S— a) bei kleineren Versuchen 1500 bis 3000 kg b) bei Feldversuchen in der 0. Versuchestation- 1500 2000 = von den * BMlanzern 1000 2000 = im Durchschnitt 16 unter 1250 keg Rohbaumwolle. Einer Mitteilung des Dr. Schuls zufolge ergab „Simkin“ , welches die zens reifste aller erprobten Sorten war, den- Ertrag von 1500 ks Rohbaumwolle. Da nach der Deukschrift des Reichs-Kolonialamts über die Baumwollfrage die Durchschnittserträge auf dem Hektar sich in den Bereinigten Staaten von Nordamerika auf 451.5 Pfund gleich 225,7 kg, im Mississippidelta auf 359,7 kgx, in Agypten auf 562 ke und in Ostindien auf nur 136 kg stellen, während Esta den Ertrag auf 250 bis 400 kg Lint angibt, erschienen mi! bie pbigen Erträge an Rohbaumwolle (mit etg 29 . Lint) für Argentinien sehr hoch. Auf bese rerne — d- frage erhielt ich von dem Leiter der VDleihrnnstellt die folgenden Mitteilungen: Unsere sorgfältig arbei- tenden Kolonisten ernten 1500 bis 2000 kr vom Hektar. Ein Deutscher in Zapallar erntete im Jahre 1910/11 3000 kg, selbstverständlich Rohbaumwolle. Ich selbst habe nie unter 1500 kg geerntet. Varietät „Texas Wool“ gab unter 40 Sorten den höchsten Ertrag, und zwar im vergangenen Jahre auf 1000 Quadranneter 289,89 kg, an anderer Stelle 315.51 kr Rohbaum- wolle. Auf alle Fälle halte ich 250 kg Lintwolle für zu niedrig, 350 bis 400 kann man stets, ohne zu über- treiben, annehmen. Diesen Angaben zufolge kann der Baumwollbau im argentinischen Chaco bei einem Rendement von 29 is 30 v. H. Lint mit Erträgen rechnen, wie sie nur auf den besten Böden Nordamerikas und auf den vor- züglichen Rieselländereien Agyptens erzielt werden. eu der ersten Zeit ihres Bestehens hatte die Ver- suchsdirischaft mit nicht geringen Vorurteilen von seiten der Pflanzer zu kämpfen, welche außerordentlich starl an den bisherigen Gewohnheiten in bezug auf die Pflanzweise und das Saatgut festhielten. Durch wiederholte praktische Belehrung in Gestalt von öffent- lichen Vorträgen, verbunden mit Demonstrationen auf dem Felde, lernen die Pflanzer allmählich die ihnen er- wachsenden Vorteile erlennen; der vorgenannte Dr. Schulz beabsichtigt außer der eigentlichen Versuchsstation lleinere weigstellen an geeigneten Punkten, zunächst in Corrientes, Formosa, Zopalia und in dem argen- tinischen Misiones zu errichten, die er mit von ihm zu diesem Zwecke ausgebildetem Personal besetzen will, die unter seiner K. Kontrolle vorbildlich wirken sollen. Im Chaco ist kürzlich von einer deutschen Firma eine bestehende Entkörnungsanlage übernommen und ausgebaut worden, welche täglich 2500 kg Lintbaum- wolle herstellen kann. Die bmsEl7 giöt. Ein Rendement von 29 bis 30 v. Im Jahre gelangten etwa 5000 Ballen zu dimt en gan os 12 zum Export, die hauptsächlich nach Spanien, zum ge- ringeren Teil letwa 1500 Ballen) nach Deutschland gingen. Die von namhaften deutschen Firmen eingeholten Gutachten stimmen darin überein, daß die im Chaco gewachsene Baumwolle von guter, kräftiger und doch weicher Faser ist, so daß sich bei entsprechender Ver- vollkommnung der Zucht= und Anbaumethoden in ab- sehbarer Seit, ein ausgegeichnetes Produkt erwarten läßt. Daher ist dem Baumwollbau in den nördlichen Gegenden Argentiniens und in Paraguny eine ünstige