327 20 im Berichtsjahre infolge der großen Ernte sehr wählerisch geworden find. Die British Cotton Growing Association fährt indessen fort, alle marktfähige Baumwolle, die ihr vorgelegt wird, zu kaufen. Die Unterstützung der Association be- schränkt sich aber nicht auf die von Eingeborenen gepflanzte Baumwolle, sondern sie gewährt auch europäischen Pflanzern beträchtliche Vorschüsse. Die Lösung der Arbeiterfrage war sehr schwierig. Besonders bei dem Beginn der Regen- zeit, wenn die Aussaat erfolgt und wiederholtes Reinigen erfordert, machte sich der Mangel fühl- bar, so daß manche bereits vorbereiteten Felder nicht bestellt werden konnten. Es ist wenig Aus- sicht vorhanden, daß hier eine Besserung eintreten wird, da die ständige Zunahme der europäischen und der Eingeborenenkulturen eine dauernde Ver- größerung des Arbeitermaterials erfordern. Die einzig mögliche Lösung liegt in der ausgedehnteren Benutzung von landwirtschaftlichen Maschinen. In der Trockenzeit sind in den meisten Distrikten ge- nügend Arbeitskräfte vorhanden, so daß die Ernte nicht dieselbe Schwierigkeit wie die Aussaat macht. Zweifellos ist der Mangel an Arbeitern auf den europäischen Pflanzungen beim Beginn der Regen- zeit hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß die Eingeborenen ihre eigenen Felder bestellen. Dazu kommt noch, daß der Eingeborene eine natürliche Abneigung hat, während des Regens auf den Feldern zu arbeiten. Einwanderer haben daher in Nyasaland nur Aussicht, wenn sie genügend Kapital haben und landwirtschaftliche Maschinen und sonstige Erfordernisse für die Bestellung der lantagen mitbringen. Auf den Regierungs- sarmen werden Versuche mit besonderen Pflügen gemacht; besonders erfolgreich hat sich das Modell Trewhella Monkey Jack zrw, (Auszug aus dem Bericht des Departmen of Agriculture für das r- 191 —— staotuche Förderung der Kautschuknultur in Brasilien Der Staat Pará und e brasilianische Bundes- regierung haben eine Reihe gesetzgeberischer Maß- nahmen zur Förderung der Kautschukkultur ge- kroffen. Durch Gesetz vom 6. November 1 at HPars ein ge Prämie von 500 N#s is, zahlbar in vier Shresuren für die Anpflanzung von je öoOKautschus Pumen ausgesetzt, sowie den Kautschukpflanzern einen kursssnachlaß von 50 v. H. bei Verkauf von Staats- und Lieferung von je 500 ke künstlichem Dünger während vier Jahren, unentgeltlichen Transport der 5 tschuk in Aussicht gestellt. Ein Gesetz F# 17. Mai 1911 ermächtigt die Regierung von * Unternehmungen, welche die Reinigung von utschuk betreiben wollen, in jeder zweckmäßig er- scheinenden Weise zu fördern. Zwei Gesetze vom 4. und 6. November 1911 gestatten die Vergebun von Landbonzessionen bis zu 200 000 ha a Gesells schaften, die sich der Kultur der Hevea Hailiel widmen wollen; diesen Gesellchften werden für die Ausfuhr von Pflanzungskautschuk Fracht= und Zoll- ermäßigungen Genähr ct, die innerhalb 50 Jahren von 50 v 10 v. inken. Als Gegenleistung müssen die C#scuschaften jährlich bestimmte Mengen von Kautschukbäumen anpflanzen. Die der Kautschukkultur Frmn Vergünstigungen soll zum Teil auch dem akaobanu zugute kommen. Ferner sieht ein Gesetz vom 4. November 1911 auch für Unternehmungen, die sich mit der Bearbeitung von Reis, Mais, Bohnen und Baumwolle befassen. Prämien sowie Zoll= und Tarifermäßigungen Ein e System der Begünstigung des chuabe ist durch das brasilianische Bundes- Jannuar 1912 eing eübrt, Dieses r-* geles vom ast für die urt Kautschukkultur be- stimmten Materialien, Prämien .Pilanzungen. die je nach der augepslanzten Kutschukar 900 bis Hodv Milreis 2 ha betragen, r#C für die Viederbenstanzung n Kautschuklandes, die in gleicher Weise von 720 bis 2000 Milreis abgestuft sind sowie Prãmien für i 2000 zur Reinigung von ausschur. die bis zu 500 000 Milreis für eine Anlage betra eten können. Ferner sollen 16 Musterpflanzungen angelegt und in Park, Manaos und im Es je eine mit allen bogienischen Einrichtungen ausgestattete Einwanderumgsstation errichtet werden. Zwecks Er- riierna 5 Verkehrs sollen eine Reihe von Straßen W“me und der andere Flüsse besser s#o ier die Ernährung der Arbeiter * Häeichtern und zu ver- billigen, soll auch die Produktion von Nahrungsmitteln durch Prämien und sonstige Vergünstigungen gefördert werden. Schließlich soll zur Propagierung der Kautschuk- kultur alle drei Jahre eine Ausstellung stattfinden, auf welcher die erzielten Fortschritte durch Prämien be- lohnt und allgemein zugänglich gemacht werden sollen. (Aus Economie protection of the India-rubber, Paris, Société générale d’impression, 21 rue Ganneron. 1912.) findauflächen und Ergednis der indischen Baumwoll- ernte 1912/13.") Das Schlußmemorandum über die indische Baum- wollernte für die Saison 1012/18 baut sich uf. den aus den einzelnen Provinzen bis zum 1. Februar eingegangenen Berichten auf und gibt, * ee möglich ist, Verglei gangenen Jahre. ie gesamte mit Baumwolle bestellte Fläche wird jetzt zu 21 911.000 Acres angegeben; sie ist um fast 1, 4 v. H. größer als die vorjährige. Der Gesamtertrag beläuft sich aaußts000 Ballen von je 400 engl. Pfund gegen 3 288 000 Ballen im Vorjahr und ist Ioniit um fast * v. 8 größer als der vorjährige. Hierzu kommen noch 1000 Ballen aus Ein eborenenstaaten in Bihar und Orissa, für die keine Berichte erstattet sind. Nach den Angaben der „Bombay Cotton Trade Association Ltd.“ waren die Zahlen für den Export und den Verbrauch für das mit dem 30. September 1912 endende Jahr die folgenden: Netto Export 1 773.000 *) Val. „D. Kol. Bl.“ 1913, S. 120. e mit der Ernte im voraufge-