W 242 20 Die Goldkũsten · ftolonie 1912. I. Northern Territories. Die Gesamteinnahme betrug 2994 L, wuchs also im Vergleich zu 1911 um 568 KL. Die Aus- gaben betrugen 78 894 L, wuchsen also gegen das Vorjahr um 13 809 K. Ein Wachsen der Einfuhr ist hauptsächlich an Baumwoll= und Woll- waren, Seiden, Metall, Manufakturwaren, Tabak und Ashanti-Kolanüssen zu verzeichnen. Ausge- führt wurden besonders Vieh (Schafe, Ziegen), Geflügel und Fische aus dem Voltafluß. Der letztere Handel liegt besonders in den Händen der Küstenneger. Die Ernte war trotz des verhältnismäßig ge- ringen Regenfalls befriedigend. Die Eingeborenen beschäftigten sich neben dem Ackerbau mit Haus- industrie für den lokalen Gebrauch. An Mineralien wurden goldhaltige Quarze in der Nachbarschaft von Wa und im Bole-Distrikt gefunden. Kohlenlager fanden sich längs des rechten Ufers des weißen Volta gegen Daboya. Die Eingeborenenkinder machen gute Schul- fortschritte. Eine neue Regierungsschule ist in Tamale und Gambaya eröffnet worden; ebenso beteiligen sich die Missionen am Schulausbau. Die in der Kolonie verstreut lebenden Mohamme- daner haben einen Elementarunterricht im Koran. Die oberste Rechtsprechungsgewalt hat der Chief Commissioner. Er hat dieselbe Stellung wie der Oberrichter der Goldküste. Die Bagatellgerichts- barkeit liegt in den Händen der Lokalverwaltungs- behörden. Die Kriminalstatistik verzeichnet eine Abnahme. Die Bevölkerung wurde auf 368 806 Personen geschätzt. Der Gesundheitszustand der Eingeborenen ist gut; Epidemien sind nicht vorgekommen. An der Spitze der Missionierung des Landes stehen die Weißen Bäter (römisch-katholisch), deren Hauptniederlassung in Navarro ist. Immerhin ist die Zahl der Christen gegenüber der der Mo- hammedaner und Heiden noch verschwindend ge- ring. Der Fetischkult blüht unter den Heiden noch sehr; fast jede Familie hat ihren eigenen Fetisch. Der Gesundheitszustand der Europäer leidet unter dem ungesunden Klima, besonders in den Monaten Januar bis April. Die politischen Beziehungen zu den Nach- barkolonien sind sehr erfreulich. II. Gold Coast. Die diesjährige Einnahme stellt die höchste dar, welche die Kolonie bisher verzeichnen konnte. Sie beträgt 1230 851 L. Dies bedeutet ein Wachsen von 60 851 K über die ursprüngliche Schätzung im Etatentwurf hinaus und gegenüber den Ausgaben ein Mehr von 73759 L. Die Schuldenlast der Kolonie, die am 31. Dezember 1911 2469 118 & betrug, hat um 20 000 S abgenommen. Der Umsatz der Kolonie erreichte 8 331 124 K. An diesem sind die Häfen von Secondi und Akkra am meisten beteiligt. Die Goldförderung der Kolonie nahm um 420 445 L zu und erreichte den Betrag von 1 499 469 L. Die am gewinnreichsten arbeitenden Gesellschaften sind die Ashanti Goldfields Corpo- ration Lid. und die Prestea Block A Ltd Die Bevölkerung beschäftigt sich hauptsächlich mit Ackerbau. Die größte Aufmerksamkeit wird zur Zeit der Produktion von Kakao zugewandt. Das wichtigste der neuen Gesetze ist das über den Arbeitsvertrag der Minenarbeiter. Das Schulwesen liegt hauptsächlich in den Händen der Mission, unter ihnen besonders der Baseler Mission. Die Regierung hat im Jahre 1912 20 585 & für Schulzwecke ausgegeben. Die Gesamtbevölkerung der Kolonie wird auf 1503 386 Personen geschätzt. Eine Ein- wanderung findet hauptsächlich aus Liberia und Sierra Leone statt. Das Klima ist kühler als in den meisten tropischen Ländern. Eingeborenenunruhen waren nicht zeichnen. (Auszug aus den Reports über die Northern Territories of ihe (iold (loast und über die iold (bonst von 1912.) zu ver- * Hschanti 1912. Die Einnahmen des zur englischen Goldküsten= kolonie gehörigen Protektorats betrugen 50265·0 (1911: 50 319; 1910: 3762|). Die Ausgaben be- trugen 118 685 L (1911: 146 317; 1910: 117 398). Rechnet man die in der Gbw#nsenkolpd erhobenen Zölle für die in Aschanti verbrauchten Waren mit 90 000 L und andere Aschanti betreffende, aber in der Goldküstenkolonie verrechnete Einnahmen hinzu, da- gegen die hohen Beiträge Aschantis zu den Ausgaben der genannten Kolonie ab, so ergibt sich, daß das Protektorat Aschanti seine unmittelbaren Kosten mehr als deckt. Die Einfuhr auf dem Schienenweg hatte einen Wert von 500 000 L. Sie stieg gegenüber 1911 von 13 998 t auf 16 469 t. An der Steigerung waren Wein und andere Sbiritnosen mit 131 1, getrocknete Fische mit 482 t bet Der Verr' Kal Einfuhr aus den Nachbarländern begifferte sich auf 215 000 L. Die Haupteinfuhrartikel stellen hierbei dar: Vieh mit 160 000 L, Schafe und Ziegen mit 20 000 L, Dawa-dawa (ein Pflanzenkäse) mit 20 000 L. Die Ausfuhr hatte einen Gesamtwert von 616 750 L ausschließlich der von drei Gesellschafter. gemachten Goldausbente in einem Wert von 517 8032 Die #aupttschlichsten Jusfuhrartikel bildeten Gummi mit 952 k (1911: 1206 1) im Werte von 160 000 K, Kalno' 2 n- t (1911: 4170 t, 1910 1914 0) im Werte von 280 000 L und Kola im Werte von 100000 K.