G. 483 26 Im allgemeinen ist es am besten, die Ertrags- berechnungen auf das ungefähre Durchschnitts-Ergeb- nis einiger Stapelprodukte zu basieren, welche keinen zu hohen Wert, aber einen gleichmäßigen Preis haben. Kein Geldgeber sollte ein Darlehen für die Aus- führung eines Bewässerungsprojektes bis zur vollen Höhe des Schätzungswertes der Anlage geben, auch da nicht, wo er in vorsichtiger Weise festgestellt ist. Besonders groß muß aber die Sicherheit sein, wenn ein langfristiges Dorleben gewünscht wird und die Kalkulation des Projektes auf Grund der heutigen Martipreise behemacht worden t sich nun die wicht htige Frage, wie lange die Glckrcheanpene für Bewässerungsdarlehen be- messen werden soll. Noch vor wuinigen Jahren verlangte jeder Farmer, der einen Antrag auf Gewährung eines Darlehens für Bewässerungszwecke stellte, eine 40 jährige Rück- zahlungsfrist. Das war, auch vom Standpunkte des Darlehennehmers, eine kurzsichtige Finanzvolieis Nur große Bewässerungswerke dürfen Darlehen erhalten, deren Rückzahlung sich auf eine Periode von über 20 Jahren erstreckt, und nur wenn sie in dauerhaftester Weise hergestellt sind, darf man bis zu 30 Jahren gehen. Bewässerungsanlagen einzelner Farmer sollten fast ausnahmslos in weniger als 20 Jahren ihre Darlehen getilgt haben. Die Rückzahlungsfrist ist zu bemessen nach der zu erwartenden Lebensdauer der Bewässerungsanlage als unabhängige einzelne Anlage, und dabei ist von vornherein zu überlegen, ob es nicht nötig werden wird, die geschaffene Anlage durch bessere und umfassendere Projekte nach einiger Zeit zu ersetzen. Die Erfahrung hat gelehrt, daß es richtig ist, für die Rückzahlung einer Anleihe für eine mit Pumpen gespeiste Anlage 10 Jahre festzusetzen und 5 Jahre für ein Darlehen zur Herstellung kleiner Sckalremr auf Far# Es gibt aber noch andere Gesichtspunkte, welche es erwünscht erscheinen lassen, die Rückzahlung in so kurzer Zeit als irgend möglich durchzuführen. Süd- afrika befindet sich, was das Bewässerungswesen an- belangt, in der Hauptsache noch im Anfangsstadium. Gewöhnlich werden die Bewässerungsanlagen zunächst primitiv und so billig wie imöglich hergestellt, damit man sein Land mit wenig Kosten möglichst bald unter Bewässerung setzen kann. Die reichen Erfolge lassen in kurzer Zeit den Wunsch nach einer dauer- hafteren Anlage lebendig werden, da die Farmer meist schnell herausfinden, daß ihre billigen Bewässe- rungswerke, auf welche sie mit Recht stolz waren, viel unnötiges Geld für Erhaltungs= und Wiederherstellungs- arbeiten erfordern. Man darf nicht vergessen, daß es gerechtfertigt ist, ein Kapital von 10 000 bis 15 000 8 anzulegen, wenn man dadurch jährlich 100 28 uens tungs und Wiederherstellungskosten ersparen kann. Es ist auffallend, wwie gleichgültig heutzutage noch viele Farmer gegen die Tatsache sind, daß ihre Be- wässerungsanlagen so viel Geld und urbet für Er- haltungszwecke erfordern. Sie betrachten das um- ständliche und genaue Projekt, wie es der Ingenieur ausarbeitet, als zu kostspielig und unnötig. und sind stolz auf ihre billigen und primitiven zlaenn die sie für das einzig Richtige halten. Fällt ihr Damm, welcher mit einem unmöglichen Querschnitt angelegt ist, zusammen, oder stürzen die zu steilen Ränder eines Bewässerungsgrabens, welcher durch weiches Erdreich führt, ein, oder kommen andere Unglücksfälle infolge unsachverständiger Anlage vor, so wird das auf alle möclichen Ursachen zurückgeführt, nur nicht auf die richtige. Die Anlagen werden repariert und in einem annähernd