W 264 2c0 Pfund pro Baum genannt. Zum Teil sind die Erträge höher. Für manche Bäume betragen sie ein mehrfaches jener Quantität, doch hat sich ge- zeigt, daß auf eine zu reiche Ernte meist im Jahr darauf ein geringer Ertrag folgt. Die Pflanzer, die ursprünglich meist ohne Schattenbäume den Kaffee pflanzten, sind besonders in den weniger hoch gelegenen Gebieten mehr und mehr zur An- wendung von Schattenbäumen gelangt, in der Annahme, dadurch einen im Anfang weniger hohen, aber dafür sicheren und sich nicht schnell erschöpfenden Ertrag zu erhalten. Mehrfach standen allerdings die ungünstigen Arbeiterverhältnisse der Erzielung des vollen Ge- winnes im Wege. Die Arbeiter aus dem Gebiet des Kilimandjaro und Meru selbst sind zwar wesentlich billiger als die im Innern angewor- benen Arbeiter, doch stand das Angebot an Ar- beitskräften, besonders für die von den Nieder- lassungen der Eingeborenen entfernter liegenden Pflanzungen, wesentlich hinter der Nachfrage zurück. Die Anwerbung von teueren Arbeitern im Innern erfolgte nur von seiten einzelner größerer Unternehmungen, während die kleineren Pflanzungen im wesentlichen auf die einheimischen Eingeborenen angewiesen waren. Eine allmäh- liche Verbesserung der Arbeiterverhältnisse, soweit es sich um die Bewohner dieser Gebiete (die Wadschagga am Kilimandjaro und die Waaruscha und Wamern am Meru) handelt, steht zu erhoffen. Doch scheint es bei dem ständig wachsenden Um- fang der Pflanzungen, denen besonders am Mern nur eine beschränkte Eingeborenenzahl gegenüber- steht, auf die Dauer kaum möglich zu sein, die genügende Arbeiterzahl aus den dortigen Leuten zu gewinnen. Es wird daher jedenfalls in den Pflanzgebieten am Meru in absehbarer Zeit auf Arbeiter von außerhalb in höherem Maße als gegenwärtig zurückgegriffen werden müssen. Ich halte die Kaffeekultur sowohl am Kili- mandjaro wie am Meru für sehr aussichtsreich und möchte annehmen, daß fsie auch weiterhin gute Erträge abwerfen wird. Vorausgesetzt ist allerdings, daß die Schädlinge nicht allzusehr Überhandnehmen. Zur Unterstützung der Pflanzer am Meru, von denen einige den Schädlingen mit geringen Kenntnissen über etwaige Bekämpfungs- methoden gegenüberzustehen scheinen, habe ich den Pflanzungspathologen Dr. Morstadt aus Amani, der gerade auf diesem Gebiet große Er- fahrungen besitzt und bereits früher mit gutem Erfolg die Plantagen am Kilimandjaro zu gleichem Zweck bereist hat, veranlaßt, die Pflanzungen am Mern zu besuchen. Die fernere Voraussetzung ist, daß es gelingt, ein den Anforderungen ent- sprechendes Arbeiterangebot zu erhalten. Gegen- über den Pflanzungen in der Ebene bieten diese hoch gelegenen Pflanzgebiete den großen Vortcil besserer gesundheitlicher Verhältnisse. Hier düritte der mittlere Pflanzer auch wirtschaftlich insofern günstigere Aussichten haben, als er sich einen weit längeren Zeitraum als in den Tiefengebieten ununterbrochen der Bewirtschaftung seiner Pflan- zungen widmen kann. Neben den besprochenen Kulturen wird viel- fach Mais gebaut, ferner Bohnen und euro- päische Getreideearten, in geringerem Maße ouch andere rropische Nutzpflanzen. Die Größe der Pflanzungen beträgt durchschnittlich einige 100 ha. Nicht selten wird von dem Pflanzer gleichzeilig Viehzucht betrieben, bisweilen auf einem an die Pflanzung angrenzenden oder nicht weit davon belegenen besonderen Weidegebiet, dessen Fläche die der Pflanzung um das Mehrfache zu über- steigen pflegt. . e. Die Viehfarmen. Die Hochsteppen am Kilimandjaro und Meru sind, soweit sie genügendes Wasser haben, gut zur Viehzucht geeignet. Das Großvieh auf den von mir besichtigten Farmen befand sich fast durchweg in gutem Zustande. Es waren Kreuzungen des einheimischen Viehs hauptsächlich mit Halbblut- bullen- aus Britisch-Ostafrika erfolgt, zum Teil auch mit südafrikanischen Bullen. Die Fleischschafzucht gedeiht gut, dagegen hat sich Wollschafzucht an verschiedenen Stellen als nicht möglich erwiesen, zum Teil wegen des höusigen Vorkommens von Kletten, zum Teil wegen der durch zu geringe Höhenlage bedingten Wärme. Mit Straußenzucht sind auf mehreren Farmen vielversprechende Anfänge gemacht worden. Es handelt sich dabei bisher ausschließlich um im Schutzgebiet eingefangene Strauße. Nur auf der von Hagenbeck neu eingerichteten Farm, auf der sich bereits einige einheimische Strauße be- finden, werden voraussichtlich von außerhalb ein- geführte Strauße zu den einheimischen hinzutreten. Die Größe der Farmen ist verschieden. Im allgemeinen beträgt die Höchstgrenze 2000 bs, nur vereinzelt kommen größere Farmen vor, wie die Trappesche Farm am Meru mit insgesamt 6000 ha und die der Kilimandjaro-Pflanzungs gesellschaft am Kilimandjaro mit 12 000 ha. Die Farmer haben regelmäßig, soweit die Wasserverhältnifse dies gestatten, einige Hektor mi Mais, Getreide und Kartoffeln bepflanzt. Erschwert wird die Biehzucht durch das Vor- kommen von Krankheiten. Für Rinder war bisher von besonders größter Bedeutung da- Küstensieber, durch das vielfach Verluste hervor- gerufen sind. Neuerdings ist auch die Rin hinzugekommen, welche bisher auf zwei