G 9775 20 Menschenklassen, soweit angängig, zu berücksichtigen. an kann annehmen, daß es der Regierung der Union Füngen wird, durch eine geschickte Landhabn dieser öglichkeit einen gangbaren Weg durch die Schwierig- keiten zu finden, die die Rassenfrage ihr gegenwärtig verursa Erforschung der Schlafbrankheit in den englischen Kolonien. Der englische Staatssekretär für die Kolonien hat ein Komitee von Sachverständigen eingesetzt, das sich mit der Frage der Schlafkrankheit und insbesondere dem Einfluß der afrikanischen Tierwelt auf die Ver- breitung dieser Krankheit beschäftigen soll. (The Times, 30. Juli 1918.) Liter atur-Bericht. W. brterboch des deutschen Stants- und Verwaltungs- htes, begründet von Professor Dr. Karl Frhr. Stergels 2. Aull. —N]* von Prof. Pr. Max Fleischmann in Königsberg. 22./23. Lie- ber#ncs (Schluß des II. Bandes). Tübingen bei B. Mohr. Preis 4 4. Die soeben erschienene Doppellickerung sehließt den zweiten Band des zuletzt in Nr. 9 des „Deutschen Kolonialblattes“ 1913 S. 420 besprochenen Werkcs. igegeben ist ihr ein Inhaltsverzeichnis des zweiten ndes. Neben Nachträgen und einzelnen Ergün- zungen enthalten die Lieferungen Artikel über die Stichworte „ Luxussteuern- bis -Notenbanken- Her- vorzuheben ist namentlich die ausführliche Darstellung des Militürwesens (Unterabschnitte: Organisation, Ver- waltung, Rechtspflege, Kirchen- und Bildungswesen, Miliräriasten unkk Mobilmach ungu. Für die Kolonial- verwaltung interessieren rs die Artikel über Missionen in den — Hr- hie diejenigen über Maße und Gewichte, Münzwesen und Nolenbanken, die den Rechtszustand der Schutzgebiete mitberück- sichtigen. Ein eigener Abschnitt des zuletzt erwähnten ursß, ist der Staatsbank in Marokko gewidmet. Paul Darmstaedter: Geschichte der Auftellung und Kolonisation Afrlkas seit dem Zeitalter der Entdeckungen. Erster Band: 1415 bis 1870. 320 S. Geb. 9,50 x. Berlin und Leipzig 1913. 6. J. Gocschen. Das Werk beschäftigt sich einmal mit den po- litischen, wirtschaftlichen und religiösen Ursachen 27 Aufteilung Afrikas. die je nach der Wertschätzung des dunklen Erdteils einen mehr oder minder raschen Gang nahm, dann aber auch mit der Kolonisation, Verwaltung und Ausnutzung und ihren Methoden. Der erste Teil zerfällt in drei Abschnitte: I. Die Vorherrschaft der Portugiesen (15. und 16. Jahrhundert); II. Afrika als Sklavenmarkt (17. und 18. Jahrhundert); III. Fortgang der Auf- teilung und Kolonisation Afrikas vom Ende des 18. Jahrhunderts bis 1870. « Vor den einzelnen Abschnitten sind überall die Quellenanguben. oft mit kritischen Bemerkungen, zu- sammengestellt. Von der Benutzung von Archivalien ist für den ersten Band abgeschen worden. Für den zweiten hofft der Verfasser einiges aus ungedruckten Quellen beibringen zu können. Bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts haben die PFortugiesen als das einzige aller europüischen Völker mit Aftika (von der Nordküste abgesehen) Handel etrieben. Während sic auf den Azoren und in Ma- eira wirkliche Sieceelunzkolonien gründeten, betrach- teten sie die vestafrikanischen Plätze als Stützpunkte für den Handel, die ostafrika- nischen als Stationen auf dem Wege nach Ostindien. Von Anfang an war der Sklavenhandel der wichtigste Handelszweig Westafrikas. Man tröstete sich damit. hierdurch neuc Seelen für das Christentum zu gewinnen, eines der Hauptmotive der pomugie- sischen Kolonialpolitik. Aber Sklavenhandel und Mission vertrugen sich schlecht, die gestellte Aufgabe überstieg die Krülte der Portagiesen, ihre Energie erlahmte in den ungesunden Gebicten, und es ent- stand eine Mischlingsber ölkerung, die gich immer noch stolz als Portugiesen bezeichnelt#e, obwohl sie voll- ständig vernegert war. In Ostafrika mußte die portu- giesische Herrschaft Ende des 17. Jahrhunderts den Arnbern weichen, gie den Sklavenhandel auch hierher verpflanzten. Bezüglich des Sklavenhandels standen im 17. Jahr- hundert die Holländer an der Spitze, wurden aber allmühlich von den Engländern überholt. Der Gesamt-- export von Sklaren aus Afrika soll sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf 60 000 bis 100 000 im Jahre beluufen haben. azu der demoralisicrende Einfluß auf die davon lebende Küstenbevölkerung, Alkoholvergiftung, Verkauf von Feuerwalfen un gemeine Unsicherheit. Unter diesen Verhält- nissen konnte von einem zivilisatorischen Ein fluß der Weißen keine Rede sein. West- afrika war Troir von Arbeitskrüsten für die Hebung der Schütze Amerikas, Ostafrika Durchgungs- station für Ostindien. Alle europsischen. Nationen suchten zu den dachten Zwecken in Afrika Stationen zu erwerben. Es ecntstand die punktweise Kolonisation-, wokür besonders die GCowmürre tFpisch ist. Dort gab es z. B. in Akkrn gleichzeitig ein englisehe ein hol- lündisches und ein däünisches Fort. h. Schweden, Dänewark, Kurland und Pebone auch hen be. teiligten sich im 17. Jahrhundert an diesem Wett- streit, 1777 errichtete ein Angecstellter der Sster- reichisch-Ostindischen Gesellschaft ein Fort an der Delagoabai. egen Ende des 18. Jabrhunderts leitete die Antisklavercibewegung eine neuc Entvicklungs- riode ein. Es war Dänemark, das zuerst durch cin ikt von 1792 den Sklavenhandel nach seinen west- indischen Besitzungen verbot. England folgte und bestrebte r*- die underen Staaten nach sich zu ziehen. ungsreisen ins Innere, Versuche mit Plan- tagenkulturen folgen, und ganz allmühlich vollzicht sich der Ubergang von der Punkt-zur Flächen- kolonisation. Der Verfasser bchandelt dann die englisch-fran- zösischen Kriege 1793 bis 1815, die Expansion Eng- lande und Frankreichs sowie die Entwicklung der heutigen afrikunischen Kolonien und Kolonialreiche bis 1870, die fesselnd und anschaulich geschildert wird.