G 952 20 Die Verhältnisse treiben gebieterisch zu weiteren Ver- besserungen und zu einer Verbilligung in der Her- stellung des Pininnenlentci Die Ausde ehmung der angebauten Flöche betrug Ende 1910 etwa 400 000 ha, Ende 1912 etwa 485.000 ha. Die Zufuhren von "—3 be trugen nach den Berechnungen der Herren Hecht, Levis & Kahn, London, im Jahre 1908/09: 70 000 , 1909/10: 76 500 4 1910/11: 79 300 t, 1911/12: 93 700 t, und für das Jahr 19198 schätzt men Ftanzungetautcchtr auf 50 000 t, Wildkautschuk auf 65 000 t, die Gesamtproduktion also auf 115 000 t. Für das Jahr o4bch16 wird mit einer Gesamtzufuhr von etwa 165 000 b 7 0 t gerech- net, in der Voraussetzung, daß 27 die Zufuhren an Wildkautschuk nicht, verringern, und 4:P das Jahr 1920 von über 300 Die 300.00 es Verbrauches in den letzten Jahren an allen Sorten Kautschuk sind 1905/06 62 574 Tonnen, 1906/07 68 178 : also Zunahme 5599 Tonnen. * Abnahme 5 797 *Zunahme 8 7138 1909 7 - 4937 1910/11 74 082 - -Abnahme 1944 1911/12 99 564 - -Zunahme 25 482 Der Fall der Preise rechtfertigt wohl die Annahme, daß einstweilen die Zufuhren viel rascher wachsen als die Ausdehnung des Ver- rauches, die bis in die letzten Jahre durch- schnittlich 5 v. H. betragen hat. Daß die Anhäufung so großer Mengen Kautschuk in London, wie sie zur Zeit rrfolgt, Lu diesen Markt drückt, ist außer Zweifel. Für d äufer in Europa bedeutet es einen großen Vorteil, F die P#lnz zungen ginen ebenso großen Nachteil. Eine bessere Verteilung fz Ernten auf geradem Wege durch einen Verkauf im Uesprunosland wäre der gegebene Ausweg. Englands Einfuhr an Kautschuk aller Art betrug im Jahre 1912: 55 023 Tonnen, von welchen dem Gewichte nach 66 v.H. = 36 298 Tonnen, dem Werte nach 76 v. H. wieder ausgeführt wurden. Man sieht hieraus, welche Mengen Kauischuk ohne Notwendigkeit nach diesem Lande ge- führt werden. und wie kostspielig so die Verteilung der Ware wird. Ein weiteres Fallen der Preise wird dazu führen, die bereits 1910 begonnenen Verstei- gerungen in den Ursprungsländern (Ceylon usw.) zu erweitern. — — S — — *-*- □ —1 a " K Kautschuk in Deutsch-Ostafrika. Über die Manihot-Frage in Deutsch-Ost- afrika referierte Direktor Warnholtz, Vorsitzender des Verbandes Deutsch-Ostafrikanischer Pflanzungen, u. a. wie folgt: Die Manihot-Frage in Deutsch- Ostafrika ist letzthin in allen Kolonialkreisen mit Ernst und Sorgen studiert worden. Der enorme Preisfall! von Kautschuk, der durch die großen Zufuhren von Levea- -Kautschuk aus dem Osten verursacht ist, hat die Manihot-Kultur in Ostafrika in eine sehr schwierige und ernste Lage gebracht. Ostafrika hat sich mit besonderer Intensität auf den Anbau von Manihot-Kautschuk in den letzten Jahren geworfen, und die Pflanzungen haben eine solche Ausdehnung genommen, daß heute wohl 19 Millionen Bäume in Ostafrika vorhanden sind. Von diesen Bäumen ist ight 4zwa- die o öät e zapfreif. Die usfuhr im Jahre 1 Aufbereitung 4 Satrug 101 4 ett noch ib Weise, und die Ansichten der einzelnen Pllanzer gehen sehr auseinander, welche Art die ren- tabelste ist. Am besten bezahlt wird der Crepe- Kautschuk, dann kommen die Felle, Scrapes, gewalzte Platten und schließlich die gewöhnlichen geschnittenen — Preise für, die einzelnen Sorten, gint heute etwa 2,30 , 1,95 .4 und 1 schwer, die