Dieser Kulminationspunkt i seither nicht wieder über- schritten worden. 70er Jahren begonnene Kreuzung mit englischen Vöcen hat derartige Aus- dehnung erfahren, daß heute reichlich 38 der gesamten Herden aus Kreuzzuchten bestehen. Über die Entwicklung der Wollproduktion in den La Plata-Staaten unterrichtet nachstehende Tabelle. Jahr bzw. Salson Argentintien Uruguay Zusammen 1860. . — — 50 802 1870 — — 231 164 1880 . — — 303 000 1889/1890. 314 000 55 000 399 000 1894/1895. 193 000 90 000 583 000 1904/1905. 411.000 82 500 493 500 1909/1910. 359 000 123 000 182 000 1911/1912. 354 000 131 500 485 500 1912/1913 312 000 121 000 433 000 Gerade die zuwwichunn der Schosghti in Australien und am La Pla nuß in den Kreisen der Woll- industriellen den Va rege machen, date balpnöglicht in neuen Gebieten mit der Schafzucht eingesetzt werde Gute Kenner der australischen Schafzucht sind der Uberzeugung, daß die wirtschaftlichen und kulturellen Zustände des australischen Festlandes nur mit einer schwachen Weitervermehrung der Herden in ihrem Um- fange der letzten Jahre rechnen lassen. Wenn die muisscaalssche Wollproduktion im letzten Jahrzehnt die ansehnliche Steigerung um eine Million Ballen er- reichen konnte, so ist dies das Ergebnis der unaus- gesetzten Bemühungen der Schafzüchter, aus ihren Ländereien den denkbar größten Ertrag herauszuwirt- chaften, wozu sie übrigens infolge höherer Bodenwerte, höherer Löhne und Steuern auch aus privatwirt- schaftlichen Gründen genötigt worden sind. Ganz wesentlich ist die erwähnte Produktionssteigerung aber durch die im letzten Jahr nhehnt im großen Durch-= chnitt günstigen klimatischen Verhältnisse — die mit Ausnahme 1911/12 keine längere Dürreperiode brachten — bedingt worden. Wenn die Schafzucht namentlich in Qucensland und dann auch noch im Zentrum und Westien des australischen Festlandes ausdehnungsfähig ist, so scheinen aber die Kolonien Bittorig- und Neu-Süd- Wales, die rund 70 v. H. der Schur des australischen Kontinents liefern, das Dkr Höchste ihrer Ertrags- fähigkeit erreicht zu haben. Wenn dort auch in Frage kommen kann, die Zucht mehr auf Fleisch und damit auf ein größeres Vliesgewicht hin zu richten, so würde die notwendige Folge hiervon, nämlich die Ver- gröberung der Wolle, den Vedfuissen unserer deutschen Kammgarnindustrie wenig entspreche Weiterhin erweist sich aber auch die Austeilma großer australischer Liegenschaften in kleine Farmen der Vergrößerung der Herden und Zunahme der Schaf- zucht überhaupt hinderlich. Manch he der großen be- kannten Schafzuchtstationen sind aufgeteilt worden, um den Boden besser auszunutzen. Die Zahl kleinerer Wirtschaftsbetriebe wird dadurch jährlich vergrößert, bei denen nun nicht mehr die Schafzucht, sondern der Ackerbau die Basis des Erwerbes bildet. Dieses mehr und mehr in allen Distrikten betriebene Aufteilungs- system wird regierungsseitig durch die Bestrebungen, die Einwanderung zu heben, noch besonders gefördert. Die Dürftigkeit des Weidelandes im australischen Binnenlande, die Wasserarmut daselbst, Verkehrs- schwierigkeiten und Mangel an Zuzug bon Kolonisten lassen dieses weit entlegene Zentralgebiet für Schaf- sicht größeren Umfanges vorläufig nicht in Frage ommen. 104 20 Wie in Australien die erxtensive Schaszuchtwint schaft dort zurückgedrängt wird, wo Pflug eir setzt, so erst recht am La Plata. Der greift 26 Elestebmen des #enanes von Getreide und Mais weiter und weiter um sich und engt damit die Schaf- zucht ein. Ohne die Ausdehnung der Schafzucht in den südlichsten Teilen Argentiniens wäre der Rück, gang der Wollproduktion dieses Landes ein noch viel stärkerer gewesen. Je mehr aber dieses an Aqgrikultur= schätzen so reiche Land dem Anbau von Cerealien zu- boefihr wird und der Pflug tiefer ins Land eindringl, um so mehr wird die Schafzucht zurückgedrängt werden: denn noch überall hat die Schafzuchtwirtschaft dem Pfluge weichen müssen. Zu diesen der Zunahme der Schafbestände nach- träglichen Momenten kommt weiter der sehr große Abgang von Schafen zu Schlachtzwecken in den be- deutenden Schlacht-, Gefrier= und Kühlanlagen in Australien, Neu-Seeländ und Argentinien, die das Fleisch hauptsächlich nach Großbritannien liefern. Eng- land führte an gefrorenen Hammeln und Lämmern in Körpern ein: im aus aus aus Jahre Australlen Neu-Sceland Sũdanierlla Zusammen 1880 400 — — 400 1885 95 051 492.209 190 571 777891 1890 207 984 1 533 393 1 196 531 2948 076 1900 913924 3 157060 2332837 6 33 821 1910 1219 808 5 107 474 3353 762 12981 014 1911 3612279 5222 495 4 125 609 12960 383 1912 2883 4790 5495 291 363038395 12 009 165 Im gangen muß man damit rechnen, daß der Be- darf anu Schlachttieren seitens der Gefrieranstalten in Zukunft weiter sich steigern wird und daß damit der Zunahme der feinwolligen Schafe entgegen gewirkt Der neue amerikanische Zolltarif hat für die Einfuhr frischen und auch gefrorenen Fleisches Zoll“ freiheit gewährt, was ebenfalls eine weitere Zu- nahme der Schlachtungen von Schafen für dieses sich eröffnende große Absatzgebiet zeitigen wird. In Südafrika wurden ungefähr gleichzeitig wie in den La Plata-Staaten Merinoschafe eingeführt, ohne daß es aber so schnell zu einer Qähnlichen Entwicklung wie dort gekommen wäre. Die erstmalig höchste Wollproduktion wurde am Kap im Jahre 1891 mit rund 320 000 Ballen erzielt, um daun mit Schwankungen bis zum Kriege zwischen Eugland und den Buren- Republiten. zu fallen. Einige Zeit nach diesem * 04/1905) wurde Tiespunkt mit 2 bis 10 etwa 110 000 Gauen 1891. Seitdem hat die große und fast stetige jetzt auf rund 460 000 den vor dem englischen weit überschritten hat. das einzige der großen noch ausschließlich Es betrug dic in Jahr Ballen Jahr Ballen 1860 79231 1900 216 858 1870 156 550 1905 209 500 1880 17 643 1910 37700! 1891 321 704 1912 463 000 Die im ganzen ausgezeichneten und boffnungs vollen Fortschritte der Wollproduktion am Kap sollte die Erwartung berechtigt erscheinen lassen, daß aüter südwestafrikanisches Schutzgebiet ähnliche Be- dingungen für die Schafzucht bieten könnte.