G 507 2 Rolonialwirtschaftliche Mitteilungen. Der niederländische Kautschuhmarkt im Jahre 1913. *) Der niederländische Handel in Kautschuk hat im Jahre 1913 trotz der ungünstigen Lage des Geldmarkis weiterhin bedeutende Fortschritte gemacht. Mit einem Gesamtumsatz von rund 3 000 000 k#g Kaut- schut nehmen die Niederlande nunmehr unter den euro- dälcchen Kautschukmärkten die fünfte Stelle ein. Die Erzeugung von Ultindischem KPlantagenkautschuk beti im Vergleich zum Jahre 190 75 t um das 4 zgenommen: sie betrug 18 .% t gegen 28 õ00, 400 ind 8800 t in den drei Vorjahren; für 1914 rechnet mion mit 75000 t. Der Gesamtumsatz an Kautschuk übersteigt. in Aursterdam denjenigen des Jahres 1912 um das Doppelte, wobei zu betonen ist, daß die Zu- nahme sich ausschließlich ast Plantagenkautschuk erstreckt, während die Aufuhr von wildem Kautschuk um etwa 0 v. H. zurückgegangen ist. In Amsterdam wurden insgesamt verkauft 1009. #t 1910: 100 t, 1911: 2261, 1912: 49.1 t, 1913: 1039 Das Verhältnis Miischen Plantagenkantschuk und wildem Kautschuk stellte sich in Amsterdam in den letzten rei Jahren wic folgt: es wurden berkanst an Plan- tagentautschut 1911: 121t, 1912: 421t, 1918: 995t; an wildem Kautschuk 1911: 105t, 1912: 4 1913: 4t. Diese 995 000 kg Plantagenkautschut setzten sich zusammen aus 872 500 kg Hevea, 's 000 gzztcus ·)·)(10Lgc,ainllon1mdwooth.cmndcn bei reger Nachfrage und scharfer #onkurrnz gute Auf- nahme. Verschiedene Sorten, die bisher anderwärts gehandelt, wurden nach Amsterdam gebracht, wo sie im Vergleich zu anderen Märkten zu günstigen Preisen verkauft werden konnten. Die ege der Ein- schreibung verkauften Mengen bestanden aus 894000 kg Plantagenkautschuk und nur 8000 kg wildem Kautschuk, dagegen wurden 101.000 kg Plantagenkautschuk und 36 000 kg wilder Kautschuk aus freier Hand abgesetzt. Die von dem Gonvernements-Unternehmen » qepctu zum Verkauf gebrachten Mengen Getah Pertsah waren wiederum sehr gesucht; 13 500 kg er- zielten bei Einschreibung einen Durchschnittspreis von 295 Cent pro ½ kg. Die Veschaffenheit des angebotenen Plantagen- kantschuks hat auch im Berichtsjahr außerordentlich efriedigt, und die ostindischen Pflanzer sind weiter eifrig bemüht türe Erzengnisse noch zu verbessern, so daß sie mit Paraerzeugnissen in Wettbewerb bleiben —- Die letzteren wurden im abgelaufenen Jahre bereits von vielen Fabrikanten durch den billigeren und fast ebenso guten Plantagenkautschut er- letzt. Über die vorteilhafteste Art der Verpackung ist man sich wegen der ethöhten Frachten für Kautschul noch nicht ganz im klaren ich der Rotterdamer Markt hat an Umfang zugesluch der Es wurden daselbst angeführt: 1913 1912 1911 1910 t t Herkunftsland Aeeita Guongo Mozambiaue, 9 ..· 11 680 650 763 aftita Plamiago) .... 7 — — Plantagenerzeugnis s26 120. 187 65 Ostindien, Buscherzeugnis . 9 75 238 190 Vorneo 66 120 26 18 Südamerika 25 80 98 102 zusammen 2101 1375 1199 1138 *) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1914, S. 233 f. Die Bewegung der Preise für die wichtigsten Kautschuksorten auf dem Rotterdamer Markt im Jahre 1913 ist aus nachstehender Tabelle ersichtlich. Die Zahlen beziehen sich., soweit nicht anders angegeben ist, jeweils auf den Monatsanfang. Preise für 50 kg in Gulden April Juli Oll. Dez. 31 Art Jan. cz. 220 150 105 122 125 Oberer Kongo ! rot 270 Oberer Kongol schwarz 270 220 152 119 130 123 Hevea Smoted Sheet 298 238 182 158 162 156 Hevea Cröpe lI1. 295 232 180 110 150 145 Ficus Crepe I.8 275 200 171 136 140 135 Castilloa . 245 175 142 80 102 105 Balata. Die Preise für Surinam Blatt gingen langsam zurück und erreichten im Oktober den niedigsten Stand mit etwa 110 Gulden. Darauf trat eine Besse- rung ein, so daß bis zu 170 Gulden gezahlt wurden. Das Jahr schloß mit etwa 160 Gulden bei geringer Kauflust. Angeführt wurden in Rotterdam eiwa 880 000 kg. (Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Amsterdam.) Deutsche Kolonial-Sisenbahn-Bau- und Betriebs- Gesellschaft Ju Berlin.“) A. Usambarabahn in Deutsch-Ostafrika (im vorigen Geichiitsbericht Ostafrikanische Nord- bahn genannt). I. Bau. Die Ergänzungsarbeiten auf der Stammstrecke einschließlich des Bahnhofs Tanga wurden inner- halb der zur Verfügung gestellten Mittel von 1¼ Million Mark nahezu fertiggeste Der Ausbau des Sbfens Tanga konnte noch nicht vollendet werden; die Fertigstellung und Eröffnung ist im AM 1914 zu erwarten. Hinsichtlich des Weiterbaues von Moschi nach Arusche 9 das Reichs-Kolonialamt dem Reichstage Vorlage gemacht. Wegen Ubertragung dieses Baues an uns stehen wir mit dem Reichs-Kolonialamt in Verhandlung. II. Betrieb. Nach dem Fortfall der Einahmen aus dem Bau- trausport hat sich der Verkehr auf der Stammstrecke. im allgemeinen befriedigend weiter entwickelt. Un- günstig wurde der Güterverkehr beeinflußt durch die zur Zeit noch andauernde Krisig auf dem Gummimarkt. Ferner wurden nicht die Erwartungen verwirklicht, die wir beim Abschluß des Pachtvertrages auf die Holg= verfrachtungen der Firma Wilkins & Wiese setzen durften. Die Neubanstrecke Buiko—Moschi hat sich nicht im gleichen Maße wie die Stammstrecke entwickelt. Beim Abschluß des Pachtvertrages durfte damir ge- rechnet werden, daß diese Strecke ähnliche Entwicklungs= möglichkeiren haben werde ## die Stammstrecke. Tatsächlich sind ihr aber diese zu einem Teil dadurch genommen, daß der Fiskus längs. der Neubaustrecke Wild= und Eingeborenen-Reservate geschaffen. hat. Außerdem fehlt es immer noch an genügender Wasser- erschließung. Trotz der im allgemeinen befriedigenden Eut- wiamg der Stammstrecke werden infolge der Prisis *) Aus dem Bericht über das IX. Geschäftsjahr 1913.