481 20 Pfleiderer-Waschmaschine, sondern eine von einer englischen Firma gelieferte Kombination verschie- dener Walzen, unter denen sich auch ein Werner & Pfleiderer-Apparat befindet. In dieser ganz fehlerhaft konstruierten Anlage kann der Kaut- schuk genau so geschädigt werden wie in den Waschanstalten, die ohne den Werner & Pfleiderer- Apparat arbeiten. Die Prüfung der dort ge- wonnenen Kautschuke kann zu keinem Urteil über die Brauchbarkeit des Werner & Pfleiderer= Apparates führen. Die Unterzeichneten prüfen den Wascher selbst seit etwa einem Jahre und sind bisher zu einem recht günstigen Urteil über die Wirkung desselben gelangt. IV. Schlußbetrachtung. Bezüglich der bei diesem Punkte gemachten Erfahrungen stehen wir nach wie vor auf Grund eigener Erfahrungen auf dem Standpunkte, daß es wünschenswert sei, die Pflanzer durch ent- sprechend vorgebildete Beamte weiter direkt auf- zuklären. Wir halten auch die Ausbildung hier- für geeigneter Personen für durchaus möglich, ebenso wie es sich ja auch in Kamerun unseres Wissens hat durchsetzen lassen, die Kautschukinspek- tionen mit geeigneten Beamten zu besetzen. Hier- mit ist in keiner Weise das, was draußen und besonders von Prof. Zimmermann selbst bisher geleistet wurde, als geringwertig hingestellt. Es ist nur darauf hingewiesen, daß zur erfolgreichen Leistung die Arbeit einer Anzahl von Personen erforderlich und die einzelner oder gar nur einer Person, welche zudem noch nebenamtlich die Arbeit leistet, nicht ausreichen kann. Dr. E. Marckwald. Dr. Fritz Frank. Kautschuk-Zentrasstelle für die Kolonien. Die Wal Zentralstelle für die Ko- lonien (Inh. D Marckwald und Dr. Fr. Frank) hat ihren Gebeis där- das dritte Arbeitsjahr (April 1912 bis April 1913) herausgegeben. Der Be- richt legt Zeugnis ab von der rührigen Tätigkeit der t Die Inanspruchnahme der Zentralstelle at sich weiter gehoben. Außer dem Kautschuk hat sie in wachsendem Maße auch andere koloniale Produkte in ihren Arbeitsbereich gezogen. Die Slinanzlerung von Bewässerungsprosehten.“) Auf dem zweiten südafrikanischen Frri- gation-Kongreß in Ondtshoorn (8. bis 12. Ol- tober 1912) wurde von dem Direktor of Frrigation, Herrn F. E. Kanthack, ein bemerkenswerter Vortrag über die „ Finanzierung von Bewässerungs- projekten“ gehalten. Kanthack wies nach dem Be- richte des deutschen Landwirtschaftlichen Sach- verständigen für Britisch-Südafrika im Anfange Vgl. auch „D. Kol. Bl.“ 1918, S. 110 ff. seines Vortrages darauf hin, daß heutzutage häufig voll- ständig unkultivierte Flächen für sehr hohe Preise an- nekauft werden, weil man glaubt, diese bewässern zu können. Nur selten verschafften sich die Käufer vor Ab- schluß des Kaufvertrages ein sicheres Urteil darüber, wie- viel Geld sie aufzuwenden haben würden, um die vor- handenen Bewässerungsmöglichkeiten auszunutzen. Er kenne Fälle, in denen solche zur Bewässerung geeignete Farmen zum Durchschnittspreise von 10 8 pro Morgen angekauft worden- seien, bei denen es sich heraus- gestellt habe, daß die Kosten der Einrichtung einer Bewässerungsanlage 30 bis 40 & pro Morgen betragen würden. Der Vortragende warnte vor derartig un- überlegten Käufen, welche nicht nur die wietschaftliche Existenz des -einzelnen untergraben, sondern ganz gemein die Farmpreise auf eine nicht rentable nd daher wirtschaftlich verhängnisvolle Höhe herauftreiben. er Vortrag lautete dann weiterhin ungefähr folgender= Vor Begründung des südafrikanischen Bundes gingen die Ansichten der Eingel-Regierungen in bezug auf die bei Entwicklung des Bewässerungswesens zu befolgenden Grundsätze etwas auseinander: In der Kap-Provinz führten schlechte Erfahrungen luu einer Politik, welche es sich zur Aufgabe machte, ie Entwicklung des Bewässerungswesens durch privaten Unternehmungsgeist von einzelnen und von Genossen- chaften anzuregen, wobei der Staat die technische Leitung und Finanzierung auf streng kommerzieller Grundlage übernahm. Ausführung von Bewässe- rungsanlagen auf S Lase wurde als unzweck- mäßig verworfen. Im Transvaal dagegen bestand die Haupttätigkeit des dortigen Irrigation-Departments in der Herstellung staatlicher Bewässerungsaulagen. Seit der Gründung der Union hat die Bundes- regierung in der Hauptsache das Beispiel der Kap- Kolonie nachgeahmt und heute noch wird die Förderung privater oder genossenschaftlicher Bewässerungsprojekte als die Hauptausgabe des Frrigation-Departments der Union angesehen Trotzdem nötigen soziale Probleme den Sta * dazu, eine gewisse Anzahl Bewässerungsanlagen selbst auszuführen, bei denen Erwägungen rein kommerzieller Natur in gewissem Grade in den Hintergrund treten. In ganz besonderen Fällen, z. B. bei der Begründung von Arbeiterkolonien, werden solche Gesichtspunkte so- gar gänzlich außer acht gelassen. Der heutige Vortrag soll sich nur mit Bewässe- rungsunternehmungen von einzelnen Farmern oder Genossenschaften beschäftigen, welche gemäß den Be- stimmungen des Irrigation-Gesetzes vom Sta fördert und unterstützt werden und die sich auf zate cge- gheschäftlich korrekter Basis entwickeln sollen fgc Wert von Bewässerungsanlagen ist sehr ver- schieden Sie können z. B. dazu geschaffen werden, um den Wert schon bestehender ackerwirtschaftlicher Betriebe zu erhöhen, wie es bei Einrichtung der Be- wässerungsanlagen auf Juckerrohrfarmen oft der Fall ist, wo die Bewässerung in erster Linie den Zweck hat, das Erntequantum zu vergrößern. Zweitens ist die Bewässerung oft die unumgängliche Vorbedingung für die Erzeugung von Ernten auf den betreffenden Flächen. Drittens werden Bewässerungpanlagen ansgeführt, um es möglich zu machen, daß die Ernten auf den be- treffenden Feldern mit Hilfe des Wassers in kritischen Zeiten, welche während der Wachstumsperiode oder in trockenen Jahren eintreten, ungefährdet weiter gedeihen können. Viertens kann eine Bewässerungsanlage auch eine Kombination mehrerer oder aller dieser erwähnten Fälle darstellen. Aus den eben angeführten Gesichtspunkten heraus.