W 262 20 verteilt werden wird, bei Inanspruchnahme durch Farmwirtschaften gestalten werden, läßt sich noch nicht übersehen. Es handelt sich dort um Ge- biete in einer Höhenlage von 950 bis 1800 m, in denen nur zum Teil Flußläufe vorhanden sind. Gesundheitlich am günstigsten scheinen mir von den bisher besfiedelten Gebieten die hoch- gelegenen Steppengebiete im Westen und Norden des Meruberges zu sein. In dem nordwestlich gelegenen Engare Nanyuki kommt allerdings Malaria während bzw. nach der Regenzeit vor, dagegen find die übrigen Farmgebiete wie Aruscha selbst vollkommen frei von Malaria. Die der Viehzucht dienenden Steppengebiete sind erheblich trockener als die oben erwähnten Pflanzungs- gebiete. Soweit nicht durch ungeschickte Anlage stehender Gewässer die Einschleppung der Malaria begünstigt wird, dürfte eine solche Gefahr hier überhaupt nicht begründet sein. Auch ist das tockenere Klima bei der größeren Höhenlage an sich dem Europäer zuträglicher als das feuchtere Klima der Waldzone. Ich gloube, daß man in diesen Gebieten uneingeschränkt die dauernde Befiedlungsfähigkeit für Weiße durch Generationen hindurch annehmen kann. Ich habe weder durch eigene Anschauungen noch durch die eingehenden Unterhaltungen, die ich nahezu mit sämtlichen Farmern deutscher und fremder Nationalität ge- führt habe, irgendwelche Gründe erkennen können, die dagegen sprechen würden; insbesondere hat mir jeder der Buren, von denen eine Reihe be- reits seit 8 Jahren dort wohnt, auf meine Frage nach dem Klima dasselbe gesagt: Es sei vollständig gesund und beffer als das der Transvaalkolonie, indem es im Sommer weniger heiß und im Winter weniger kalt sei. B. Wirtschaftlich. a. Die Frage der Kleinsiedlungen. Auch in denjenigen Gebieten, in welchen einer dauernden Befledlung gesundheitliche Bedenken nicht entgegenstehen, ist nach meiner Auffassung die Frage nach der Möglichkeit von Kleinsied- lungen in dem Sinne, daß der Anfiedler selbst mit Familie oder sonstiger weißer Hilfe ohne farbige Arbeiter das Land bebaut, durchweg zu verneinen. Ich will dahingestellt sein lossen, ob der Anfiedler in dem tropischen Höhenklima das- jenige Maß von körperlicher Arbeit, das für die eigene Bearbeitung der Scholle notwendig ist, auf die Dauer würde leisten können. Selbst wenn dies der Fall wäre, würde doch ein wirtschaft- liches Fortkommen solcher Kleinfiedler nicht ge- währleistet sein. Zunächst besteht die große Schwierigkeit des Absatzes seiner so gewonnenen Produkte. In der Kolonie wird mur ein geringer Absatz und nur an den mit der Bahn leicht erreichbaren Orten stattfinden können. Bei vielen Produkten tritt zudem leicht eine Kon- kurrenz der billiger arbeitenden Eingeborenen ein. Ich darf auf die Verhältnisse in Wilhelmstal verweisen, wo der Herr Staatssekretär ebenso wie ich den Eindruck gewonnen hatten, daß keiner der dortigen Ansiedler bei Beschränkung auf eigenen landwirtschaftlichen Betrieb auf einen grünen Zweig würde kommen können. Die Wilhelmstaler An- stedler haben sich dabei durchweg der Hilfe jar- biger Arbeiter bedient und trotzdem keine Ersolge gehabt, soweit sie ausschließlich der Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte sich gewidmet haben. Aber auch abgesehen von der Frage des Ab- satzes liegen die Verhältnisse hier so, daß kein ackerbautreibender Anfiedler ohne ausreichende farbige Hilfe auf die Dauer bestehen kann. S0 ist z. B. die Vogelplage an allen von mir be- sichtigten Plätzen im Bezirk Moschi derart, daß für das Verjagen der Vögel von einem Hekiar Weizen, wenn überhaupt eine Ernte herauskommen sollte, durchschnittlich sechs Eingeborene ohne Unter- brechung vom Morgen bis zum Abend tätig sein mußten. Das Fernhalten der Wildschweine er- fordert nächtliche Bewachung der Felder. Weiter richten Paviane, Stachelschweine und andere Tiere derartige Schäden in fast allen Kulturen an, daß der Weiße, der nach heimischer Art lediglich seinen UAcker bestellen und keine Bewachung einrichten würde, so gut wie nichts ernten würde. Es in mir wiederholt von Farmern, die infolge Mangels an farbigem Personal keine genügende Felder- bewachung hatten einrichten können, erklärt wor- den, daß sie z. B. von Weizenfeldern gar keine Ernten bekommen hatten, da der Weizen vol- ständig von Bögeln verzehrt war. “ Luch die Versuche mit den Deutsch-Russen in Leudorf haben hinsichtlich der Kleinfiedlung zu einem vollständigen Mißerfolg geführt. Die dort verbliebenen Familien finden ihren Unter- halt als Handwerker, Frachtfahrer und dgl. und haben nebenbei etwas Ackerbau und Biehzucht. Die Auffassung, daß eine Kleinsiedlung in dem oben umschriebenen Sinne dort nicht möglich it. wird auch von Hauptmann Leue geteill., üuch sonst habe ich unter den Anfiedlern keinen eir#“ zigen getroffen, der einer solchen Art der Besied- lung mit Ackerbauern das Wort geredet härr- Es wäre erwünscht, wenm die Fruge der Anseung heimischer lleiner Ackerbauer ohne Kapitol, de in der deutschen Presse ab und zu noch erören wird, für die hier in Rede stehenden Gebiere endgaltig als erledigt betrachtet würde. Leute die doraufhtn etwa aus Deutschland her kommen würden, in dem Glauben, nach heimischen Muster eine kleine Acherwirtschaft errichten # tönmen, würden m.C. scheitern müssen. Etas gans