G 976 20 Die unbefriedigenden Resultate der britischen Kolonisation in Westafrika werden hauptsüchlich auf die schwankende und unentschlossene Politik dieser Epoche mit ibren wechselnden Verwaltungsmethoden zurückgeführt. Es wird auch beme noch gelegentlich kritiklos nachgesprochen, daß die -kaufmünnische. Kolonialpolitik der Engländer soviel klüger gewesen sei als die -militärisch-bureaukratische- der Franzosen. In Westafrika ist aber die militärische Politäk Faid- herbes — übrigens des Ideals eines Kolonialbeamten tgl. S. 178) — ricl weitausschauender und, selbst vom geschäftlichen Standpunkte betrachtet, viel klüger gewesen als die sparsame und öngstliche Politik * Engländer. Wir können uns diesem Urteil nur anschließen. Noch weiter auf den Inhalr des vedierstvollen Werkes einzugehen, müssen wir uns leider Wir können es allen Freunden des kolomialen Sencher. empfehlen und sehen mit Vergnügen und Ioteresse dem Exscheinen des zweiten Teils entgegen. g. Geschichte der europlilschen Kolonisation seit der Entdeckung Amerikas. Von Dr. Gustav Roloff, Professor an der Universität Giehen. 248 S. Heil- bronn, E. Salzer. 1913. Preis 3 4/K Der Verfasser zeichnet in geein igter ũ bersieht die festen Linien, innerhalb deren die moderne Kolo- nisation bichte verlaufen ist, und hebt die wich- tigsten Errignisse heraus. Den Begriff „Kolonie-= faßt. * auf als den Bruehteil einer Nation, der vom Hauptkörper rünmlich getrennt ist, aber mit ihm po- Hrisch im Zusammenhange steht. Von diesen Gesichts- punkten ausgehend. schildert er die tatkrüftigen Unter- nehmungen der Pyrenüischen Völker. Der Kampf besen den Halbmond gab den Anstoß dazu. Mlt re- iglösen Empfindungen verbanden sich politische Fr. wägungen. So begann Portugal zunüchst Nordafrika in Angriff zu nehmen und drang immer weiter nach Süden vor, **2 nach Umschif ung der Südspitze Afrikas gegen den Ausgang des 15. Jahrhunderts über Ostindien zu erreichen und dort Besitz zu erwerben. Hand in Hand mit der Aus- breitung des Christentums durch Dominikaner, Fran- ziskaner und Jesuiten ging die wirtschaftliche Aus- nutzung der afrikanischen und ostindischen Küsten- Mader. Auch die Erschlietzung Brusiliens. Fürts. Im zweiten und dritten Viertel des 18. Jahr- bandert lieferte Brasilien reichlich die Hälfte der Goldproduktion der Erde. folgt die Schilderung der Erschlichung Amerikas durch die Spanier, deren Eingeborenenpolitik in vieler Bezichung segensreich wirkte und die Sünden der Konquistadoren reichlich wettmachte. Wircschnftlleh aber blich Spanien in der Hauptsache nur Durchgangsland für die amerika- nischen Millionen, Wenn das Geld der Herr aller Dinge würe. 58 u die Spanier das reicbste, mũeh- tigste und glücklichste Land der Welt sein müssen. Da sie aber den mornlischen Wert der Arbeit nicht schüätzten, verarmten Nation und Staat und wurden in den tüglichen Lebensbedingungen vom Ausland ab- hängig. So mußten Spanier und Portugiesen nach und nach rührigeren V. olkern Siehen die Portugiesen den Niederlündern, die 1 a gründeten, aus Südamerika aber wieder 3 wurden und nur die mittelamerikanischen Inseln festhielten. Vor allem aber macht sich jetzt der Einfluß der englischen Kolonialpolitik geltend. Ihre Kraft lag in der Uber- legenheit des englischen Fleiles und wirtschaftlichen Sinnes, der weniger unmittelbaren Gewinn suchte als mittelbaren durch Verarbeitung der kolonialen Roh- stoffe, Schiffahrt und Speiitiong - vor allem auch Menschen exportierte zur Begründung überseeischer geistes- und sprachverwandter Gemeinwesen. Englands und Frankreichs Eintreten in den kolonialen Wett- bewerb kennzeichnet die Periode des Krieges aller ge#en alle auf kolonialem Gebiete. Man kann sich ustand auf hoher See nicht barbarisch ug 4ia Schiffe fingen einander ab und ver- uften. was von der Mannschaft des Besiegten am kae blieb, auf den Sklavenmärkten oder nach Berg- werken und Plantagen. Die Färere Anspannung der inneren und äußeren Kräfte unter dem strengen Militärregiment Cromwells sicherte keshegsn. England den Sieg auf der ganzen Linie. Holland mußte nach Zzweijübrigem Kriege (1652 bis 1654) die Suprematie Englands anerkennen, gleichzeitig wurden mebrere spanische Flotten vernichtet. al#ade des 17. Jahr- hunderts gaben die Bestrebun Mmkreichs zur Er- oberung der spanischen Nia — ungefähr des heutigen Belgiens und die daraus entspringenden Be- fürchtungen Englands für seine Sicherheit den Anlaß zu andauernden Ke zwischen den beiden Na- tionen um die Vorberrschaft zur See. In Ostindien unterlag de. tinnebeische Kompagnie trotz Dupleix' energischer Führung der — (Robert Clive). Mit Ende des siebenjährigen K rieges, in dessen Ver- lauf Frankreich genötigt var, größere Mittel dem Seekriege zu — verlor es Kanada und andere Gebiete, später durch Landung einiger es Regimenter in Nordamerika (1780) die Losreißung dieser Kolonie vom englischen Mutterlande begünstigte, vielleieht ermögliehte. weiteren Kapitel behandeln Rußlands Kolo- nialpoli en bis zum 19. Jahrhundert, die französischen Kolonien während der Revolution, die Begründun des großen nordwestafri olonialreiches un die französischen Erwerbungen in Indochina, das Ein- treten Italiens, Belgiens, Deutschlands in die Kolonial- ait um und die neueste Verteilung der überseeischen nder. Uberall ist, soweit es im Rahmen einer allgemeinen Oberiicht mögüch ist auch die Wirtschaftspolitik d kolonisierenden Mächte erörtert und einer — unterzogen. Das Buch wird allen denen, die schnell einen Oberblick über die Geschichte der europäschen Ko- lonisation gewinnen vollen, ein villkommenes Hilfs- mittel sein. g. Ministere. es Colonies: Serriee Geographique. Paris 1 1. * iontrant. la epartition du globe terrestre entre les 24 fusennx horaires. 2. Miasion Cortier. Adrar des Ifoghas. 1:500000. 2 Blüätter. 3 . cui-te de la Guinéde Française. Flle. 1 (Timbo). 500000. 2e Edition.