W 451 Herösternte. ist schon vor Mresschluß zur Verschiffung gel bracht worden. Unter den letzten Sommer soll die Baumwollrunte im allgemeinen wenig gelitten haben. auptabnehmer für Tientsin-Baumwolle kommen in Frage: Japan, die Schanghai= und Hong- kong-Spinnereien, die Vereinigten Staaten von Amerika (Boston). Deutschland und (in kleineren Mengen! sterreich= Ungarn, Italien und Frankreich. Genaue Zahlen, wie sich die Ausfuhr auf die verschiedenen Länder verteilt, sind nicht erhältlich; es liegt aber Grund zu der Annahme vor, daß die Ausfuhr in über- wiegender Menge nach Japan und zu einem guten Teil in die Schanghai-Spinnereien gegangen ist, die infolge der beinahe völligen Erschöpfung der vorjährigen mittel- chinesischen Ernte in der ersten Hälfte des Jahres auf Bezug von auswärts angewiesen waren. Japan ist schon seit Jahren der regelmäßigste und größte Abnehmer und benutzt die hiesige Baum- wolle zum Spinnen von Baumwollgarn unter Ver- mischung mit mittelchinesischer und indischer Baumwolle, da das Tientsin-Produkt allein zu kurzstapelig ist, um einen guten Faden zu geben. ie Schanghai= und Hongkong-Spinnereien benutzen die Ware zum gleichen Zweck. Während diese Märkte bis Anfang 1912 für das hiesige Produkt wenig Interesse zeigten, ist darin inzwischen ein Umschwung eingetreten. Man kauft dort jetzt Tientsin-Baumwolle gern und in großen Mengen. Amerika trat im Jahre 1912 auch wieder in größerem Maße als Käufer auf. besonders im Herbst, als die neue Ernte auf den Markt gelangte, und ver- spricht in Zukunft neben Japan die größte Rolle zu spielen. In Amerika wird von den verschiedenen Arten, die hier auf den Markt kommen, die rauheste und kurz- stapeligste bevorzugt, im Gegensatz zum europäischen Kontinent, der eine weichere Flocke vorzieht. Auch in ümerika. hauptsächlich in Boslon, dürfte Vetsin-Baum- wolle in erster Linie zum Vermischen mit anderen Baumwollsorten und auch mit Wolle benutzt werden. Deutschland hakte im Jahre 1911 große Men en von hier bezogen, im letzten Jahr aber war das schäft infolge ungünstiger Preislage geringer. Houpt- abnehmer in Dentschland sind die Textilfabriken in der Umgebung von Crimmitschau und in der Rheinprovinz. Eine Reihe von Fabriken haben sich dort bereits ganz und gar auf das Verspinnen der Tientsin-Baumwolle eingerichtet. Infolge seines kurzen und rauhen Stapels eignet sich das Hine Produkt vorzüglich zum Mischen mit geringeren Wollen und Herstellung von Halb- wollenfabrikaten. Frankreich, Osterreich- uUngarn und Italien beziehen ungefähr die gleichen Menge Ein weiterer Konsument, der im gaufe der Zeit wohl auch einige Bedeutung gewinnen wird, ist Australien, wo die hiesige Baumwolle — zum Mischen mit Wolle verwandt wird. ande selbst wird die Baumwolle außer für den red Leen nicht mehr verwertet, seitdem die Fabrik in Chang te fu (Honan) im vorigen Jahre abgebrannt ist. In der ersten Hälfte des Jahres 1912 war die Nachfrage von Europa schleppend, da Japan und auch die Schanghai--Spinnereien in der Lage waren, höhere Pre eise als die vom europãischen onsumenten be- willigten zu zahlen. Nach dem Preissturz im Herbst. dem der biesie Markt bald folgte, setzte aber rege Nachfrage ein, so daß das Fehlen von Bestellungen in der ersten Hälfte des Jahres durch erhöhte Aufträge in der zweiten Hälfte völlig ausgeglichen wurde. Die Güt te des Produktes war durchweg befriedigend, sowohl ie der rauheren Paotingfn-Baumwolle als auch die Überschwemmungen im da * der weicheren aus W* ang. Zu bemerken ist dabei, au ie. Paotingfu- Baumwolle (wohl infolge besserer #Rflege dert Pflanze) scheinbar im Laufe der Zeit weicher und etwas langstapeliger wird, was zwar in Deutschland geschätzt wird, in Amerika aber nicht in den Wünschen der Spinnereien liegt. Da die Bauern und Händler — genau wie an anderen Plätzen Chinas — immer wieder versuchten. die Baumwolle durch Hinzusetzung von heißem Wajfer zu beschweren, um nnehr Geld für ihre Ware zu be- kommen, gründeten die hiesigen Ausfuhrfirmen und sonktigen Interessenten Mitte vorigen Jahres die otton Anti-Adulteration Association ot Tiemsin“, um sich gegen die künstliche Verwässerung zu schützen. Ihre Vorschriften wurden von den chinesischen Bö- hörden bestätigt und beachtet. Die vom Personal der Native Costoms ausgeübte Kontrolle war aber bis vor kurzem noch recht mangelhaft, schon aus dem Grunde, weil man nicht die richtigen und benötigten Versuchs- apparate hatte, doch ist auf Vorstellung verschiedener Firmen hin inzwischen ein Wandel zum Besseren kin- Cetreten. Erst kürzlich lagerten noch vor der Zollstation mehrere tausend Ballen Baumwolle, die wegen ihres Feuchtigkeitsgehalte nicht hereingelassen Dieses Vorgehen wird wohl von heilsamem Einfluß auf rs chinesischen Abgeber sein und es ihnen ratsamer erscheinen lassen, in Zukunft etwas vorsichtiger zu Werke zu gehen. Gegen Ende des Jahres 1912 trat hier auch ein sich im großen und ganzen an das Schanghai-Verfahren anlehnendes „Testing House“ in Tätigkeit, welches sich wahrscheinlich zu einem recht nützlichen Institut hernus- bilden wird. Es hat im Laufe dieses Winters schon häufig Gelegenheit gehabt, Schwindeleien der Chinesen, die naiver Weise der Ansicht sind, daß die Feuchtigkeit im Winter nicht so leicht entdeckt werden kann, und daher wieder kräftig pantschten, auf die Spur zu kommen und gewässerte Baumwolle aufzuhalten und für ihr Trocknen unter amtlicher Aussicht zu sorgen. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Tientsin.) Kaka-Ausfuhr aus der Dominikanischen m im Januar und Februar 1913. ) Januar 1913 bebruar 1 * — 1# Ver. St. von Amerika 576 796 120 448 797 925 164 959 Deutschland 140 501 28 192 1565 794 35 325 Frankreich . 140 904 30 760 121 642 25 485 Im ganzen 858 201 179 400 1 085 861 226 769 Im Vorjahr. 1277 350 256 804 1 3077606 2060 975 (Nach einem Beäichte des Kaiserl. Konsulats in San Domingo.) sübrbhodeslo. Verbot der Ausfuhr von Ingoraziegen. Straußen und Straußeneiern. Nach einer Mitteilung des britischen Handels- sachverständigen in Südäfrika ist die Ausfuhr p# Angoraziegen, Straußen und Straußeneiern über. N Erenzen, des Gebiets Südrhodesia durch die „Angora Goat and Ostrich Export Probibition ördinanee, 1913“ verboten. Das dun b findet indes keine, An- *) Val. . Kol. Bl.“= 1918, S. 242.