W 1749 20 kehrung zum Christentum fast ausnahmslos ab- lehnend, was mir später auch von katholischen Missionaren bestätigt wurde. Dagegen sind Wa- hun, wenn auch noch nicht in großer Zahl, bereits on der Bielefelder Mission getauft worden. Die weitere Arbeit unter ihnen wird als aussichtsreich betrachtet. Am 22. Februar wurde der Weitermarsch an- getreten, der nach dem Posten Mruhengeri an den großen Vulkanen und dann zum Kiwusee führen sollte. Die Berge steigen nördlich von Kigali zu größerer Höhe empor. Unsere Nacht- lager befanden sich an den folgenden Tagen in Höhen von 1700 bis 1900 m. Die Temperatur- messungen ergaben morgens nach Sonnenaufgang wiederholt 11? C. Am 25. Februar überschritten wir in 2200 m Höhe die Bergkette des Kabuje und genossen zum ersten Male den prachtvollen Ausblick auf die Vulkane, nachdem wir schon am Tage vorher den Muhawura in der Ferne er- blickt hatten. Am 26. Februar wurde die ober- halb des Mkungwaflusses nach dessen Ausfluß aus dem Luhondosee in 1850 m Höhe schön gelegene Station Ruasa der Weißen Bäter erreicht, wo# eine gut gebaute große Kirche und sonstige Ge- bäude, ausgedehnte Forstkulturen sowie Frucht- und Gemüsegärten von der Tätigkeit der Missionare Zeugnis ablegen. Daß die Erfolge auch in der Bekehrung der Eingeborenen günstig find, be- wiesen sowohl die in großen Scharen anwesenden Wakiga, wie dieser Teil der Eingeborenen Ruandas heißt, als auch die Zahl der im Bereich der Station getauften Eingeborenen, die die Patres anführen konnten. Der zur Zeit nur von Askaris besetzte Militär- posten Mruhengeri, 1876 m hoch gelegen, wurde am 21. Februar erreicht, nachdem unterwegs noch ein Abstecher zu der nahe am Wege gelegenen Mineralquelle gemacht war. Das Wasser quillt hier aus schlammigem Grund in mehreren Tüm- peln empor. Es ist stark kohlensäurehaltig und hat mineralischen Geschmack. Die Aussicht von Mruhengeri auf die teil- weise mit Neuschnee bedeckten Vulkane war herrlich. Der Blick umfaßte von dem 4200 m hohen Mu- hawura im Nordosten bis zum 4500 m hohen Karissimbi im Westen sechs gewaltige Vulkane, die aus der dicht bevölkerten und von zahlreichen Viehherden beweideten, fruchtbaren Ebene in imposanten Formen hervorragen. Am 27. Februar wurde der Weitermarsch nach Westen, an den Höhen des Karissimbi entlang, angetreten. Am 28. Februar führte der Weg, zunächst bis auf 2500 m ansteigend, dann sich senkend, durch den Urwald. Dieser besteht über- wiegend aus Bambus, doch finden sich darunter auch in wechselnder Zahl Bäume verschiedener Art. Der Wald ist der Aufenthaltsort von Batwa- zwergen. Wir bekamen indessen keinen dieser Zwerge, die sich noch jetzt durch vereinzelte Über- fälle auf durchkommende Eingeborene bemerkbar machen, zu Gesicht. Die Gesamtzahl der den Wald bewohnenden Zwerge soll nach Angabe des Residenten nur noch einige Hundert betragen. Größer ist die Zahl der zwischen den Anfiede- lungen der Eingeborenen als Tpfer wohnenden Batwa, von denen ich später einige kennen lernte. Aus dem Wald heraustretend genossen wir den schönen Anblick des Niragongo-Vulkans, der bisher vom Karissimbi verdeckt gewesen war, und des Karissimbi-Vulkans selbst, während in der Ferne vor uns der Kiwusee auftauchte. Über dem See schwebte allerdings eine ihn stellenweise verschleiernde Wolke, eine Folgeerscheinung des kurz vorher erfolgten Ausbruchs eines Vulkans am belgischen Nordufer des Sees, durch den noch vor wenigen Wochen jede Aussicht am See ver- hindert war. Am 1. März wurde Kissenji erreicht, der Stationsort der 11. Kompagnie, an deren Spitze mich der stellvertretende Kompagnieführer Ober- leutnant Gräff empfing. Der Ort ist in einer Höhe von 1460 m sehr schön unmittelbar am Seeufer gelegen, das hier einen für Badezwecke geeigneten Sandstrand besitzt. Im Kiwusee be- finden sich weder Krokodile noch Flußpferde, so daß man hier ungefährdet schwimmen kann. Die Unterkunft der Offiziere ist noch primitiv, da die vorgesehenen Bauten noch nicht fertig sind, da- gegen sind bereits gute Wege und Straßen ge- schaffen worden. Der Gesundheitszustand wurde mir im allgemeinen als gut bezeichnet, doch sind Kisseni#i wie auch sonst die Ufer des Kiwusees nicht frei von Malaria. An Europäern befindet sich außer den Angehörigen der Schutztruppe nur der Vertreter einer Handelsfirma, die auch in Bukoba und Kigali Niederlassungen hat, in oder vielmehr dicht bei Kissenji. Den folgenden Tag benutzte ich zusammen mit Regierungs-- und Baurat Allmaras, Ober- leutnant David und Leutnant Köhl zu einem Besuche des in dreiviertelstündiger Fahrt erreich- baren belgischen Postens in Ngoma und des neuen Vulkans auf belgischem Gebiet. Der Posten ist mit einem Verwaltungsbeamten und einem Zollbeamten besetzt. Die belgische Grenze selbst ist nach der neuen Grenzfestsetzung nur etwa 20 Minuten von Kissenji entfernt. Eine weitere dreistündige Fahrt bruchte uns in die Nähe des Lavastromes, der von dem Vulkon aus sich in den See ergossen hat, ein einstündiger Marsch in die Nähe des Vulkans selbst, dessen Erkletterung uns aber wegen der bei Annäherung auf den Lava- feldern steigenden Hitze nicht möglich war. Durch