gebrauchsfähigen Zustande erhalten ohne Rücksicht auf die Größe der Ausgaben. In der Tat wissen nur wenige Farmer, wieviel Geld sie für der- artige Zwecke wirklich auswenden. ach und na kommt aber die Zeit, wo der Farmer sieht, daß es zu riskant ist, die bewässerten Flächen der Möglichkeit des Zusammenbruches der Bewässerungsanlage auszu- setzen. Dann beginnt der unvermeidliche Neubau. Die Anlagen werden meistens in viel soliderer Art und Weise erneuert, da die Farmer zur Zeit des Neubaus schon in besserer Vermögenslage sich befinden, als es bei #ulagelk der ersten primitiven Bewässerungsanlage der Aber walh der Wunsch, größere Flächen zu be- wässern, oder die eigenen Bewässerungswerke mit denen der Nachbarn zu vereinigen, macht es häufig nötig, die ursprüngliche Anlage vollständig zu beseitigen. Das ist der häufigste Grund für die kurze Lebens- dauer der e ewässerungsanlagen Ehe aber die Zeit herankommt, wo die Bewässe- rungswerle niedergelegt werden müssen, sollte das für ihre Herstellung aufgewendete Kapital möglichst voll etilgt sein. Deswegen liegt es im Interesse der garer selbst, wenn sie dazu angehalten werden, das für Bewässerungsanlagen in, An#ruch genommene v schnell wie möglich abzuza i gewöhnlichen kleinen uuenieor sollte man die Zelt für die Rückzahlung der dazu verwendeten Darlehen oder die Abschreibung der eigenen Aufwen- dungen auf höchstens 10 Jahre bemessen. Ein späterer Termin hat natürlich zur Folge, daß ein Farmer, welcter einsieht, daß ein Niederlegen der alten Werke wirtschaftlich richtig ist, nicht in der Lage ist, die nötigen Maßnahmen durchzuführen, da ja ein Teil des für die alte Anlage aufgewendeten Geldes noch nicht abgeschrieben ist. Er sieht sich dann eventuell außer- stande, ein neues, größeres und besseres Proiekt zu finanzieren, dessen Ausführung für ihn eine dringende Notwendigkeit geworden ist. Ich kann nur Allen, welche für Bewässerungszwecke Darlehen nehmen, den dringenden Rat geben, diese so schnell wie möglich zurückzuzahlen. Es gibt keine Bewässerungsanlage, welche endgültig ist. Immer wieder stellt sich heraus, daß Anderungen, Verbesserungen. Vergrößerungen oder gänzliche Beseitigung der alten Anlagen notwendig wird, um einem besseren Projekt Platz zu machen. ger muß darauf hinarbeiten, daß die Kosten der alten Anlage en getilgt sind, ehe es Zeit wird für die Ausführung eines neuen Projektes. Ich bin übergengt. daß ernstliche Krisen eintreten werden, wenn bei den Farmern des südafrikanischen Bundes nicht gesündere Finanzierungsmethoden Ein- gang finden. Die Verschuldung des Grundbesitzes im Bundesgebiet ist außerordentlich gestiegen, und es ist traurig aber wahr, daß häufig für die Hypotheken nicht genügend Sicherheit durch ausgeführte Melio- rationen auf den beliehenen Farmen geschaffen worden ist. Oft ist es überraschend, in welchem Mißverhält- nisse die Verschuldung einer Farm zu ihrem richtigen Taxwerte steht. Wenn man Bewässerungsprojekte mit Vorsicht und richtigen Geschäftsprinzipien in Angriff nimmt, dann ist für die Zukunft nichts zu befürchten. Aber unüber- legte Bewässerungsanlagen, große Darlehen für un- wirtschaftliche Jwecke, die Anlage übertriebener Preise für Grund und Boden, bringen die Gefahr mit sich, daß ein für das ganze Land verhängnisvoller Fall der Grund= und Bodenpreise eintritt. Die Preise, welche augenblicklich im ganzen Bundesgebiet bezahlt werden, sind lächerlich und gefährlich hoch, und in ihnen liegt eine große Gefahr für das Land. Wer eine Farm kaufen will, bezahle sie ihrem wahren