W 143 20 Oeutsch-Ueuguinea. bie ergebuisse der Sepik-Expedition") und die künftige erforschung von Ralser-Wilhelmsland. (Mit einer Karte.) Seit dem letzten an dieser Stelle) ver- oflentlichten Bericht über die Arbeiten der Sepik- Expedition hat die Hauptexpedition ihren Ab- hluß erreicht; der Leiter, Bezirksamtmann Stollé, und die Mitglieder bis auf zwei sind wohl- behalten in die Heimat zurückgekehrt oder auf der ückreise begriffen. Die weiteren Ergebnisse der „Tpedition sind auf Grund besonderer Abmachungen in verschiedenen Zeitschriften und in der Tages- bresse sortlaufend veröffentlicht worden; sie sollen nachstehend in kurzer Zusammenfassung wieder- gegeben werden. Das Feld der Tätigkeit konzentrierte sich bauptsächlich auf das südliche Becken des Sepik von der holländischen Grenze bis zur Küste. Hier oten die zahlreichen, von Süden kommenden ebenflüsse und das nahe an den Hauptstrom berantretende Bergland bei weitem interessantere usgaben als die große, vielfach versumpfte dördliche Sepik-Ebene. Die Sammlungen und Ufzeichnungen des Ethnologen Dr. Roesike, noär Arztes und Zoologen Dr. Bürgers sowie nis Botanikers Ledermann sind außerordentlich hhaltig ausgefallen. Erst die Bearbeitung und Kusfelun der Sammlungen kann zeigen, was ! diesem Gebiete geleistet worden ist. Herr Ledermann hat erfreulicherweise seine botanischen unsdien auch auf die Karolinen und Marianen "dehnen können, wo er zur geit noch tätig ist. i d eebcraphiche Forschung lag auch weiterhin stan Händen von Dr. Behrmann. Sie be- gea in Heologisch-morphologischen und wirtschafts- ’’nl Studien, in der Unterhaltung einer bei vologischen und Pegel-Station im Hauptlager von Mlu- die zum ersten Male aus dem Innern über rühuinea fast lückenlose Beobachtungsreihen karto 5½ Jahre geliefert hat, und schließlich in Hraphischen Aufnahmen. Die Verarbeitung rpedition des Reichs-Kolonialamts, der lichen Muscen und der Deutschen Kolo- nqustosttschaft zur Erforschung des Kaiserin-= 5 isles in Kaiser-Wilhelmsland. Val. „D. Kol. Bl.= 1913, S. 276f. LKönig nial Arad des sehr umfangreichen kartographischen Materials in mehrere zusammenhängende große Kartenblätter 1:300000 wird einige Zeit erfordern. Die bei- gegebene Skizze, zu deren Erläuterung nur wenige Worte dienen mögen, gibt einen vorläufigen Be- griff des Geleisteten. Bedenkt man, daß das südliche Sepik-Becken bei Ausreise der Expedition, abgesehen von der nächsten Umgebung des Hauptstromes, völlig un- bekannt war, so ergibt sich, daß durch die Tätig- keit Dr. Behrmanns unsere Kenntnis von dem Innern Neuguineas um drei bis vier Gradfelder fortgeschritten ist. Außer dem in dem letztver- öffentlichten Bericht Dr. Behrmanns geschilderten Vorstoß in die Zentralkette entlang dem April-Fluß unternahm dieser zwei weitere Landepxpeditionen: eine vom Unterlauf des Sepik und Töpfer-Fluß in die Schrader-Kette, eine andere vom Oberlauf des Hauptstromes im Gebiete des Mai-Flusses in die Westkette. Alle Nebenflüsse des südlichen Sepik-Beckens wurden aufgesucht und kartiert, auf dem närdlichen Ufer war alles Suchen nach größeren Zuflüssen vergeblich. Der Dörfer= und Töpfer-Fluß erwiesen sich als brauchbar für die Schiffahrt. Von letzterem gelang es Behrmann, über Land den Ramu zu erreichen und festzu- stellen, daß der Töpfer-Fluß einen Teil seines Wassers über niedriges Sumpfgebiet zum Ramn abgabelt, wodurch nicht zu unterschätzende Ver- kehrsmöglichkeiten klargestellt wurden. Auch das Küstengebiet im Bereiche der Sepik= und Ramu- Mündungen wurde untersucht. Außer Herrn Ledermann befindet sich auch der Ethnologe Dr. Thurnwald, der erst Anfang 1912 verspätet zur Expedition stoßen konnte, noch im Schutzgebiet und hat sich als Arbeitsfeld das bisher noch ganz unbekannte Niederungsgebiet zwischen Sepik und Küstengebirge ausgesucht. Be- reits dreimal — das letztemal etwa in der Linie Tscheßbandai-Eitape — hat Thurnwald dieses Gebiet durchquert, und nach eben eingetroffenen Nachrichten rüstet er zu einem vierten Vorstoß noch weiter ins Innere etwa von Malu aus. Diese mit geringfügigen Mitteln erreichten Erfolge sind überaus erfreulich. Die Kolonialverwaltung hat daher nicht gezögert, weitere Mittel für ein längeres Verbleiben Dr. Thurnwalds im Schutz- 37