G 105 20 in Die unbefriedigende Eutwicklung der Schafzucht gli der Gesamtheit der wollezüchtenden Länder, ver- ichen mit der Bevölkerungszahl der hauptsächlich olle everbrauchenden Staaten, geht aus folgenden, einer iglischen Statistik entnommenen Ziffern hervor. Es betrug: en Im Zahl d Bevölkerung der Auf je 1000 n d,uchschnt Schais * hauptsächlich wolle= Menschen er Jahre Mill lionen verbrauchenden kamen 18 tück äunder in r Schafe 1905/1890 .. 410 513 79 100/1004 334 546 703 1905,1009 ’z334 583 662 10/1912. 409 613 667 Die Tendenz der relativen Verringerung der Shafbestände im Verhältnis zur Zunahme der Be- wlterung geht hieraus klar hervor, so daß daran cht gezweifelt werden kann, daß die Entwicklung der ollproduktion mit dem gesteigerten Verbrauche nicht nehr Schritt halten kann. Dies muß um so bedenk- er erscheinen, da die Preisbasis für Schafwolle seit ha l durchschnittlich wieder eine Steigerung erfahren Lal. Die Preiserhöhungen sind also kein aus- nuendes stimulierendes Mittel für eine der Bevölke- anszunahe entsprechende Ausdehnung der Schaf- oͤuchte siell Gele für die in Deutschland überwiegende Her- prä 12 sieiner (Merino) KRammgarne zu Webzwecken ü ch in den letzten Saisons immer deutlicher die —— des Angebotes hierfür geeigneter Wollen Wgenüber der Weltnachfrage aus. Wenn im vorigen d dd im laufenden Jahre die Wollpreise trotz ungenügen- Beschäftigung in der Kammgarnbranche mehrerer er er eine sieigende Richtung verfolgen und ungefähr d der hohen Siufe sich halten konnten, während die eise für Halb= und Fertigfabrikate keinen entsprechen- le Ausschlag erzielen konnten, ja zum Teil einen lichsindlichen Rückgang erlitten, so ist dies ein deut- besch t# Beweis, daß das Wollangebot selbst für den ein- mischräntten Bedarf kein zu reichliches ist. Es läßt sich ind ausdenken, welche Schwierigkeiten für die Woll- auustie der Welt und insbesondere für die Deutsch- d und welche Hungerpreise eintreten würden, wenn peer aestralien wieder einmal eine ähnliche Dürre- lode wic 1890/1903 hereinbräche. eini Läflt sich daher der Beweis erbringen, daß in bedchen“ unserer Kolonien die Voraussetzungen für eine nicl ihliche Schafzucht vorhanden sind, so würde damit En t nur den Kolonien eine wertvolle wirtschaftliche in verbsquelle, sondern auch der heimischen Industrie - deernaehl wertvolles Zufuhrland für das nötige gebiet material erschlosse Je mehr die Produktions- Bitte von Wolle Werteil und vergrößert werden, ddedt weniger ist zu befürchten, daß dann elementare digungen in einem der großen Produltionsgebiete Minöser Wirkung für die einheimische Industrie -** 8 " sn*- Erwerbsinteressen kommen dabei in Frage. inne in der deutschen Vollkämmerei und Kammgarn- saft rei werden heute etwa 55 000 Personen be- *rdl an die etwa 45 Millionen Mark Löhne zur 9 hlung. gelangen. Der Wert der jährlichen Pro- 425 Micdeser Mönstrie stellt sich schätzungsweise auf onen die Gieroei d, bomkart. es sich, wie gesagt, allein nur um Maße zeugung von Kammgarn, während im gleichen aroße # der Frage der kolonialen Schafzucht auch die E# ollwarensabrikation interessiert ist. dieser „wäre lebhaft zu wünschen, daß in allen an deutun Frage beteiligten Industriekreisen deren Be- 6 erkannt und die Geneigtheit sich einstellen würde, sie fördern zu helfen. Es wird dabei freilich auch die wohlwollende Unterstützung der Regierung nicht entbehrt werden können. Das Zusammenwirken aller Faktoren wäre nötig, um den Grund für eine breit angelegte Schafzucht in den hierfür gceigneten deutschen Schnhgebletenn * schaffen. Ergebni 1. Die WMöoangigreit der deutschen Wollindustrie — insbesondere der Kammgarnspinnerei und damit naturgemäß auch der Kammgarne verarbeitenden Woll- warenfabrikation — vom Auslande hinsichtlich der Beschaffung 2 nötigen Nohmatehale ist eine fast vollkommene. Die inländische Wollproduktion hat läungst aufgehört, ein irgendwie „maßgebender Faktor für die Wollversorgung zu sein. Die Vestrebungen, die deutsche Schafzucht wieder zu größerer Blüte zu bringen, sind vom Standpunkte der einheimischen Wollindustrie gewiß erfreulich, jedoch wird ihnen ein Erfolg nicht be- schieden sein können, da, wie seither, so erst recht weiterhin mit fortschreitender Intensität der Land- wirsschaft die Anchr der Wollhen aufgehoben . Wohl aber würde sich den deutschen Schaf- züchtern bei der Einführung einer breiten Wollschaf- zucht in hierfür geeigneten deutschen Schutzgebieten ein Absatz für Zuchttiere zur Einrichtung von Stamm- herden und dauernder Nachlieferung von Zuchtmaterial bieten. Unter diesem Gesichtspunkt hat die koloniale s auch für die deutsche Landwirtschaft Intere Eine Benachteiligung der deutschen Wollzüchter durch Einfuhr größerer Mengen kolonialer Wollen ist nicht zu gewärtigen, da die geringfügige Produktion deutscher Wollen bei deren spezifischen Eigenschaften immer ihren guten Markt finden wird. Zu neun zZehntel ist die deutsche Wollindustrie auf ii#uluer die La Plata-Staaten und Britisch= Südafrika angewiesen. Australien hat den Höhepunkt seines Schafbestandes bereits Anfang der 90er Jahre gehabt und seither nie wieder erreicht. Wenn die australische Wollproduktion dem Schurertrage nach seit- dem noch gestiegen ist, so ist dies zwar einerseits auf intensivere Wirtschaftsweise der australischen Schaf- züchter, anderseits aber in wesentlichem Maße auf die Zunahme der Kreuzzuchten und damit größerem Vliesgewichte, aber auch Vergröberung der Woll- gualität zurückzuführen. pa# Plata-Staaten haben trotz gleichfalls be- wirkier W der Kreuzzuchten die Ende der lWinm Jahre liegende Höchstproduktion nicht wieder erzielt. Nur Britisch-Sibdafrika weist seit Beendigung des Burenkrieges eine ziemlich stetige Zunahme der Pro- duktion. und zwar feiner Wollen auf 5. Im gan izen zeigt die Wollprodurtion der Welt eine ##ahhße im Verhältnis zur zunehmenden Be- völkerung in den hauptsächlich Wolle verbrauchenden Ländern. Dies gilt im besonderen für die feineren (Merino) Wollqualitäten, auf deren Verarbeitung die deutsche Industrie in größerem Maße als auf den Verbrauch von Croßbreds eingerichtet is Diese unbefriedigende ichtetalft. der Woll- produktion gewinnt dadurch an Schärfe, daß sie mit einer Periode im ganzen wieder gestiegener Wollpreise zusammenfällt. Daraus muß geschlossen werden, daß die jetzigen maßgebeuden Wollgebiete mit ihrer relativen Schurertragsfähigkeit, d. h. im Verhältnis zu der dauernd steigenden erzuube der Länder, die sie mit Wolle versorgen müssen, nicht mehr Schritt halten können.