reinen GhewilerG 8 Khe cinil festzusetzen: einmal sind die Quantitäten frischen Kaut- schuks, die von einem Zapfer angebracht werden, so verschieden, daß eine allgemeine Norm nicht genannt werden kann; dann variiert das Resultat sehr nach den Jahreszeiten, und auch die Zapfmethode ist auf den einzelnen Pflanzungen noch verschieden. Ferner variieren die reinen Arbeitslöhne usw. Im allgemeinen kann man die reinen Gewinnungskosten auf 1,20 bis 1,35 % für ½ kg trockenen Kautschuk annehmen. Rechnet man hierzu noch den Gewichtsverlust bis zu Haus, Ver- packung, Fracht, Verladespesen und die Verkaufs-Usancen, was etwa 20 v. H. ausmachen wird, so bedeutet das 1.45 bis 1.70 /#“ für ½ kg. Hinzu kommen noch die Waschkosten, die sehe verschieden nach der Art der Auf- bereitung sind. Nicht berücksichtigt sind ferner die Kosten der Europäer und der Unterhalt der Pflanzung, ferner die notwendigen Abschreibungen, Nachpflanzungen und Verzinsung des angelegten Kapitals. Von dem Wirtschaftlichen Verband der Nordbezirke werden die Produktionskosten auf 1,60 bis 2,50 ¾“ für ½ kg angegeben. Nur in der Verringerung der Produktionskosten wäre eine Hilfe für die Kautschukkultur zu erblicken, doch sind die Veriche bisher ohne besondere Erfolge geblieben. Ob die Verringerung der Produktionskosten genügen würde, die Kultur aufrech zu erhalten, läßt sich schwer sagen und hängt von der weiteren Preis- helit tung des Kautschukmarktes ab. Von Pflanzern in Ostafrika wird eine Rettung nur darin gesehen, daß die Titreae auf lange Zeit geschlossen werden, wodurch sich die ungeheuren Anwerbekosten verringern sowie die Arbeitsleistung des einzelnen Zapfers be- deutend erhöhen würde. Fielen z. B. die Anwerbe- kosten mit 20 Hellern für ½ kg ert und erhöhte sich gleichzeitig das, gewonnene Quantum um das Doppelte, was wieder 20 Heller aumachen würde, so könnten dbadurch t 40 Heller = 50 Pf. für ½ kg erspart werden. er sind Wünsche con genenen die Frachten auf * nnteh und den D mpfern zu ermäßigen. Die Fracht auf der R buan bei einer Entfernung von 100 km etw /2 Pf. für 1 *8 eine Ermäßigung um 50 v. H. wübe 2| 1 Heller für ½ kg ausmachen. Die Dampferfracht ist dieser Tage bereits von 90.# auf 65 :“ ermäßigt, was eine Ersparnis von 1 ¼ Pf. für ½ kg bedeutet. Diese Frachtersparnisse von 2 bis 5 Pf., je nach der Entfermung von der Küste, erscheinen mir kein Rettungsmittel für die gefährdete Kautschuk- kultur, wenn man daran denkt, daß die Kautschuksorten um über 2• für ½ kg seit Anfung 1912 gefallen sind. Immerhin muß man anerkennen, daß auch hier versucht worden ist, den Pianzern in der schweren Krisis Erleichterungen zu verschaff An eine wirkliche Besserung 67 Kautschukpreise zu glauben, ist mir unmöglich. Die Verhältnisse im Osten liegen so, daß die Zufuhren von dort weiter zunehmen werden, und da die Gewinnung billiger ist, und der Hevea-Kautschuk höher bewertet wird, so ist es kaum Mmöglich, Vorschläge zu machen, die Aussicht bieten, die Manihot= „Kausschukkultur in Deutsch-Ostafrika wieder kutraun zu gestalte ezüglich des von der Kautschuk-Kommission ge- weien Veschlufsen wegen Einführung von Notstands- tarifen für Eisenbahn= und Seefracht auf Kautschuk und die zur Gewinnung und Aufbereitung erforderlichen Materialien hat das Reichs-Kolonialamt