W 825 20 an geeigneten Böden, als welche sich die humosen Sandböden am vorteilhaftesten bewährt haben, im argentinischen Chaco kein Mangel. Sehr große Flächen vorzüglichen Bodens sind auc in den argentinischen Misiones in der Provinz Corrientes und in Paragnuay vorhanden, so daß aus diesem Grunde dem Baumwoll- bau weite Grenzen gezogen werden. Die größte Schwierigkeit bietet immer noch die Arbeiterfrage, welche allerdings zu einem Teil bereits praktisch gelöst worden ist, und zwar durch Verwendung geeigneter Bodenbearbeitungsmaschinen, die in weitestem Umfange von dem oben genannten Leiter der Versuchs- tation angewandt werden. Mehrere pers sind von ihm selbst konstruiert worden. Soll aber der Baumwollbau in Argentinien und Paraguay größere Wsbehmumg gewinnen, so dürfte die endgültige Lösung der Arbeiterfrage durch Kleinkulturen und eine ent- sprechende Kolonisation zu erreichen sein, wie sie an einzelnen Stellen des argentinischen Misiones, vor- läufig allerdings nicht zum Zwecke des Baumwollbaues, sondern für andere Kulturen bereits mit befriedigendem Erfolge begonnen! haben. Persönlichen Mitteilungen zufolge haben einige, Unternehmer auch die Einge- orenen aus dem n des Landes mit leidlichem Erfolg zur Arbeit Verwandt wenn sie sie nicht nur als Saisonarbeiter für den Baumwollbau, sondern auch für andere Kulturen, die in der Zwischenzeit betrieben werden, während des ganzen Jabres beschäftigen. m argentinischen Chaco wird der Baumwollbau seit etwa 20 Jahren betrdbon Vis zur Einrichtung der genaunten Versuchswirtschaft fand er jedoch nach sehr primitiver Methode statt, da die Pflanzer ohne alle Anleitung auf sich selbst angewiesen waren; einzige Förderung bestand in gelegentlicher Verteilung von Saatgut ausländischer Sorten durch das Land- wirtschaftsministeriuim. Da dieses Saatgut jedoch sostemlos ausgewählt worden war und daher die ver- schiedensten Sorten ins Land kamen, so fand bei der gCroßen Neigung der Baumwollpflanze zur Vermischueg eine starke Hybridierung der Sorten statt, wodurch das Produkt außerordentlich ungleich wurde. Das ist bis heute noch der Fall, soweit eine sachgemäße Züch- tung nicht bereits Abhilfe geschaffen hat. Dr. Schulz hat sich denn auch in erster Linie damit beschäftigt, die verschiedensten Varietäten von Gossypium hirsutum, i. Perurianum auf ihre Verwett- barkeit und ihren Wert für den Chaco durch Anbau- versuche zu prüfen, wobei er feststellen konnte, daß Sea S#land und ägyptische Saat sich nicht eignen, daß aber die alte Chacoart bei sorgfältiger Selektion ein nmrd- Produkt gibt. Ge enwärtig sind die Versuche so weit gediehen, daß sich in dem Versuchs- garten eine große Zahl ringeuichtelor Mutter= und Tochterpflanzen der Neuzüchtung „Manita“, die aus lünstlicher Kkeugung einer Chacopflanze mit G. barbu- dense hervorgegangen ist, befinden; auch konnten mehrere Hektar mit der veredelten Saat bestellt werden, deren Saatgut im kommenden Jahr an eine größere Hable von Pflanzern verteilt werden kann. Die ein- eimische argentinische Chacobaumwolle ist mehrjährig. Sie gedeiht und trägt zwei bis drei Jahre. ie in Paraguay einheimische Baumwolle 2 sogar 10 Jahre lang Erträge geben. Da die Erträge sich jedoch von Jahr zu Jahr vermindern und die Anbaukosten bei mehrjährigen Kulturen nicht geringer sind, hat der Leiter der Versuchsstation in Benitez von mehrjährigen Kulturen gänzlich Abstand genommen und sich auf die Züchtung einjähriger Pflanzen beschränkt, die übrigens auf guten Böden mehrere Jahre in direkter Folge auf demselben Felde