W 957 2 Bolwien. Ausfuhrzoll für Kautschuk. Das Finanzministerium hat angeordnet, daß bei der Ausfuhr von Kautschuk der Zollberechnung nicht mehr die Notierung auf dem Londoner Markte, die zur Zrit 7 sh 6 d für 1 kg „fein Pars“ beträgt, zu- runde gelegt wird, sondern daß für die Verzollung is auf weiteres als Preis des Kilogramms 2,50 Bo- livianos (etwa 4 sh.) angenommen werden. Der Aus- fuhrzoll für Kautschuk ist damit auf fast die Hälfte seiner bisherigen Höhe herabgesetzt worden. (Nach einem Berichte der Kaiserl. Minister- residentur in La Paz.) Südafrikanische Union. Jollerstattung bei der Warendurchfuhr nach Belgisch-Kongo und Deutsch-Südwestafrika. Durch eine Bekannimachung des Generalgouver= neurs vom 19. August 1918 (Nr. 196/1913) sind die Vorcchriften für die gollfreie an, Durchfnhr von Waren durch das Bundesgebiet nach Belgisch- Lougo“ und Deutsch-Südwestafrika neu geregelt worden. Auf die Durchfuhr nach Deutsch- Süpwestafrita und Belgisch-Kongo bezog sich zuletzt die Verordnung des Generalgouverneurs vom 5. Oktober 1910 (Nr. 684 1910). Danach wurde der ganze Zollbetrag für Waren, die zur Beförderung auf dem Landweg nach Deutsch- Südwestafrika und Belgisch-Kongo angemelet waren, gleich bei der Einfuhr oder bei der Entnahme aus einem Zollager erlassen. Ausnahmen hinsichtlich be- stimmter Warengattungen waren nicht gemacht. Für Belgisch-Kongo wurde dieser Zustand durch eine Be- kanntmachung des Generalgouverneurs vom 20. Januar 1918 (Nr. 8/1918)“) dahin geändert, daß die Erstattung des ganzen ursprünglich entrichteten Zolles für alle Barrena mit Ausnahme von Bier, Wein, Spirituosen, abak, Zigarren und Zigaretten, erfolgt, di irgendeinem Orte des Bundesgebiets, wo Zollbeamte ihren Standort haben, nach irgendeinem Platze in Belgisch-Kongo wiederausgeführt werden. Diese Vorschriften werden durch die neue Ver- ordnung mit Wirkung vom 1. September 1913 ab auch auf Deutsch-Südwestafrika ausgedehnt, unter gleichzeitiger Aufhebung der vorerwähnten nur für Belgisch-Kongo erlassenen Bekanntmachung vom 20. Jannar 19138. (Nach einem Berichte des Lüserl. General= konfulats in Kapstadt.) *) Val. „D. Kol. Bl.“ 1913, S. 332. Literatur-Bericht. Kerner von Marllaun, Anton: Pflanzenleben. 3. Auflage, neubearbeitct von Dr. Adolf Hansen, Professor der Botanik an der Universitüt Gichen. Enter Band: Der Bau und die lebendigen Eigenschaften der Pflanzen (Zellenlehre und SOlogie der Ernührung). Mit 159 Abbildungen im Lo# 21 farbiger, 4 schvanzen und 3 dop kaseihee Tafeln nach Photographien von Ernst Haeckel, Adolf Hansen, krer gen. Adele, Anton und Fritz von Kerner, H. vo Königsbrunn, E. von Ransonnet, J Scelos J. Selleny und Olof Winkler. — Leipzig und Wien, Bibliographisches Institut, 1913. 3 Bünde in Halbleder * je 14 A. Als Kerners Pflanzenleben 1887 erschien, be- deutete es für viele eine Art Offenbarung. Sie er- fuhren zum ersten Male, daß6 die Botanik auch eine amüsante Wissenschaft sein kann, während sie ihnen 3ae ihrer Schulzeit her immer als überaus langweilig olten hatte. Das Buch enthielt nichts von den ge- ten, aus Aneinanderreihung von Merkmalen be- stchenden Beschreibungen, sondern schilderte in feuille- lonistischer Weise an der Hand zahlreicher Abbildungen as Leben der Pflanze, zeigte, wie sic keimt, wächst, sich kortpblanet, feindlicher Einflüsse erwehrt und über ie Erde verbreitet. Dus, was wir jetzt Biologie der Gewächse nennen, fand seine erste allgemein verstünd- liche Darstellung. Der Erfolg entsprach der Vortreff- lichkeit des Gebotenen. Wie Brchms Tierleben drang Kerners Pflanzenlcben in die weitcsten Schichten und bewirkte es, daß in den Schulen der rein syste- matisch-botanische Unterricht durch einen lebens- volleren enetzt wurde. Im Jahre 1896 erschien die zweite Auflage; jetzt liegt, nach dem Tode des Ver- ssers, die dritic vor. Während das Werk früher aus zwei Bünden bestand, sind jetzt drei geplant. Soweit es sich nach diesem ersten Bunde beurteilen lätt, bat sich der Neubearbeiter bemüht, an dem Charakter des Buches möglichst wenig zu ändern. Er nimmt Umstcllungen vor, verteilt den Stoff etwas anders, schicbt da, wo es der Fortschritt der Wissen- schaft erforllert, neue Kapitel und Abschunte ein, kürzt Salesendlich. läct aber im allgemeinen dem ersten Herausgeber das Wort. Die Form ist erbalten Feblicben. nur der Inhalt ist bercichert worden. Da- urch war es möglich, fast sämtliche Bilder aus der alten Auflage in die neue hinüberzunchmen, wenige sind hinzugekommen. Ich bin überzeugt. das Werk sich auch in dem neuen Gewande einen weiten Leserkreis crobern wird. Es verchtent diesen Erfolg im vollsten Maße. Volkens. Kurtze, Dr. Bruno: Die Deutsch-Ostafrikanfsche Gesellschuft. Ein Beitrag zum Problem der Schutz- brieftzesellschaften und zur Geschichte Deutsch-Ost- afrikas. Mit einer Karte im Anhang. e Verlag von Gustay Fischer, 1913. Preis geh. 6 Die Abhandlung ist zugleich das ½ Heft des 12. Bandes der-Abhandlungen des stants- wissenschaftlichen Seminars zu Jena-, heraus- egeben von Prof. Dr. Pierstorff, und verdankt ihre Anregung clem kolonialwirtschaftlichen Seminar des Professors Anton. Sie soll Cnterlagen schaffen für die Frage, ob eine Erwerbsgesellschaft in der Lage ist, ohne Vernachlissigung ihres cigentlichen Zweckes, der Erwirtschaftung einer Rentc, in kolonialem Neu- land die Verwaltung zu übernehmen. S0 führt une der Verfasscr an der Hand der Archive der Gesell- schaft in deren Geschichte ein. Er schildert uns im ersten Abschnitt die Vorbereitungen der (icsellschaft. für Deutsche Kolonisation zur Erwerbung des Schutz- briefgebietes, die politischen und wirtschaftlichen Ver- hältnisse Ostafrikas vor Erteilung des Schntzbriefs und dessen Inhalt. Der zweite Abschnitt beginnt mit der Entwicklung der inneren Verfassung der Deutsch-Ostafrikanischen