492 20 moyo und Daressalam, Kilwa, Kissaki- Morogoro, Bukoba, Muansa, Lindi, Ki- lossa, Rufidji, Moschi und Tabora. In den fünf letztgenannten Bezirken find die betreffen- den Beamten zugleich Assistenten an den dort befindlichen Baumwollstationen. Daas Schutzgebiet verfügt jetzt über sechs im Betrieb befindliche landwirtschaftliche Versuchs- stationen und eine Anlage für Obstbau. 1. Biologisch-Landwirtschaftliches In- stitut Amani. (Im Usambaragebirge, Bezirk Tanga.) Begründet 1902. Naturwissenschaftliches Forschungsinstitut mit botanischem, chemischem und zoologischem Labora- torium. Versuchsgarten und Versuchsplantagen in Amani und im Sigital. Einführung und An- zucht fremdländischer, tropischer Nutzpflanzen. Wissenschaftliche Untersuchungen und Versuche im Interesse der ostafrikanischen Plantagenkulturen. Studium der Pflanzenschädlinge und -krankheiten. Düngungsversuche, Bodenanalysen, Untersuchungen technisch verwertbarer Landesprodukte. Abhaltung von Kursen für Pflanzer. MWissenschaftliches Personal: ein Direktor, zwei Chemiker, zwei Botaniker und ein Zoologe. Ferner sind ein Obergärtner und mehrere Gärtner am Institut angestellt. 2. Landwirtschaftliche Versuchsstation Ki- bongoto. (Am Kilimandjaro, Bezirk Moschi.) - Begründet 1911. Für Ackerbau und Viehzucht. Sorten= und Anbauversuche mit Baumwolle, türkischem Tabak, Kaffee, Körnerfrüchten, Leguminosen und Hack- früchten; Züchtung von Lokalrassen der Baum- wolle und wichtigsten Getreidearten; Versuche mit Gründüngung und Futterpflanzen, zur Verbesse- rung der Weiden und zur Heugewinnung. Rindviehzucht mit eingeborenen Schlägen und Frankenvieh; später Versuche mit Kleinvieh, ins- besondere Wollschafen, und mit Schweinezucht. Weißes Personal: ein Leiter (Landwirtschaft- licher Sachverständiger), ein wissenschaftlich vor- gebildeter Assistent und ein türkischer Tabakpflanzer. 3. Baumwollstation Mpanganya. (Am Rufidji, Bezirk Mohorro.) Begründet 1904 als „Baumwollschule“ des Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees. Im Jahre 1910 vom Kaiserlichen Gouvernement übernommen und unter Beibehaltung des Schulbetriebes für Eingeborene zur Spezial-Versuchsstation für Baum- wollbau und -zzüchtung ausgestaltet. Gewinnung von hochwertiger Baumwollsaat für den Bezirk. Vergleichende Anbauversuche mit verschiedenen Arten und Sorten. Züchtung hochwertiger und den Bedingungen des Anbaubezirks angepaßter Lokalrassen. Ausbildung farbiger Wanderlehrer- Weißes Personal: ein Leiter (Landwirtschaft- licher Sachverständiger), ein landwirtschaftlicher Assistent. 4. Baumwollstation Myombo. (Bei Kilossa, Bezirk Morogoro.) Begründet 1911. Kein Schulbetrieb. Im übrigen das gleiche Arbeitsprogramm und Per- sonal wie für die Station Mpanganya. 5. Baumwollstation Mabama (bbei Taboray). Begründet 1912. Kein Schulbetrieb. Im übrigen das gleiche Arbeitsprogramm und Per- sonal wie für die genannten Baumwollstationen. 6. Baumwollstation Mahiwa. Begründet 1913. Arbeitsprogramm und Per- sonal wie bei den übrigen Baumwollstationen. 7. Eine Baumwollstation im Bezirk Muansa in Gründung begriffen. 8. Landwirtschaftliche Desinfektions- Anstalt in Daressalam in Gründung begriffen. Desinfektion zur Ein= und Ausfuhr gelangender Saaten und Pflanzen. 9. Fruchtkulturstation Morogoro. Begründet 1910. Anzucht von tropischen Obst- gewächsen und Abgabe von Pflänzlingen an Euro- päer und Farbige. Weißes Personal: ein techniker). " Vorsteher (Garten- II. Kamerun. Wie in Deutsch-Ostafrika, so verfügt auch das Gouvernement von Kamerun über einen Refe- renten für Landwirtschaft. Als Zentrale für das gesamte landwirtschaft- liche Versuchswesen der Kolonie ist die Versuchs- anstalt für Landeskultur in Viktoria tätig. 1. Versuchsanstalt für Landeskultur in Viktoria. Begründet 1891 als Botanischer Garten. Nach Einrichtung botanischer und chemischer La- boratorien wurde 1905 die Versuchsanstalt in ihrer jetzigen Gestalt geschaffen. Anzucht tropischer Nutzpflanzen, Lieferung von Saat= und Pflanzen“ material. Versuche zur Hebung der Plantagemn kulturen, insbesondere der Kakao-, Kautschuk= un Olpalmenkultur, Düngungsversuche, wissenschaft- liche und technische Untersuchungen. Seit 1910 ist der Versuchsanstalt eine land“ wirtschaftliche Schule angegliedert worden, in der jüngere Eingeborene zu Aufsehern für Plan- tagen ausgebildet werden.