603 2e# gsuer Material und für die Bahngebäude vielfach — und Holz an Stelle von Stein verwendet · Plaude-Enenbahnvekwaltunggehtdahin, dtc ersten Enlagetosien der neuen Linien so gering wie möglich zu gestalten und diese erst später mit der Ent- wicklung des Verkehrs entsprechend auszubauen. · Mach einem Verichte des Kais. Generalkonsulats in Kapstadt.) Liter atur-Bericht. Uamb he Wissenschaftliche Stiftung. Ergeb- nisse der Südsee-Expedition 1908—1910. Heraus- gegeben von Prof. Dr. G. Thilenius, Direktor des Hamburgischen Museums für Völkerkunde. II. Ethnographie: A. Melanesien, . eche, Otto, Der Kaiserin Augusta-Fluck. Hamburg, L. Ei*“ & Co. 1913. Preis geh. 60.4. ee Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung hat das bee Verdienst, aus rein ethnogruphischen und anthropologischen Gründen die erste Expedition an den Kaiserin Augusta-Fluß geschickt zu haben, wührend bei allen anderen Strombercisungen geographi- She oder wirtschaftliche Interessen vorwalteten. Jene Erpeinign. die vom 23. Mai bis 5. Juni 1909 wührte und bis Malu, am Futße des Hunsteingebirges, 436 km von der Mündung entfernt, mit dem — „Peiho“ ausgeführt wurde, stand unter Leitung von Prof. Dr. Fülleborn; ihm sind anuch die vorzüglich ge- lungenen photographischen Aufnahmen während jener Stromfahrt zu 1en anken. Die ethnographische Aus- beute war ergiebi Sammlungsgegenstünde. aulerdem eine Fülle e M“ Beobachtungen auch auf anthropologischem und linguistischem Gebiete. Dieses neue Material hat, zusammen mit dem in der bis- herigen Literatur und in Museen verstreuten, Dr. Otto Reche, der jetzige Abteilungsvorsteher am Hamburger Museum für Völkerkunde, der an jener Expedition teilpahm, wissenschaktlich bearbeitet und damit die erste Monogra hie des Kaiserin Augusta-Flusses ge- schaffen, ein ge Kaen, das jeder Forscher und Kolonialfreund bei seinen Studien über jenes Gebiet zu Rate ziehen muß. Der 488 Seiten starke Großquartband bietet 88 zum Teil farbige Lichtdrucktafeln und 475 Holzschnitte im Text, die schurf und klur die charakteristischen Merkmale der ausführlich beschriebenen Sammlungs- objekte wiedergeben, sowie einc einzigartge Karte des usses — wurden doch an tungen ausgeführt, also auf durchschnittlich 500 m Entfernung je eine. Reche war sich bei Abfassung dieser umfangreichen Monographie wohl bewugt, daß er den Bann, der bis- her über dem gebeimnisvollen Sirome lag, dessen An- zichungskralt dank der Photographien von Professor Neuhauss mit ihrer Offenbarung der überraschenden Kulturhöhe jener Flußanwohner bei Fachleuten und Laien noch verstürkt wordcn war, nur nuch der Seite der materiellen Kultur hin brechen konnte. Dagegen hat, wie Reche selbst hervorhebt, der Mangel an sprach- licher Verstündigung und das natürliche Migtrauen der Eingeborenen auch der Hamburger Expedition den tieferen Einblick in den geistigen Kulturbesitz jener Stämme verwehrt, un icsen schatz zu heben wird Aufgabe späterer Forscher tz#dieser durch die Verhiitoisse Fases Lücken ist das Resultat der Expedition im Hinb iek auf die Kürze ihrer Arbeitszeit — nur 14 Tage im höchsten Grade erstaunlich, und ohne 4c war sie auf ethnographischem Gebiete die bisber er lolg- reichste, da ihr enüber das verständnislose Zu- sammenraffen und massenhafte Fortschlep ethno- Sraphischer Objekte früherer Sammler nicht in Betracht. kommen kann, und anderseits die reichen Sammlungs- ergebnisse der vom Reichs-Kolonialamt ausgesandten und noch jetzt am Kaiserin Augusta-Flusse arbeitenden Tpedition notwendigerweise noch längere EZit der Veröffentlichung harren werden. Aber gerade bin- sichtlich dieser Ergebnisse, die mir allerdings erst nur zum Teile bekannt geworden sind, glaube ich Reche voll zustimmen zu dürfen, daß sein uns entrolltes Büld vom Kaiserin Augusta-Fluß keine durchgreifende Veründerung, sondern nur eine wesentliche Bereiche- rung an einzelnen Zügen erfahren wi Reche behandelt im allgemeinen Teile seiner Mo- nographie die Geschichte, die Geographie, die Siede- lung, die Eingeborenen und die Sprache der Flug= anwohner. Von Einzelheiten sei gegenüber denen, die mit dem Namen „Sepik“ den ganzen Flutß benennen möchten. hervorgcho daß der Eingeborenenname für den Fluß alle 30 Vis 40 km wecehselt und dasß dieser 20 bis 30 Bezeichnungen haben dürkte. Feste Wege scheint es im Flutgebiete kaum zu Eehen Kanäle von 1½ bis 4 m Breite dienen dem Verkehr. Die Mloskitoplage am Flusse war während der ganzen Fahrt so enorm, daß die Erpeäliionstellnebner. keinen Augenblick Ruhe hatten; eine Moskitoart, die auch am Tage flog, stach sogar durch die dichten Segeltuchschuhe hindurch, und die schwarze Bedie- nungsmannschaft mutßte dorchZ europäische Kleidung geschützt werden. * der Eingeborenen kommt Reche auf Grund seiner Untersuchungen an dem lebenden wie am Schädel-Material zu dem Resultat, daß über einer dunkelbämtigen, breitschädeligen, plumpgeformten und kleinwüchsigen pygmäüenartigen Rasse sich eine oder zwei andere gellen n haben, die sich durch hellere Fürbung, Lange und schmale icht, edleren Körperbau und größeren Wuchs aus- zeichneten. Das Schädelmaterial ergab fünf gut cha- rakterisierte Ipen. Die heutige Bevölkerung ist in der Hauptsache ein Kreuzungsprodukt. Die Siedelungen liegen diribpchmieilich nur 8 km voneinander entfernt; der volkreichste Ort mit min- destens 1000 Einwohnern in 60 Gebsuden ist wohl Kambringi. Der spezielle Teil befaßt sich zunächst mit der materiellen Kultur. Je weiter flußaufwürts, Nesto mehr schwindet die Kleidung der Münner. Von Kam- bringi an spicit die Narbentatuierung eine wichtige Rolle; sie verrät eine überraschende Sicherheit in der Linienführung. rei ziemlich deutlich au ersn Hausbau- formen lassen sich feststellen, doch sind sie nur Va- riationen derselben Grundform; sie haben rechteckigen Grundrißz und ruhen, der gelevemiichen Uberschwem- mungen wegen, auf hohen Pfählen. In dem Gebiet zwischen Ampim und Malu zeigen die Zeremonial- häuser riesige Dimensionen und gehören zu den grog- artigsten und wundervollsten Bauten in der Südsee. er Fustboden t auf bis 6 m hohen, reichge- schnitzten und bemalten Pfühlen. Die Wände seind. aus sorgfültig zurechtgeschpittenen Matten zusammen- hüdel, prominentes