W 413 20 müssen glaubte, die Annuitäten dieser 50 Mill. Fr. der Kongokolonie zur Last gelegt, die infolgedessen den Dienst dieses Kapitals allein zu tragen habe. Ferner gäbe es in Belgien Monumentalbauten, die dem Staat gehörten, aber aus den Einkünften oder der Anleihe es Kongostaates gebaut worden seien, darunter das Museum von Tervneren, dessen Verwaltungskosten noch heute der Kolonie zur Last fielen. & be Kongo Belgien nicht nur kein Geld gekostet, sondern solches in reichem Maße eingetragen und trage ihm noch weiter solches ein. Und ein großer Teil der vor der Annexion kontrahierten Kolonialschuld, für deren Zinsendienst der Kongo aufzukommen habe, rühre aus Ausgaben her, welche in Belgien und für Belgien ge- macht worden seien. So sei es denn kein Wunder, daß das Budget des Kongo, auf diese Weise überbürdet, amten gesteigert hätten. Die Antorität der Vor- gesetzten scheine durch eine übereilte Spezialisicrung der Dienstzweige zu leiden, und die zweijährigen Dienstperioden seien dem regelmäßigen Gange des Dienstes nachteilig. Der übergang vom alten zum neuen Regime habe sich schließlich nicht überall ohne Schwierigkeiten und Erschütterungen durchführen lassen. Er sei vor allem zu schnell vor sich Legangen. Die Kontrolle sei nicht ausreichend, und Verluste seien die Folge gewesen. Auch habe die intensive Neuorganisation manche un- vorhergesehene Ausgaben im Gefsolge gehabt, welche alle zu Lasten des ordentlichen Etats gegangen seien, so die Ausgaben für die Organisation in neuen Ge- bieten, Inspektions= und Erkundungsreisen u. dal. mehr. I r 2 # . % ONKS -· til W-««:jf«-««.H«n«·««n«n««« 0ze an "4%% ". n —..———— –-——5%4% nicht sehr glänzgend sei. Er könne daher keinen Grund zu Besorgnissen oder gar anik, wie sie selbst mehrere der Kolonialpolitik günstig gesinnte Zeitungen verbreitet hätten, sehen. Was nun weiter die wirkliche Lage der Kolonie angehe, so müsse man mit allen Mitteln die Her- stellung des Gleichgewichts des Budgets betreiben. Wie er dargelegt habe, erkläre sich die schlechte Finanglage #um guten Teil durch die Belastung zugunsten des kutlerlandes und die Folgen der Aufgabe des alten Domanialsystems. Eine Reihe von anderen Gründen lsei vorhanden, könnte aber abgestellt werden. So habe die ehemalige Verwaltung die Besetzung gewisser entsernter Gegenden berbschesi z. B. die czirke Kwango, Ubangi, Ituri, Süd-Kasai und vor allem von Katangga, dessen Verwaltung dem Co- mit special übertragen war. Die Einrichtung einer Intensiveren Verwaltung in diesen Teilen habe erheb- sche einmalige Kosten verursacht. Ferner habe die feordnnng der Verhältnisse der Beamten große dehrausga en zur Folge gehabt. Es seien die Dienst- nrrioden verkürzt, die Gehälter erhöht und die An- prüche auf Pensionen sichergestellt worden. Er müsse allerdings feststellen, daß diese Verbesserungen weder ie Leistungen noch den Eifer der Mehrheit der Be- Man sage, das Heilmittel für die gegenwärtigen Schwierigkeiten auf dem Gebiete der Verwalkung liege in der Dezentralisation, und daß man dem General- gouverneur weitergehende Rechte geben müsse. Er ebe zu, daß das derzeitige Regime viel zu zentra- istisch sei, aber das Heilmittel müsse zur richtigen Zeit angewendet werden, wenn es nicht schaden solle. Durch Studienkommissionen, welche er zum Kongo abgesandt habe, sei er genau unterrichtet. Die Winke, welche ihm dadurch zuteil geworden seien, fänden ihren Niederschlag in dem Budget für 1914 und werden ihre Wi F immer gründlicher irkungen in der Folge zeigen. Das Beamlenwesen sei noch in verschiedener Richtung verbesserungsfähig. Man müsse die Beamten dazu bringen, sich ganz der Kolonie zu widmen, ihre ganze Karriere in Afrika zu machen. Einer längeren Karriere werde natürlich auch eine höhere Pension ent- sprechen, welche dem Beamten hinreichende Garantien für seine Ruhezeit biete. Notwendig sei die Ab- schaffung der zweijährigen Dienstperioden, deren Ein- führung ein Fehler vom Standpunkt der Verwaltung sowohl wie von dem der Finanzen gewesen sei. Sie seien 3u lurz, zumal wenn man bedenke, daß sich für eine Reihe von Beamten, die zwei oder gar drei Mo- nate brauchten, um sich auf gewisse entlegene Posten