61 worden wäre, und gewann den Eindruck, daß ur Gegner abbaute und sich nicht mehr stellen rde. Die Sonne stand schon ziemlich tief. Mit len Kompagnie Buchholz hatte ich bis jetzt noch eine Verbindung bekommen; ich vermutete sie links on mir im Rivier, das von unserer Stellung türa 1 km ablag, aber nicht eingesehen werden onnte. Da eine Verwendung von Pferden hier oben ganz ausgeschlossen war, schickte ich einen halben Jug zu den Handpferden zurück mit dem Befehl, sie an der gleichen Stelle ins Hauptrivier hin- unterzuführen, wo wir heraufgekommen waren. di Mit den übrigen Schützen kletterte ich jetzt le vor uns liegende Seitenschlucht hinab und gelangte durch diese in das Hauptrivier, das schon in Dunkelheit lag. Von dort führten Spuren zurück, denen ich folgte, bis ich etwa mm weiter rivieraufwärts unweit der Stelle, wo ich dasselbe am Nachmittag verlassen hatte, Schützen von der Kompagnie Buchholz und bald arauf den Führer selbst fand. Hier wurde mir bestätigt, daß die Kompagnie, hährend sie im tief eingeschnittenen Nivier in Larschkolonne gaobabwärts zog, an einer Fluß- Jagung von vorn und den beiden Flanken mit Leuer überfallen wurde. Die Kompagnie nahm Kcckung, wo sie welche finden konnte. Hohe Uscbpenbänke im Rivier und Felsenhöhlen an den erseiten begünstigten dies. Eine Schützen- wicklung aber oder eine Feuerwirkung auf den bedeckt hoch über dem Tal befindlichen Gegner ar ausgeschlossen. auf Die Eingeborenen, welche die Packtiere führten, un welchen die ganze Verpflegung, Verband- terial, Mäntel und Schlafdecken verpackt waren, stnchteten im ersten Schreck. Alle Tiere liefen Jehabwärts weiter und wurden eine Beute des indes. Der berittene Zug unter Leutnant Krüger, em auch die Patrouille v. Rosenberg sich d, war kurz vor dem Gefecht auf das rechte gesciiherausgezogen worden; infolge der bereits verhüderten außerordentlich schwierigen Gelände- kon ltnisse war er aber langsamer vorwärtsge- agmen als die im Flußbett marschierende Kom- rechtarll o“ daß die Vorlage der Hereros nicht zeitig entdeckt wurde. leich nach Beginn des Überfalls wurde auch Zug von einer Übermacht in ein Gefecht lt, auf die Verteidigung beschränkt und · ganzen Tag über keine Verbindung ncder kiner Kompagnie erhalten. So kämpfte ausst chter beiden Teile getrennt vom andern unter Stellung osen Verhältnissen und in ungünstiger bei befan fer — Die Hereros waren so siegesgewiß, daß sie aus der Schützenlinie herüberriefen: „Wenn es dunkel wird, schlagen wir Euch mit dem Kirri tot.“ Bei Eintritt der Nacht hatte Oberleutnant Buchholz noch keinerlei Nachricht von dem Schick- sal des berittenen Zuges. Das Feuer war vollkommen verstummt; nirgends fiel mehr ein Schuß und wir glaubten, daß die Abteilung Krüger-v. Rosenberg im Laufe der Nacht ins Lager kommen müsse oder vom Gegner abgedrängt worden wäre. Von der bei Sonnenuntergang zur Verbindung ausgeschickten Patrouille konnte vor Ablauf von Stunden keine Nachricht erwartet werden, da die Kletterei in den zahlreichen Schluchten unendlich viel Zeit kostete. Die Ersatzkompagnie 1a war ohne alle Lebens- mittel durch den Verlust der Packtiere; ich teilte deshalb die bei meiner Kompagnie noch vor- handene Verpflegung und ließ ein ohnehin nicht mehr marschfähiges Maultier schlachten. Am nächsten Morgen sollte Leutnant v. Clavé nach Nauchas zurückreiten, um von dort Ver- pflegung heranzuschaffen. Bis zu deren Eintreffen war an eine Fortsetzung der Verfolgung nicht zu denken, zumal auch die Munition knapp geworden war. Während wir dies besprachen, traf ein Reiter mit durchschossener Hand vom Zuge Krüger ein und meldete, daß diese Abteilung immer noch im Kampfe stehe. Der Zug Oberleutnant Barten- stein erhielt deshalb Befehl, sich von dem Ver- wundeten auf das Gefechtsfeld führen zu lassen; er marschierte ab und kam, ohne etwas gefunden zu haben, kurz nach Mitternacht wieder zurück. Der Verwundete hatte zu seiner Abteilung nicht mehr zurückgefunden. Nach unserer Vermutung war diese in der Dunkelheit zurückgegangen; so war es auch, wie sich später herausstellte. Noch in der Dämmerung des 13. Mai rückte ich mit der Kompagnie unter Zurücklassung der Pferde ab, um über das Schicksal der Abteilung Krüger-Rosenberg Gewißheit zu bekommen. Wir fanden nach zweistündigem Suchen in einem von zwei Seiten überhöhten Felsenbecken den Kampfplatz leer; ein Trupp Hereros war noch dabei, drei dort liegende gefallene Pferde auszuschlachten; wir hatten mit ihnen eine kurze Schießerei, bei der zwei Hereros auf dem Platze blieben. An den leeren Patronenhülsen und an zahl- reichen Blutspuren konnte man die Stellung des Zuges vom Tage vorher deutlich erkennen. Zwei weiße Leichen lagen noch in der Stellung; da sie völlig ausgeplündert und entkleidet waren, konnten wir ihre Namen nicht feststellen. Eine