W V718 20 vernement grundsätzlich günstige Aufnahme. Die weiteren Verhandlungen sind eingeleitet. en erfreuliches Ergebnis erzielten auch die Ver- handlungen mit dem Gouvernement und den Lindi- interessenten bezüglich des Baues der Lindi-Baum- wollbahn. Das Gorwernement stellte 50 000 Ros.⅜ die früher für den Straßenbau im Lindibezirk be- stimmt waren, das Komitee 22 500 Rps. für die Beschaffung von Schienen zur Verfügung. Mit Unter- stützung der Deutsch-Ostafrikanischen -6 elschaft ist es dem Pflanzer Körner bereits gelungen, den Bau der ersten 18 km auszuführen. Die Baumwollbahn wird auf insgesamt 40 km verlängert und teils mit Loko- motiv-, teils mit Menschenbetrieb eingerichtet werden. Durch diese Feldbahn wird die Transport-Notlage des dortigen Pflanzungsgebietes beseitigt und eine gedeih- liche Weiterentwicklung der daselbst aussichtsvollen Baumwollkultur gewährleistet. Über das künftige Eisenbahuprogramm der Kolonie herrscht bekanntlich noch keine Einigkeit. Um noch gründlichere Unterlagen zu schaffen, sendet das Gou- vernement neuerdings technische und landwirt- schaftliche Expeditionen sowohl nach dem Ruanda- als auch nach den nördlichen Gebieten aus. Besonders beachtenswer ist die vom Gouvernement vor kurzem ausgerüstete „Ulanga = Uhehe = Nyuassa-Expedi- tion“, der die Aufgabe gestellt ist, eine Zrasse * eine von Mikesse an der Mittellandbahn zum Nhyassasee ehende Linie festzustellen. au dieser Süd- Der B ahn wäre eine politische Tat zur Sicherstellung unserer Vorherrschaft in den großen, reichen Nyassa- ländern und weit hinein nach Mittelafrika gegenüber den neuerdings energisch betriebenen englisch-portu- iesischen Eisenbahnplänen: Hafen Beira—Fort Loynkon und von dem Nhassasee nach Rhodesia. Die deutsche Südbahn würde außerdem als Zubringer zur Mittellandbahn wertvoll sein und auch eine deutsche Siedelung in den übbehe= und Nyassa-Hochländern ermöglichen. Sie ist durch die erst neuerdings klar hervorgetretenen portugiesisch-englischen Eisenbahn= projekte aktuell geworden; es ist zu hoffen, daß diese politisch= wirtschaftlich wichtige Bahn nicht durch Un- timmigkeiten wegen der mehr innerwirtschaftlichen Eisenbahmrroekte im Norden und Nordwesten in Frage gestell Der Gesamteindruck der wirtschaftlichen Verhältnisse der Kolonie ist vielversprechend und stärkt den heimischen Volkswirtschaftler in dem Be- streben, durch gnefa Arbeit mit den Kolonial-= Pionieren das Ziel einer Rohstoffversorgung Deutschlands -anFG 55 eigenen Kolonien zu erreichen und zugleich Handel und Industrie neue sichere Absatz- gebiete zu erschließen. Deutsche Kamerun-Gesellschaft m. b. 5. in Hamburg.“) Die Gewinn= und Verlustrechnung zeigt nach Ab- schreibungen von 158 075 . und Rückstellung von 50 000 auf einen Deiinwefond einen Rein- gewinn von 226 266 .¾, für welchen die Verwaltung folgennde Verteilung in Vorschlag bringt: 16 728.4 autieme für die Geschäftsführer und Gratifikationen, 3 484, st — Vantieme für den Auf- 14 une. 175 000 — 10 Dividende für die Gesellschafter und 21 oss . Vortrag auf neue Rech- nung. Hierzu berichtet die Verwaltung u. a., wie folgt: Die in der letzten Generalversammlung beschlossene Erhöhung des“ F unserer Gesellschaft von 00 000 4 2000 000 “¾ ist voll durchgeführt. r neuen nie nehmen für das Berichtsjahr zur Hälfte an der Dividende Der Bedarf unserer —o—— an europäischen Waren ist zeitweilig sehr bedeutend gewesen. Vertrags- mäßige GHeserungen. beträchtlichen Umfangs für die Kamerun-Mittellandbahn und größere Varensendungen nach Sreetown und Sherbro, bedingt durch die neuen, 1. r 1913 in Kraft getretenen gel esetze, echnergen Ve vorübergehende Erhöhung der Waren- bestände in Afrika. Zudem hat die Wahnversorhung des laut unserem letzten Jahresbericht neu eröffneten Dukebeach-Geschäftes einen größeren Betrag in An- spruch genommen. Trotz des Wertrückganges unserer Produkten-Ab- ladungen war dere - letztere erzielte Gewinn nur unwesentlich gerin Unser r6 S Eisar Harenverkäufe an der Küste und die durch sie erzielten Gewinne haben bedeutend zu- genommen. Von dem im Gummimarkt eingetretenen Preis- rückgang wird unser Geschäft wenig betroffen. Wir haben uns rechtzeitig von denjenigen Gegenden, welche mehr oder weniger auf den Gummihandel angewiesen sind, zurückgezogen Unsere Pfilanzungsunternehmungen am Sanaga- Fluß (Kamerun) haben im Berichtsjahre größere Er- träge geliefert, Geschäftsgang des laufenden Jahres ist islang“ befriedigend. Unsere Produkten= Abladungen von der Küste weisen für die ersten sechs Monate eine erhebliche Zunahme gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres auf. Um auch für die Folge günstige Erträgnisse sicherzustellen, erscheint uns eine weitere Verteilung des Risikos durch fernere Ausdehnung unserer Geschäfte zweckmäßig. Na tc Bilanz per 31. Dezember 1912 ver- fügte die Gesellschaf- über etwa 167 105 .4 bar, 328 334 ¼ Außenstände und 597 625 Produkten- bestände, zum Teil schwimmend; dagegen schuldet sie an Kreditoren 294888 /¼ und an Bankkredit 202 094. Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. Rußlands Baumwollanbau und Baumwolleinfuhr 2 Die im Frühjahr 1912 mit Baumwolle be- pflanzte Fläche dürste kleiner gewesen sein als die des Vorjahres. In der Ferghana, dem Haupt produktionsgebiete, wird das Anbauareal auf 256 776 Dessätinen geschätzt, was 8304 Dessätinen weniger wäre als 1911/12. Im Gouvernemem Felissawetpol im Süd-Kaukasus hat man weniger ausgesät als im Vorjahre; im Bakuer Gouvernement war die Aussaat größer als 1911/12, doch wurde daselbst ein Teil der Pfflanzungen durch Heuschreckenschwärme vernichtet. In allgemeinen darf man annehmen, daß die russische Gesamtaussaat von Baumwolle im Jahre 1912/13 im Vergleiche zu 1911/12 um 4 bis 5 v. H. geringer war. " Aus d dem Geschäftsbericht für 1912.