Entwicklung in Aussicht zu kellen, vorausgesetzt, daß es gelingt. die Kultur in irgendwelcher Weise auf weiterer Grundlage zu betreiben. Nach Schätzung von kaufmännischer Seite sind im letzten Jahre in Argentinien höchstens 2000 ha mit Bamwoll bebaut gewesen. — Die gegenwärtige Aus- ung aumwollbaus in Fr auch nur deung des- festanptellen, ist nicht mö Die einzige Baumwollspinnerei * mmdes. die im Jahre 1906 mit einem Kapital von 1 Million Papier- pesos eingerichtet wurde, hat im Jahre 1910 ihren Betrieb wieder eingestellt. Zur Förderung des Baumwollbaus in Argentinien war von dem damaligen Landwirtschaftsminister Dr. Lobos im Jahre 1911 dem Kongreß das Projekt eines Gesetzes eingereicht worden, nach welchem vom 1. Jannar 1912 ab ein Zuschlag von 5 v. H. auf die Einfuhr von Baumwollwaren aus dem Auslande er- hoben werden sollte, dessen Ertrag jährlich auf 120 000 Pesos Gold berechnet wurde, welche Summe zur Förderung des Baumwollbaus Verwendung, finden sollte. Dieses Projekt ist bisher nicht zum Gesetz er- hoben worden. Meines Erachtens bedarf der Baum- wollbau solcher Mittel, durch welche die Allgemeinheit nicht unerheblich beeinträchtigt werden würde, durch staatliche Förderung nicht. Wohl aber können gut ge- leitete Versuchsanstalten wie die in Benitez zur Ent- wicklung der Baumwollkultur erheblich beitragen. Bemerkenswert ist ferner, daß die Landwirtschafts- gesellschaft -Sociedad Rural del rio= kürzlich den Beschluß gefaßt hat, zur Förderung des Baumwollbaus im Anschluß an eine Maisbaulonkurreng einen Wett- bewerb zu eröffnen, der am 30. Juni dieses Jahres seinen Abschluß findet. Er wird folgende vier Ab- teilungen E 1. Akklimatisierte Baumwolle. 2. Neu importierte Baumwolle. 3. Baumwollsaat. 4. Garne und Gewebe, die von argentiuischer BaumM- wolle im Lande hergestellt sind. Alle vier Kategorien umfassen je zwei Unterabteilungen, und zwar entkernte und unentkernte Baumwolle bzw. Saat für industrielle Zwecke und zur Züchtung uspy. Um an dem Wett- gewerb teilnehmen zu können, muß der Betreffende bei akllimatisierten Sorten ersten3 einen halben Hektar, bei importierten Sorten 100 qm angepflanzt haben. Der Bewerber hat unmittelbar nach beendeter Ernte dem Gerenten der Socicdad Rural del rio= ein Muster, von 1 kg bei akklimatisierten Sorten und von einem ¼ kg bei neuen Varietäten einzusenden und das Datum der Ernte und den Ertrag pro Hektar an- zugeben. Die Produkte werden in der im August statt- findenden Ausstellung ausgestellt. Ein besonderer Preis wird denienigen zugebilligt, welcher die beste Monographie über die Baumwoll- nnn in Argentinien auf praktischer Grundlage ein- Beschluß der „Socicdad Rural del Roario- weisd Frrauf hin, daß man auch in den Kreisen der Landwirte dem Baumwollbau neuerdings Beachtung schenkt und die Kultur durch besondere Maßnahmen zu fördern sucht. Beiläufig sei noch erwähnt, daßn die Versuchswirt- schaft in Colonia Benitez sich neben der Baumwoll= kultur auch mit der Kultur enndere subopischer Ge- wächse beschäftigt unter der Voraussetzung, daß die Baumwolle die Pflanzer nur während eines Teiles des Jahres in Anspruch nimmt und es ihnen daher vorteilhaft sein muß, andere Kulturen, wie a Rizinus, Sesam, Zuckerrohr usw., nebenher zu betreiben.