angaur wieder aufgenommen, um ihren dort arbeitenden Leuten Proviant zu bringen. Häuser erstehen, die Taropatschen werden repariert, und so tritt der alte Geschäftsgang wieder in sein Ge- wohnheitsrecht. Außerlich sieht man den Einge- borenen nichts mehr von dem Taifun an. Eine allgemeine Notlage, auch der am schwer- sten von dem Taifun heimgesuchten Landschaften, halte ich bei den Palauern sowohl jetzt wie auch später für ausgeschlossen. Wenn auch ihre Kokosnußbestände auf ein Minimum reduziert und die noch stehengebliebenen stark beschädigt sind, so daß sie vorläufig nicht tragen werden, und wenn auch die Taropatschen stark beschädigt und in Nabuket und Narthmau durch das eindrin- gende Salzwasser vernichtet find, so dürfte es der Palaufrau mit ihrer ausgezeichneten Erfahrung in der Behandlung der Taropatsche dennoch ge- lingen, bald über die schwierige Situation hin- wegzukommen. Auch ist bei den Palauern noch zu berücksichtigen, daß die übrigen Landschaften, die mehr oder weniger besser gestellt find, den am meisten geschädigten helfend zur Seite stehen. Aus diesen Erwägungen heraus glaube ich, daß die Regierung nicht veranlaßt wird, bei den Palauern unterstützend einzugreifen. Vorausgesetzt ist natür- lich, daß das Wetter normal bleibt und möglichst viel Regen fällt. Würde dagegen eine solche Dürre eintreten wie im Januar, Februar und März d. Is., dann würde die Hungersnot natürlich vor der Tür stehen. Anders steht es bei den Chammorros und den Ponapesen. Bei den strebsamen Cham-