angebaut werden können. Der Frage der Bodenbearbeitung, die auf den humosen Sandböden des Chaco an sich keine große Schwierigkeit bietet, wird auf der Versuchsstation be- sondere Beachtung geschenkt. Als Vorbedingung gilt, daß die Baumwolle, welche dort nirgends in Wald- boden, sondern stets auf Kampboden gesäet wird, nicht als erste Pflanze in den jungfräulichen Boden gebracht wird, ondern daß stets eine Maislultur voranzugehen hat, da die Baumwolle, wenn sie gut gedeihen soll, eine nann üe Bodengare und Unkrautfreiheit er- fordert. Letztere vor allem auch deswegen, weil von vornherein verunkrauteten Böden die Reinhaltung der Kultur sehr chwerend sein würde. Unmittelbar nach Aberntung des ises wird flach gepflügt, wodurch zahlreiche Markräuten und Schädlinge vernichtet werden und eine Wasserreserve für den Winter geschaffen wird. Alsdaun wird im Frühjahr eine möglichst tiefe Pflug- furche gegeben, welcher unmittelbar darauf ein oder mehrmaliges Abeggen folgen muß, um den Boden völlig zu zerkrümeln. Falls erforderlich, wird kurz vor der Aussaat noch eine dritte flache Furche nebst den notwendigen Eggenstrichen gegeben. Nachdem der Boden derart gründlich vorbereitet ist, wird er im Kreuz markiert. Als besser und billiger hat es sich in diesem Jahre herausgestellt, an Stelle des letzten n ens den Boden aufzubeeten und die Saat mit aschine in die entstandenen Furchen zu säen, so dan die Pflanzen auf eine Entfernung von einem Meter in jeder Richtung zu stehen kommen, um sie der Sonnen- bestrahlung möglichst stark auszusetzen. Nach viel- fachen Versuchen hat sich diese Pflanzweite auf guten Böden am besten bewährt, während auf ärmeren Böden in einer Entfernung von 80 bis 90 cm gesäet wird. In die Krenzungspunkte s#ere. je 5 bis 10 Saat- körner auf 2 bis 3 cm Tiefe ausgelegt und sogleich mit dem Fuße mit Erde bedeckt. Sehr bewährt hat sich ein alsbaldiges Nachwalzen, dem allerdings ein Abeggen mit einer leichten Egge sofort folgen muß. Vor dem Aufgehen der jungen Pflanzen muß dann nochmals ein Abeggen erfolgen, um eine etwaige Ver- krustung der Ackerkrume zu verhindern. Sobald die Pflänzchen das 4. bis 5. Blatt ge- trieben haben, werden sie möglichst nach einem leichten Regen verzogen, so daß nur eine einzige verbleibt. Bei der Aussaat mit der Maschine kann diese Arbeit zum größten Teile mit der Hacke ausgeführt werden. Die weitere Behandlung bis zur Blüte geschieht mit einem leichten Häufelpflug „Planet“ bzw. in neuester Zeit mit einem besonders konstruierten Kultivator, welcher mehrere Reihen gleichzeitig zu bearbeiten er- möglicht. Von Schädlingen haben sich bisher nur Heu- schrecken und die Baumwollraupe, Oruga genannt (Azylina argillacen), bemerkbar gemacht. Ersteren kann man durch spätere Aussaat begegnen, während letztere durch Bestreuen der Pflanze mit Pariser (Schwein-- furter) Grün, das möglichst während des Taus an- gewandt werden soll, mit Erfolg bekämpft wird. Die Ernte geschieht durch Pflücken mit der Hand, wozu auch Kinder und Frauen sehr gut verwendet werden können. Da die Samenkapseln bekanntlich nicht gleichzeitig reisfen, ist drei= bis fünfmaliges Püh erforderlich. Bei hebonen. Leuten rechnet man bei reichlichem Ertrage und in der ersten Zeit der Ernte 50 bis 60 kg, bei * eingerem Ertrage 30 kg als Tagesleistung eines geübt annes. Die Erträge sind der guten Bodenbearbeitung und den günstigen natürlichen Verhältnissen entsprechend hoch im Vergleich mit anderen Baumwolle produzie- renden Ländern. An unentkernter Baumwolle wurden auf dem Hektar geerntet: